Sparda-Bank sperrt Hohenloherin unrechtmäßig das Konto – Ärger nach Pfändungs-Panne
Das Finanzamt Öhringen droht wegen Verzugs mit einer Kontopfändung und zieht sie wieder zurück. Doch die Sparda Bank schafft unrechtmäßig Fakten und sperrt das Konto einer alleinerziehenden Frau.
Simone Schreiber (Name geändert) hat im Mai einen Pfändungsbescheid vom Finanzamt erhalten. „Ich war in Verzug mit meiner Lohnsteuererklärung aus dem Jahr 2023“, sagt die 39-Jährige aus dem Hohenlohekreis. Die alleinerziehende Mutter zweier Kinder, die zudem hauptberuflich im Gesundheitswesen arbeitet, erklärt, dass sie nicht dazugekommen sei. Nachdem sie den Pfändungsbescheid erhält, wird sie aktiv.
Ende Mai gibt sie ihre Steuererklärung eigenen Angaben zufolge ab. Vom Finanzamt Öhringen erhält sie am 9. Juli einen Brief, den auch ihre Hausbank, die Sparda-Bank Baden-Württemberg, erhalten habe, erklärt sie. Der Pfändungsbescheid sei zurückgezogen worden, schreibt das Finanzamt. „Für mich war die Sache damit erledigt“, sagt Schreiber.
Sparda Bank leitet Kontopfändung ein: Hohenloherin geht von Irrtum aus
Für die Sparda-Bank offenbar nicht. Am 1. September erhält Schreiber eine Nachricht ihrer Bank, dass ihr Konto gepfändet sei. Die 39-Jährige geht von einem Irrtum aus und ruft bei der Kundenhotline der Sparda-Bank an. „Ich erreiche den Kundendienst auch. Aber sie helfen mir nicht weiter.“ Sie höre jedes Mal, dass ihr Anliegen an die Pfändungsabteilung weitergeben werde. „Aber es tut sich nichts.“

Für die Sparda-Bank sei dies ein Einzelfall, den man nicht kommentiere. Wegen gehäufter Krankheitsfälle und aufgrund der Urlaubszeit in den vergangenen Wochen sei es zu Verzögerungen in der Bearbeitung gekommen, teilt eine Sprecherin schriftlich mit. Es sei der Sparda-Bank bewusst, dass das in Einzelfällen zu belastenden Situationen führen könne. Man arbeite mit Hochdruck daran, offene Themen abzuarbeiten. Die personelle Situation habe sich entspannt, man wolle die Prozesse optimieren.
Rechnungen sind liegengeblieben – Bank-Kundin nach Konto-Entsperrung verärgert
Schreiber hat in der Zeit ohne Geld gelernt, genügsamer zu leben. Ein wenig Bargeld habe sie noch im Haus gehabt. Hier und da habe sie sich Geld geliehen. „Rechnungen sind aber liegengeblieben.“ Die Bank hat Schreibers Konto am Montag entsperrt, erklärt die Hohenloherin. „Ich hab keine Info erhalten und auch keine Entschuldigung. Das ist eine Frechheit.“ Die Menschen in ihrem Bekanntenkreis seien verwundert, sagt sie. Nun denke sie darüber nach, die Bank zu wechseln.