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Sonnenenergie soll Gemeindekassen entlasten

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Im Hohenlohekreis wird das Potenzial kommunaler Dächer für Photovoltaikanlagen untersucht. Nicht immer muss die Gemeinde selbst investieren.

Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern als Einnahmequelle? Derzeit werden im Kreis die Möglichkeiten untersucht. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern als Einnahmequelle? Derzeit werden im Kreis die Möglichkeiten untersucht. Foto: Sebastian Gollnow/dpa  Foto: Sebastian Gollnow

Erneuerbare Energien fördern, gleichzeitig die Gemeindekasse aufbessern und Strom sparen? Viele Unternehmen und Privathaushalte setzen seit Jahren auf Photovoltaikanlagen (PV). Derzeit werden in verschiedenen Gemeinden die Möglichkeiten untersucht, wie man noch mehr kommunale Dächer für Anlagen nutzen kann. In Zweiflingen wurde dem Gemeinderat erstmalig die vom Klima-Zentrum Hohenlohekreis erstellte PV-Potenzialanalyse für Gebäude der Gemeinde vorgestellt.

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Welche Gebäude geeignet sind 

Das Kinderhaus in Zweiflingen eignet sich etwa für eine Anlage, bei der der Strom teilweise ins Netz eingespeist wird, zeigt Lukas Kempf vom Hohenloher Klimazentrum auf. Die Leistung der Photovoltaik-Anlage unter Annahme der Standard-Testbedingungen beträgt 30 Kilowattpeak. Mit der Anlage könnten demnach bei guten Bedingungen 60 Prozent des Strombedarfs des Hauses abgedeckt werden. Bis die Investition sich rechnet, braucht es siebeneinhalb Jahre.

Wie schnell sich eine Anlage rechnet

Lukrativer ist indes die Halle der Gemeinde. Auf jener hätte sich eine Photovoltaik-Anlage mit einer Volleinspeisung bereits nach fünf Jahren amortisiert und würde ein Drittel der Stromkosten abdecken. Genauso lange würde es bei der Kläranlage in Orendelsall dauern. Laut Landratsamt haben neue PV-Anlagen im Hohenlohekreis eine Amortisationszeit zwischen acht und 15 Jahren, je nach Stromverbrauch und Nutzung des Gebäudes. Gerade in Zweiflingen sind jedoch die Kassen leer und jede Investition muss überdacht werden. Das mahnt auch der Zweiflinger Bürgermeister Klaus Gross: „Ich will ja nicht der Spielverderber sein.“ Denkbar wäre es auch, so Kempf, Dachflächen zu verpachten. Je nach Modell kauft die Kommune den Strom der installierten PV-Anlage vergünstigt ein oder dieser wird ins Netz eingespeist. Der große Vorteil bestehe darin, dass den Kommunen in diesem Fall keine Investitionskosten entstünden.

Modell in Mulfingen

Über ein solches Modell hat zuletzt auch der Gemeinderat Mulfingen beraten. Hier hatte das Unternehmen New Vista Invest Interesse bekundet, Dächer von kommunalen Gebäuden mit PV zu belegen. Speziell ging es dabei um die Bischof-von-Lipp-Schule. Man habe der Firma daraufhin alle gemeindeeigenen Dachflächen, die statisch infrage kommen, übermittelt, wie Bürgermeister Sören Döffinger berichtet. „Selbst das kleine Häusle auf dem Bodenhof“, so Döffinger. Das Unternehmen habe dann die Kläranlage Mulfingen sowie das Pumpwerk in Hollenbach ebenfalls als attraktiv eingestuft. Denn vor allem Gebäude, die selbst viel Strom abnehmen, seien von vorrangigem Interesse.

Gemeinde würde sparen 

Die Gemeinde Mulfingen würde davon insofern profitieren, dass sie nicht nur die Eigeninvestition einspart. Mit 12,5 Cent/Kilowattstunde würde sie für diese kommunalen Einrichtungen nur rund die Hälfte für ihren Strom zahlen. Das Gremium fasst letztlich den Grundsatzbeschluss, das weiterzuverfolgen und einen Vertrag zu erarbeiten.

Mehrere Gemeinden ziehen nach 

Das Klima-Zentrum Hohenlohekreis hat derweil noch mehrere Gemeinden in Sachen PV auf der Agenda. In Dörzbach wird in der Dezembersitzung des Gemeinderates die Potenzialanalyse vorgestellt. In einigen Kreiskommunen gibt es bereits von externen Dienstleistern Potenzialanalysen, so Diana Kalantidis vom Landratsamt Hohenlohekreis. Denn jede Gemeinde muss ihren Energieverbrauch zum 30. Juni an eine landesweite Datenbank melden. Kommunen sollen zu mehr Achtsamkeit sensibilisiert werden.

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