Dörzbacher Pferdemarkt: Gardemädchen, Tiere und Traktoren ziehen durch Straße
Zum Pferdemarkt in Dörzbach am Samstag kommen die Besucher von weit her. Neben der Prämierung der Tiere gibt es einen bunten Umzug und einen Krämermarkt. Aussteller und Besucher berichten vom Event.

Für Stefan Walch ist es eine Premiere. Er ist zum ersten Mal auf dem Dörzbacher Pferdemarkt – und er fährt gleich mit einem ersten Preis für seine Stute Cara Mia Z zurück nach Biebersfeld. Es hat sich also gelohnt, die ganze Vorbereitung, nickt Walch, der erst seit eineinhalb Jahren stolzer Pferdebesitzer ist.
Routinierte Vorführer beim Dörzbacher Pferdemarkt
Viel mehr Routine haben die Geschwister Max (14), Benno (10) und Hanna (9). Sie sind mit ihrem Opa Dieter Boger und den Shetland-Ponys schon öfter vor den Ringrichtern gelaufen und wissen, wie es sich anfühlt, als Sieger aufgerufen zu werden.
„Aber aufgeregt sind wir schon immer“, gibt Benno zu. „Es wär schon blöd, beim Vorführen hinzufallen“, malt er das Schreckensszenario schlechthin. Aber alles ging gut und deshalb lädt Opa Dieter die Enkel nun auch zum Essen ein. „Vielleicht Linsen?“, überlegt er. Schließlich sind alle hungrig. Schon um sechs Uhr früh sind sie in Schwaigern los. Aber ehe es Essen gibt, müssen erst die Pferde versorgt werden.
37 Pferde waren zur Prämierung angemeldet, berichtet Bürgermeister Andy Kümmerle. Die Verwaltung stecke viel Arbeit in die Vorbereitung. Aber der Pferdemarkt sei wichtig für die Kommune. Dass die Pferde-Prämierung im Äußeren Schlosshof in extrem schöner Umgebung stattfinden könne, dankt er Hausherr Arnulf von Eyb. Der feiert den Dörzbacher Pferdemarkt auch jedes Jahr. „Bekannte treffen, die dann wieder nach Dörzbach kommen, eine Wurst, ein Viertele und vor allem der Umzug“, führt er all die Argumente auf, die einen Besuch in Dörzbach lohnend machen.
Dörzbacher Pferdemarkt punktet mit Krämermarkt
Seit Jahrzehnten schon steht Günther Benner mit Mützen und Handschuhen auf dem kleinen Krämermarkt. Ab wie vielen verkauften Mützen sich für ihn die Fahrt nach Dörzbach lohnt? „Das kann man schlecht sagen“, blickt Benner auf seine ausgestellte Ware. Kälter dürfte es sein, findet er.
Dass es weder regnet, noch windet, das freut all die Teilnehmer des Umzugs. Gardemädchen tanzen sich warm. Pferdebesitzer reihen sich zwischen alte Traktoren und knatternde Quicklys ein. Der Landarzt kommt mit der Schwester im Beiwagen. Es gibt Blasmusik, kostümierte Mittelaltergruppen und Winzergruppen.

Umzug mit alten Traktoren beim Dörzbacher Pferdemarkt
Bunt ist der Zug, der sich durch die Hauptstraße schlängelt. Mal mit Musik, mal mit Hufgeklapper, mal mit Motorenlärm und dicker Abgaswolke. Es gibt Applaus von den vielen Zuschauern. Die alten Traktoren findet Harry Herbinger toll, der mit seiner Frau und den Enkelkindern aus Osterburken gekommen ist. „Es ist schön, die Pferde und ihr Nachfolger, die alten Traktoren zu sehen“, finden auch die nebenstehenden Besucher, die wenigstens zu einem Pferdemarkt pro Jahr von Neuenstein ins Jagsttal kommen.
„Es hat sich wieder voll gelohnt“, lobt Maria Kowatsch die Akteure, als sich der Umzug langsam auflöst. Sie hat ihr Kinder und Enkelkinder dabei. Und alle sind sich einig: „Aber jetzt müssen wir runter Richtung Kirche. Es fehlt noch die Wurst.“