Die Tourima Tourismus GmbH wurde im Februar 2024 gegründet. Darin vereint sind die Vermarkter der Ferienregionen Hohenlohe, Heilbronner Land, Liebliches Taubertal, Odenwald, Kraichgau-Stromberg und Rhein-Neckar. Seit 1. Juli 2024 ist Bernhard Mosandl Geschäftsführer, die Geschäftsstelle in Kloster Bronnbach hat vier Mitarbeiter. Tourimia managt das Marketing für den kompletten Norden. Die einheitliche Werbebotschaft heißt „Im Süden ganz oben“. Jede Region bleibt eigenständig. Die Dach-GmbH hält die Fäden zusammen und berät und begleitet, optimiert und vereinheitlicht die Bemühungen auf Kreisebene. Die GmbH ist also zum einen „Service- und Kompetenzzentrum“ für die Gesellschafter. Andererseits kümmert sie sich um die touristische Förderung in Kooperation mit dem Land. Tourimia hat ein Jahresbudget von 850 000 Euro. Die sieben Gesellschafter zahlen 450 000 Euro, 380 000 Euro kommen vom Wirtschaftsministerium.
Tourismus im Norden des Landes: Auf diese vier Stärken baut der neue Verbund
Radfahren und Weingenuss, Wohnmobiltouren und Erlebnisse, die einen „schönen Tag“ sonst noch ausfüllen: Damit wirbt die neue Dachgesellschaft, die den Tourismus im Norden Baden-Württembergs noch weiter nach vorne bringen soll. Auch für die CMT 2026 gibt es schon ein klares Konzept.

Der touristische Norden des Landes setzt auf vier große Stärken, die alle sechs Ferienregionen vereinen: Radfahren, Weingenuss, Wohnmobiltouren und alles, was einen „schönen Tag“ sonst noch beinhalten kann: etwa die Wanderstiefel schnüren oder Theater, Konzerte und Freizeitparks besuchen. Für jeden Bereich hat die neue Dachvermarktungsgesellschaft Tourimia eigene Arbeitskreise gegründet.
Gast soll das „Ländliche“ spüren und alle die „kleinen Schätze entdecken“
„Das sind auch die vier einzigen großen Themen, die wir in Zukunft spielen werden“, sagt Bernhard Mosandl, der seit genau einem Jahr die Geschäfte dieses Verbunds führt. Das heißt: Andere Themen wie „Gesundheitstourismus oder Urlaub auf dem Bauernhof laufen nebenher“ und würden nur punktuell berücksichtigt. Mosandl setzt von Anfang an auf das „große Ganze“, das heißt vergleichbare und identische Alleinstellungsmerkmale im Norden. Dazu gehört für ihn auch die „Landschaft mit seinen Weinbergen, Hügeln und Flusstälern.“ Der Gast soll hier auch und vor allem das „Ländliche“ spüren und „überrascht“ werden von den vielen „kleinen Schätze, die er so nicht erwartet“.
Kein Massentourismus, sondern viel Qualität
Es geht also nicht nur um Aktiv sein und Relaxen, Genießen und Erleben, sondern auch ums geplante oder rein zufällige Entdecken. Dabei soll der Norden vor allem für eines stehen: Qualität. Massen sollen laut Mosandl nicht angelockt werden, die Übernachtungszahlen spielen für ihn zunächst eine untergeordnete Rolle. Es geht ihm um „Authentizität“ und ein „gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“. Mit anderen Worten: Für einen guten, und das heißt für ihn auch mal höheren, Preis soll der Urlauber auch wirklich etwas Gutes, das heißt Wertiges oder Einmaliges, bekommen. Und zu einem günstigeren Preis ebenfalls etwas „Gescheites“: etwa in den vielen Heckenwirtschaften, Besen oder Winzerhöfen.
Mit Platzhirschen wie dem Schwarzwald will man sich gar nicht messen
„Auf dem Weg“ und „entlang des Wegs“ will Tourimia die Urlauber führen und ihnen ein „Lebensgefühl vermitteln“, dass „hier die Welt noch einigermaßen in Ordnung ist“. Oder: „Die vielen kleinen Dinge machen im Norden das Große aus.“ Doch Größe definiert Mosandl etwas anders. Denn: Mit den Großen oder Platzhirschen der Tourismusszene in Baden-Württemberg will man sich nicht gar messen. „Es wird etwas dauern, bis der Norden in den Köpfen der Besucher in dieser vereinten Form angekommen ist, das geht nicht von heute auf morgen. Einen Bekanntheitsgrad zu erreichen, wie ihn der Schwarzwald hat: Das haben wir uns aber auch gar nicht auf die Fahnen geschrieben.“ Hauptzielgruppe sei ganz klar der „Deutschlandtourismus“, also Urlauber aus dem eigenen Land. Tourimia habe dabei besonders den „Frankfurter Raum, das Ruhrgebiet, die neuen Bundesländer sowie Bayern und Franken“ im Blick.
Der gemeinsame Slogan heißt „Im Süden ganz oben“
Wofür steht die Marke? Was erwartet der Gast? Klar ist seit Herbst 2024 trotz Mosandls wohl kalkuliertem Understatement: Der Norden mit seinen vielen kleineren Regionen von Rhein-Neckar und Odenwald über Heilbronn und Hohenlohe bis zum Taubertal will „im Süden ganz oben sein“. Dieser Slogan wird künftig überall „gebrandet“, wo das von Tourimia gemanagte Gesamtgebilde in Erscheinung tritt. Das erste Mal ganz groß wird dies auf der CMT im Januar 2026 in Stuttgart der Fall sein. Bei der Gesellschafterversammlung der Tourimia Tourismus GmbH am 23. Mai wurde das mit den TGs entwickelte Messekonzept bewilligt.
Auftritt bei der CMT war nicht unumstritten
Dabei ist es keineswegs so, dass sich alle Kreise einig wären, ob und wie so ein Messeauftritt überhaupt noch Sinn macht. Vor allem Tanja Seegelke von der TG Heilbronner Land hatte bei der CMT 2025 ihre Vorbehalte klar artikuliert. Mosandl weiß: „Der Auftritt muss in einem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis stehen zur Bedeutung, die die CMT für unseren Dachverbund noch hat. Da haben wir jetzt eine wirklich gute Kompromisslösung gefunden.“
Das macht den gemeinsamen Messestand 2026 so besonders
Die Kosten seien gedeckelt worden. „Das ist absolut akzeptabel, damit kann ich sehr gut arbeiten“, sagt Mosandl. „Es gibt einen sehr spannenden Stand, bei dem wir sogar unter diesem Budget bleiben.“ Er wird rund 300 Quadratmeter groß sein, Messeleitung und Messebauer seien bereits im Boot. „Wir haben als Norden die Chance, einen Stand zum ersten Mal komplett neu zu konzipieren, der sich von den anderen deutlich abhebt.“Inseln Der größte Unterschied sei, dass „nicht die Destination als solche im Vordergrund steht, sondern die vier verbindenden Themen Rad, Wein, Wohnmobile und ein schöner Tag“. Diese Themeninseln würden von den Mitarbeitern der einzelnen TGs betreut. „Die Regionen werden so zwar sichtbar, aber nicht an einem geschlossenen Stand“, sagt Mosandl. Besonders freut ihn, dass „28 Unteraussteller“ zugesagt haben. Und: „Mit den Städten Heilbronn, Bruchsal, Heidelberg und Mannheim sind wir gerade im Gespräch, ob sie mit ihren Stände näher an uns heranrücken, ohne unsere CI ,Im Süden ganz oben’ zu übernehmen. Dann wäre der Norden tatsächlich komplett zusammen.
Neue Internetseite Teil einer umfassenden Digitalstrategie
Zur CMT 2026 soll auch die neue Internetseite an den Start gehen. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren, tausende von Daten müssen gesichtet, produziert und zusammengeführt werden, damit es dem Nutzer am Ende so einfach wie möglich gemacht wird, in den touristischen Norden einzutauchen, der nun in seiner Vielfalt vereint ist. Die neue Webseite ist Teil einer umfassenden Digitalstrategie, die auch den Bereich Social Media noch viel breiter und und intensiver abdeckt.

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