Wie soll die neue Fassade des Niedernhaller Solebads aussehen?
Der Gemeinderat der Stadt Niedernhall beriet erneut über die Fassadengestaltung des Solebads. Nun hat man sich geeinigt.

Eigentlich sollte es nur darum gehen, wie der bestehende Chlorgasraum möglichst harmonisch ins Konzept für die neue Fassade des Niedernhaller Solebads integriert wird. Eigentlich. Und eigentlich hatte man sich über die Fassade des Bads bereits im Dezember geeinigt und einen Beschluss gefasst. Eigentlich. In seiner jüngsten Sitzung diskutiert der Gemeinderat dann doch noch einmal über die Gestaltung der Fassade. Denn: Das Planungsbüro hat einen neuen Vorschlag mitgebracht. „Den wollte ich Ihnen nicht vorenthalten“, sagt Bürgermeister Achim Beck. Obwohl man sich einig gewesen sei, habe der neue Entwurf ihn zum Nachdenken gebracht, so Beck.
Der Niedernhaller Gemeinderat hat die Fassade des Solebads bereits beschlossen
Unverändert handelt es sich auch beim neuen Entwurf um eine vorgesetzte Metallfassade. Doch statt des darauf eingestanzten Zeitstrahls zur Niedernhaller Salz-Geschichte, prangt dort nun der Schriftzug „Solebad Niedernhall“ sowie eine Salzsieder-Illustration. Der Grund für die neue Idee, so die Verantwortlichen vom Büro Fritz Planung: Bislang ist nirgends am Gebäude sichtbar, was sich dahinter verbirgt. Deshalb soll der Schriftzug für Klarheit sorgen.
Zunächst stößt das beim Gremium auch auf offene Ohren. „Ich fand die ursprüngliche Idee schön und obwohl der Schriftzug riesig ist, gefällt es mir fast besser“, sagt Michael Breitschopf. Es wirke aufgeräumter als zuvor. Auch Bärbel Carle findet: „Der erste Eindruck ist: Weniger ist mehr. Aber die Dimensionen sind schwer vorstellbar.“ Deshalb helfen die Planer auf die Sprünge: Zwölf Meter lang und etwa 2,50 Meter hoch wäre der Schriftzug in der Realität. Das schreckt die meisten dann doch etwas ab, das wirke erschlagend.
Dimensionen der Schrift erschrecken die Räte
„Ich finde, das Alte sah auch gut aus“, ergreift Peter Lutz Partei für den im Dezember gefassten Beschluss. „Mir geht das jetzt etwas zu schnell“, findet Matthias Lutz und wünscht sich, wie Bärbel Carle, eine Vertagung und einen Vor-Ort-Termin. Weil die Zeit jedoch aufgrund der Ausschreibungen drängt, möchte Achim Beck die Entscheidung nicht hinauszögern. Die Verunsicherung im Ratsrund wächst, viele melden sich nun und plädieren für den bereits gefällten Beschluss. Einig wird man sich letztlich vor allem, weil der Eingang zum Solebad künftig auch der ins Freibad ist: Die Aufschrift „Solebad“ wäre deshalb nur zur Hälfte korrekt.
Einigkeit bei Putzfassade für Chlorgasraum
Schnell einig ist sich der Rat darüber, wie der Chlorgasraum, der zwischen neuem Foyer und Technikraum sitzt, in die Fassadengestaltung integriert werden soll. Bislang war an dem Bestandsgebäude geplant, die Holzfassade des Technikgebäudes durchlaufen zu lassen. Stattdessen entscheiden sich die Räte für Putz. Der soll farblich an die geplanten grauen Türen angeglichen werden. „Es sieht besser aus und wird billiger – win-win“, sagt Peter Lutz dazu. Die Kosten reduzieren sich etwa um 35 000 Euro. Was den meisten Räten außerdem gefällt: Die sehr langgezogene Fassade wird durch das niedrigere Gebäude mit anderer Fassade unterbrochen und wirkt insgesamt dadurch weniger wuchtig. Es entstehen optisch drei getrennte Bauteile