Stützmauer beim Friedhof in Oberkessach droht einzustürzen
Zwei Drittel des Bauwerks, das den Friedhof gegen die höherliegende Ortsdurchfahrt abstützt, müssen erneuert werden. Die Bauarbeiten können aber erst in gut einem Jahr starten. Sie dauern dann vier bis fünf Monate und erfordern eine Vollsperrung.

Wie tragfähig sind sogenannte „Stützbauwerke“, also Mauern oder Wände? Experten prüfen das regelmäßig und verteilen Noten zwischen eins und vier. Alles, was schlechter als drei ist, befindet sich in einem „kritischen Zustand“ und sollte „umgehend“ erneuert werden. Dies ist nun in der Ortsmitte von Oberkessach der Fall, wo eine Mauer die obenliegende Merchinger Straße samt Gehweg zum tieferliegenden Friedhof abstützt.
Diese Gefahren und Risiken gibt es
2024 wurde das Bauwerk erneut inspiziert und bekam die Note 3,2. Damit war klar: Zwei Drittel dieser Mauer muss schleunigst ersetzt werden. Sonst bestünde die „Gefahr eines plötzlichen Versagens“, so die verwaltungsdeutsche Formulierung. Im Klartext heißt das: Die Mauer droht einzustürzen und Menschen zu gefährden, die Gräber pflegen oder auf Beerdigungen sind. Die Straße und der Gehweg wurden durch „Setzungen“ ebenfalls beschädigt: Risse sind erkennbar, was an dieser ohnehin engen Stelle zusätzliche Risiken birgt.
Natursteinmauer wurde im Jahr 1900 gebaut
Die Natursteinmauer wurde 1900 gebaut und 1964 mit einer Stahlbetonwand verstärkt. Doch der Verkehr durch das Dorf nahm immer mehr zu. Dies führt dazu, dass die Gründung des Bauwerks dieser Belastung nicht mehr Stand hält.
37 Meter werden ersetzt
Auf einer Länge von rund 37 Metern wird nun eine „Winkelstützwand aus Stahlbeton“ die kaputte Mauer ersetzen, die Straße und der Gehweg werden ebenfalls erneuert. Der südwestliche Teil der Mauer bleibt erhalten. In den Bereich des Friedhofs soll dabei so wenig wie möglich eingegriffen werden.
Bauarbeiten starten erst nach Dorfjubiläum Mitte Juni 2026
Oberkessach feiert 2026 sein 1050-jähriges Jubiläum. Das große Fest steigt Mitte Juni. Deshalb können die Bauarbeiten erst danach starten. Sie werden vier bis fünf Monate dauern. Während dieser Zeit muss die Straße für den motorisierten Verkehr voll gesperrt werden. Die Fußgänger werden über den Friedhof geleitet, der mit einem Schutzzaun von der Baustelle abgegrenzt wird. Die Zufahrt zum Friedhof bleibt stets erhalten.
Baukosten liegen bei 363 000 Euro
Die Erneuerung kostet 363 000 Euro. Der Kreis zahlt zwei Drittel, die Gemeinde Schöntal ein Drittel.

Stimme.de