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Kratschmayer-Triathlon
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Triathlon in Waldenburg: Auf und neben der Strecke immer schön locker bleiben

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Der Kratschmayer-Triathlon produziert viele schöne Episoden. Wie Hobbysportler und Supporter den Wettkampf am Sonntag erlebten.  

Hut ab! Peter Stoof aus Bretzfeld wird im September 80 Jahre. Am Sonntag steigt er nach 24 Minuten als letzter Schwimmer aus dem Neumühlsee.
Foto: Ralf Reichert
Hut ab! Peter Stoof aus Bretzfeld wird im September 80 Jahre. Am Sonntag steigt er nach 24 Minuten als letzter Schwimmer aus dem Neumühlsee. Foto: Ralf Reichert  Foto: Reichert, Ralf

Um 13.24 Uhr erreicht Peter Stoof das Ufer des Neumühlsees. Noch einmal spenden die Zuschauer besonders lauten Applaus. Der rüstige Triathlet feiert im September seinen 80. Geburtstag und kann einfach nicht lassen von seiner Leidenschaft. Das Leiden steht ihm in diesem Moment sichtlich ins Gesicht geschrieben. Er läuft zu seinem Rad und macht sich fertig für die zweite Etappe.

„Wie war es im See?“, will der Reporter wissen. Peter Stoof schaut kurz hoch und sagt nur ein Wort, dass mit „S“ beginnt und mit „e“ endet. 500 Meter Schwimmen: Dass hat ihm diesmal wohl nicht sonderlich behagt. Aber was soll’s: Helm auf, abhaken und lostreten. Später saust er mit dem Rennrad von Obersteinbach nach Waldenburg, als ob nichts gewesen wäre.

Kratschmayer-Triathlon in Waldenburg: Die Fanclubs stehen am Rand der Strecke

Der 33. Kratschmayer-Triathlon ist reicht an solch schönen Episoden. Oben an der Kreuzung zum Neumühlsee steht Familie Presker aus Schwäbisch Hall-Sulzdorf. Auf ihren T-Shirts steht, wen sie anfeuern: ihren Daniel. Schwester Janette und ihr Verlobter Vincent sind dazu extra aus Zwickau nach Waldenburg gekommen. Eine La-Ola-Welle jagt die nächste. Einige Radfahrer lachen und winken zurück. Auch Daniel Presker tut diese Anfeuerung gut. Schließlich ist es sein erster Triathlon.


Gleiches gilt für Christoph Seußler aus Öhringen. Sein Fanclub ist ihm zu sechst auf den Fersen: vom Schwimmen am Neumühlsee zum Radfahren an der Landesstraße bis zum Lauf-Finale auf dem Sportplatz. „Er hat sich in den Kopf gesetzt, einen Triathlon zu machen“, sagt Marco Frank, einer der Supporter. Gesagt, getan. „Ich habe ihn beim Radtraining unterstützt.“ Er selbst hat bislang nur mehrere Halbmarathons beim Trollinger in Heilbronn absolviert. Hat er heute Blut geleckt? „Mal schauen, vielleicht starten wir 2025 mit einer Triathlon-Staffel. Dazu muss ich aber erst die anderen aus der Gruppe überreden.“

Vom Albert-Schweitzer-Kinderdorf kurz rübergekommen

Markus Pachmann wohnt nur 300 Meter Luftlinie vom Sportplatz entfernt. Er ist „Haus-Papa“ im Albert-Schweitzer-Kinderdorf (ASK) und hat aktuell sechs Kinder um sich. „Seit zehn Jahren kommen wir immer als Zuschauer hierher.“ Zwei Mannschaften des ASK machen mit. Ihm gefällt die „familiäre Stimmung“ und dass Triathlon ein Sport für alle Altersgruppen ist: „Man sieht da 16-Jährige genauso wie 75-Jährige.“ Und: „Mit dem Kinder-Cross-Duathlon am Samstag wird auch schon den Kleinsten diese Sportart früh nähergebracht.“

Erste Triathlon für Alexander Schulz: Das war der Hit

Alexander Schulz aktiviert die letzten Reserven. Nur noch wenige Meter, dann ist er im Ziel. Nach 2:02:19 Stunden. „Eigentlich wollte ich unter zwei Stunden bleiben“, sagt der Lehrer aus Esslingen, der für das Team der „Zollberg-Realschule“ startete. Doch am Ende überwiegt die Freude über die gelungene Premiere: „Ja, das war mein erster Triathlon, und ich fühle mich unglaublich gut.“ Das liege vor allem an der „unfassbar herrlichen “ Strecke: „Erst das Schwimmen in diesem wunderbaren Natursee, dann die sehr abwechslungsreiche Radstrecke mit vielen Aufs und Abs, und zum Schluss diese wunderbare Lauf-Etappe durch den Wald.“

Kratschmayer-Triathlon: Krönung in Waldenburg

Während der Corona-Pandemie hätten sie sich an der Realschule zum Ziel gesetzt, „mehr zu laufen und einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln“. Angefangen haben sie mit ein paar Zehn-Kilometer-Läufen, dann folgten Halbmarathons – und jetzt also die Krönung: der Triathlon in Waldenburg. Schulz meint: „Das war nicht mein letzter.“ Auch Karin Bach strahlt um 14.45 Uhr mit der Sonne um die Wette. Das Wetter hielt, die Stimmung war top, es gab keine besonderen Vorfälle. „Ich war heute früh sehr relaxed“, sagt die Organisatorin. Genau so war am Nachmittag die ganze Atmosphäre. 

Diesmal nahmen 191 Einzelstarter und 44 Staffeln teil. 2023 waren es 230 Einzelstarter und 36 Staffeln gewesen. Die Zahl näherte sich damals wieder dem Vor-Corona-Niveau von 2019 an (233 und 54). 2022 waren es 170 Einzelstarter und 22 Staffeln. 

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