Urlaub im Norden Baden-Württembergs: Gemeinsamer CMT-Stand nimmt Gestalt an
Sechs Ferienregionen vermarkten ihre Vorzüge einheitlich. Hohenlohe und das Heilbronner Land sind auch dabei. Der Slogan heißt „Im Süden ganz oben“. Klar ist: Die im Februar 2024 gegründete Dach-Organisation Tourimia macht sich schon jetzt bezahlt.

Hohenlohe und Heilbronn sind Teil des neuen Dachverbands, der den Norden Baden-Württembergs touristisch nach vorne bringen soll. Wein und Kulinarik ergründen, Landschaft und Natur erleben, Kunst und Kultur entdecken, radelnd oder wandernd, mit dem Auto oder Caravan: Diese Freizeit-Perlen einen alle sechs Ferienregionen. Nun sollen sie in ein größeres Schaufenster gestellt werden. Auf dass noch mehr Feriengäste zugreifen – und der Norden als weicher Standortfaktor auch bei Einheimischen und potenziellen Fachkräften von außen noch mehr Glanz erhält.
Erster Gemeinschaftsstand fast zwei Jahre nach der Gründung
Im Januar 2026 gibt es den ersten Gemeinschaftsstand auf der Fachmesse CMT in Stuttgart. Die Tourimia Tourismus GmbH war im Februar 2024 gegründet worden, am 1. Juli startete Geschäftsführer Bernhard Mosandl. Gesellschafter sind die sechs Touristikgemeinschaften (TG) und der Rhein-Neckar-Kreis.
„Mit den Vorbereitungen liegen wir prima im Zeitplan“
Seit Oktober gibt es den einheitlichen Werbe-Slogan „Im Süden ganz oben“. Der wird auch bei der nächsten CMT in Halle 6 weithin sichtbar sein. „Mit den Vorbereitungen liegen wir prima im Zeitplan“, sagt Mosandl. Die Vorplanungen sollen bei der zweiten Gesellschafterversammlung am 23. Mai abgesegnet werden. „Wir sind gerade in der Ausschreibungsphase mit den Standbauern und es wird Elemente geben, die uns von den anderen unterscheiden werden“ – also von Platzhitschen wie dem Schwarzwald oder dem Bodensee, der Schwäbischen Alb oder der Region Stuttgart.
Bisher sind 28 Unteraussteller an Bord
Bisher seien rund 28 Unteraussteller an Bord, um auf 300 Quadratmetern mit vereinten Kräften für die touristischen Vorzüge im Norden zu werben. Alle Marken bleiben erhalten: also auch das Heilbronner Land und Hohenlohe samt Schwäbisch Hall. Dazu kommen Kraichgau-Stromberg, Odenwald, das Liebliche Taubertal – und Rhein-Neckar.
Der Norden zierte sich lange, gemeinsame Wege zu gehen
Die Tourismus-Marketing-Gesellschaft des Landes (TMBW) baut auf Verbünde, die Urlaubs-Destinationen zentral managen. Und sie honoriert dies finanziell. Der Norden war das Schlusslicht und zierte sich lange. 2023 kam der Durchbruch – auch weil das Land es quasi forderte. Klar ist schon jetzt: Die späte Einsicht macht sich bezahlt, denn seit der Tourimia-Gründung fließen einerseits viel mehr Fördermittel in den geeinten Norden, während die weiter bestehenden TGs andererseits finanziell entlastet werden.
Finanziell macht sich der neue Verbund bereits bezahlt
„Das Wirtschaftsministerium arbeitet vorbildlich mit uns zusammen“, sagt Bernhard Mosandl. „Die Marketing-Fördermittel für 2025 wurden von uns beantragt und genehmigt, wir rufen diese für verschiedene Projekte wie die Digitalstrategie permanent ab. Insgesamt stehen uns hier rund 381 000 Euro zur Verfügung“ – auch in den Folgejahren. „Die Gesellschafter sparen dadurch schon jetzt Personal und Finanzmittel ein oder profitieren von Generalverträgen, die wir für alle abschließen.“ Erneut verweist Mosandl „beispielhaft“ auf den gemeinsamen CMT-Auftritt, „der bei der einen oder anderen TG sicherlich zu deutlichen Einsparungen führt“. Rund 1,1 Millionen Euro beträgt das Budget für 2025, „was aber auch mit nicht verwendeten Geldern in 2024 zu tun hat“. Normal liege es bei 850 000 Euro pro Jahr.
Schlagkraft des Teams hat sich seit Januar verdoppelt
Am 1. Januar hat sich die Schlagkraft des Teams verdoppelt. Seitdem kümmern sich vier Mitarbeiter um Marketing und Vernetzung. Die Partner im Norden wollen auch digital wachsen. „Ende Juli/Anfang August werden wir mit einer ersten Webseite online gehen“, sagt Mosandl. Bis zur CMT im Januar 2026 werde die „finale Homepage“ stehen. Auch hier ist also alles auf die Fachmesse in Stuttgart ausgerichtet. Gleiches gilt für die Aktivitäten in den sozialen Medien.
Das steckt hinter der neuen Digitalstrategie
Zur neuen Digitalstrategie gehört auch, die Systeme aller sieben Partner zu synchronisieren. „Das braucht gerade viel Zeit in der Einpflege von Daten und Umsetzung und Verknüpfung mit den einzelnen Regionen und Tourismusverbänden“, so Mosandl. „Wir werden innerhalb dieser Strategie allen Mitgliedern der TGs die Möglichkeit geben, etwa mit ihrer Homepage bei uns drunter zu schlupfen, unsere Bilddatenbank kostenlos zu nutzen, unser Corporate Design zu verwenden oder verschiedene Tools aus unserer Service- und Lernplattform kostenlos zu nutzen.“ Alles in allem also „ein bunter „Digitalstrauß, der vielen das touristische Leben leichter macht und personelle sowie finanzielle Ressourcen sparen wird“.
„Ab 2026 werden wir auch richtig anfangen zu trommeln“
Was wird 2026 und 2027 umgesetzt? Bei „Wein, Radfahren und Digitales“ seien einige „Strategien“ in der Pipeline, die zum Abschluss gebracht würden, kündigt der Geschäftsführer an. „Ab 2026 werden wir auch richtig anfangen zu trommeln, um auf die Gesamtregion aufmerksam zu machen und potenzielle Urlauber für uns zu begeistern. Hierbei darf es auch ruhig mal ungewöhnlich und bemerkenswert sein.“ Denn: „Tourismus muss dem Gast, dem Einheimischen und natürlich auch uns Freude machen.“
Spitzenvertreter von Ministerium und TMBW loben hohes Tempo
Vor einem Monat waren die Spitzenvertreter aus dem Wirtschaftsministerium und von der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) zum Antrittsbesuch in Kloster Bronnbach (Main-Tauber-Kreis), wo die Tourimia Tourismus GmbH ihren Sitz hat. „Wir sind beeindruckt vom großen Tempo und von der hohen Professionalität, mit der dieser angestoßene Prozess aktuell vorangetrieben und umgesetzt wird“, erklärte der zuständige Staatssekretär Patrick Rapp. „Die Bündelung zu einer größeren touristischen Einheit war ein erklärtes Ziel unserer Tourismuskonzeption und es macht mir Freude zu sehen, wie die neue Tourismusgesellschaft erste Projekte erfolgreich umsetzt und damit das nördliche Baden-Württemberg auf der touristischen Landkarte neu positioniert.“ Christine Schönhuber, seit Januar Geschäftsführerin der TMBW, lobte: „Was das Team in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat, ist wirklich beachtlich. Es ist eine echte Leistung, so schnell eine einheitliche Marke zu entwickeln.“
Erklärtes Ziel aller Gesellschafter erreicht
Christoph Schauder, Landrat des Main-Tauber-Kreises und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, sagte: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, unter einem Dach die touristischen Aktivitäten im nördlichen Baden-Württemberg enger zu vernetzen und von Synergien zu profitieren. Das war das erklärte Ziel aller Gesellschafter.“

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