Heuberger Eltern fordern bessere Busverbindung für Schüler nach Öhringen
Der Nahverkehr Hohenlohe hat zum Fahrplanwechsel eine Busverbindung zwischen Pfedelbach und Öhringen eingestellt. Schulkinder müssen jetzt noch früher starten – zum Ärger von Eltern.
Eltern aus dem Pfedelbacher Teilort Heuberg stören sich an einer neuen Busverbindung für ihre Kinder zu Öhringer Schulen. Die bisherige Verbindung um 7.14 Uhr wurde vom Hohenloher Nahverkehr ersatzlos gestrichen. Die Kinder fahren nun mit einem Bus um 6.57 Uhr – was einige Eltern verärgert. Mutter Jessica Walter (41) bezeichnet die Situation als unzumutbar.
Die Kinder müssten nun noch länger als zuvor warten, bis die Schule beginnt – nämlich um 8 Uhr. Die Schüler kommen aufgrund des neuen Fahrplans jetzt bereits um 7.15 Uhr in Öhringen an. Sie hätten daher nun eine „unbetreute Wartezeit von rund 45 Minuten“ bis Schulbeginn, so Walter. Die Realschule beispielsweise sei zu diesem Zeitpunkt nicht geöffnet. Der neue Bus, der 17 Minuten früher fährt, habe bereits vor der Streichung der bisherigen Verbindung bestanden. „Es handelt sich daher nicht um ein Ersatzangebot, sondern um eine faktische Verschlechterung der bisherigen Beförderungssituation“, kritisiert Walter.
Neue Busverbindung nach Öhringen: Für Eltern ist eine Grenze überschritten
Beim Nahverkehr Hohenlohe ist der Ärger der Eltern angekommen. Hoffnung auf eine Veränderung der Situation besteht allerdings wenig. Betriebsleiter Alexander Wolf verweist in einem Schreiben an Jessica Walter darauf, dass eine Wartezeit von bis zu 60 Minuten für die Schüler laut Satzung zur Schülerbeförderung zumutbar sei. „Die Wartezeit liegt auch nach dem neuen Fahrplan deutlich unter diesem Wert“, sagt er. Die neue Fahrt sei lediglich zehn Minuten früher in Öhringen als bisher. Die Kapazität eines neu eingesetzten Gelenkbusses reiche ebenso aus.
Mutter Jessica Walter stört sich an der Aussage, der Bus sei lediglich zehn Minuten früher in Öhringen – denn es seien 17 Minuten. „Bereits die frühere Ankunftszeit von 7.31 Uhr in Öhringen wurde von vielen Eltern als sehr früh empfunden, jedoch im Interesse eines funktionierenden Schulalltags noch mitgetragen.“ Nun werde aber eine Grenze überschritten. Die Situation betreffe auch Grundschüler, beklagt eine weitere Mutter.
Nahverkehr-Betriebsleiter: „Änderungen ziehen Verbesserungen, aber auch Verschlechterungen nach sich“
„Wir verstehen, dass Änderungen im Fahrplan auch immer Änderung bestimmter Abläufe im Alltag mit sich bringen“, antwortet Wolf in seinem Schreiben an die Eltern. Öffentlicher Nahverkehr sei aber immer von vielen Faktoren abhängig und müsse sich den Änderungen auch im höherrangigen Liniennetz anpassen. „Auch hier ist es wie so oft: Änderungen ziehen Verbesserungen, aber auch Verschlechterungen nach sich.“
Auf der Linie 40 gab es im alten Fahrplan morgens zwei Verbindungen auf Teilstrecken der Linie 40. Fahrt 11 um 6.51 Uhr von Obergleichen nach Pfedelbach und Fahrt 21 um 7.21 Uhr von Buchhorn nach Öhringen. „Diese Fahrten mussten aufgrund der Kapazität geteilt durchgeführt werden.“
Fahrplanänderung im Hohenlohekreis hat mehrere Gründe
Es habe schon länger den Wunsch von Eltern aus dem Raum Pfedelbach gegeben, eine durchgehende Verbindung bis Öhringen zu den gängigen Anschlüssen in Richtung Heilbronn und Künzelsau herzustellen. Zum Fahrplanwechsel seien aus mehreren Gründen beide Fahrten zusammengelegt worden. Fahrt 11 werde nun mit einem Gelenkbus bedient, somit könnten alle Fahrgäste mit einem statt mit zwei Fahrzeugen befördert werden. Die Durchbindung der Fahrten führe dazu, dass die Anschlüsse am Öhringer Hauptbahnhof verlässlich erreicht werden können.
Jessica Walter und einige Mütter aus dem Teilort wollen nicht klein beigeben. „Spätestens zum nächsten Schultag nach den Ferien, also ab dem 7. Januar, muss wieder eine geregelte, angemessene und zumutbare Beförderung unserer Kinder sichergestellt sein.“ Eltern wollen sich nun geschlossen an den Landrat wenden und eine rechtliche Überprüfung der Zumutbarkeit veranlassen. „Es ist natürlich auch viel Geld, dass man für die Fahrkarten bezahlt“, heißt es seitens der Eltern.
Eine ähnliche Problematik gibt es in Massenbachhausen und Eppingen, wo zum Unverständnis vieler ebenfalls eine Buslinie gestrichen wurde.
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