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Schon wieder müssen Recyclinghöfe in Hohenlohe zeitweise geschlossen werden

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Krankheitsbedingte Ausfälle, chronischer Personalmangel, sommerliche Urlaubszeit: Deshalb sind der zentrale Wertstoffhof in Beltersrot und weitere Standorte erneut tageweise dicht. 

Immer mehr kleinere Recyclinghöfe (hier der in Neuenstein) wurden in den vergangenen Jahren Jahren geschlossen.
Immer mehr kleinere Recyclinghöfe (hier der in Neuenstein) wurden in den vergangenen Jahren Jahren geschlossen.  Foto: Reichert, Ralf

Krankheitsbedingte Ausfälle, die länger andauern. Chronischer Personalmangel, der wochenlang anhält. Und jetzt auch noch Haupturlaubszeit, was die Zahl der Mitarbeiter zusätzlich limitiert: Diese drei Faktoren führen dazu, dass die Abfallwirtschaft Hohenlohekreis (AWH) die Öffnungszeiten weiterer Recyclinghöfe begrenzen muss.

Liste wird immer länger

Der zentrale Wertstoffhof in Beltersrot bleibt dienstags von 5. August bis 9. September geschlossen. Gleiches gilt für den Standort in Mulfingen, der mittwochs bis 27. August nicht angesteuert werden kann. Zuletzt war der Wertstoffhof in Beltersrot, wo die Bürger am meisten Abfallarten abgeben können, im Juni und Juli an vier Tagen geschlossen gewesen. Der Recyclinghof in Künzelsau blieb am 5. und 26. Juli sowie am 21. Juni zu. Bereits am 7. und 14. Mai war der Recyclinghof in Schwabbach betroffen, am 16. und 23. Mai die Erd- und Bauschuttdeponie in Beltersrot.

Grüngutplatz Michelbach erneut betroffen

Im vergangenen Sommer waren die Recyclinghöfe in Öhringen, Bretzfeld und Bieringen im Juli und August für jeweils eine Wochen dichtgemacht worden, weil Beschäftigte fehlten. Gleiches galt für den größten Grüngutplatzes des Kreises in Michelbach. Jetzt steht fest: Der Standort bleibt auch in diesem Jahr nicht von Schließungen verschont und ist vom 5. August bis 9. September dienstags nicht erreichbar.  

AWH-Chef bestätigt die Malaise

AWH-Geschäftsführer Christoph Bobrich bestätigt: „Zum einen fehlendes Personal, zum anderen krankheitsbedingte Ausfälle und Urlaube von festen Mitarbeitern führen dazu, dass wir diesen Schritt erneut gehen müssen.“ Die Abfallwirtschaft sucht händeringend Beschäftigte: für die Recyclinghöfe im Speziellen und für  die Entsorgungsanlagen im Besonderen. Bereits mehrfach hatte sie Interessenten aufgerufen, sich zu bewerben. Offenbar erfolglos. Liegt es daran, dass der Job zu unattraktiv ist?

Bewerbungsaufrufe verhallen 

Die meisten der mehr als 80 Mitarbeiter auf den Entsorgungsanlagen des Kreises sind geringfügig beschäftigt und werden von einem Stamm an festen Mitarbeitern geführt. Doch auch die müssen vor Ort immer mehr erledigen, weil die Vorschriften immer strenger werden. Immer mehr Container, immer mehr Neuerungen, immer mehr Stress: Das kann schon nerven. Fakt ist: Die Beschäftigten werden immer öfter beschimpft und beleidigt. Dies führt laut Bobrich dazu, dass diese Tätigkeit eher abschreckend ist. Dabei sei es so wichtig, den Müll richtig zu trennen. Die Recyclingquoten sollen erhöht und die ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft gestärkt werden: So will es die EU. Der Bund gießt diese Richtlinien in nationale Gesetze, die Länder und Kreise müssen sie umsetzen. Die AWH sei deshalb verpflichtet, die korrekte Entsorgung vor Ort sicherzustellen und zu kontrollieren. Dabei lassen wohl immer mehr Anlieferer ihren Frust über die immer komplizierteren Trennungsregeln an den Mitarbeitern ab. 

So viele Plätze gibt es im Hohenlohekreis 

Im Hohenlohekreis gibt es derzeit acht Recyclinghöfen: zwei kleine in Künzelsau und Mulfingen, fünf große in Öhringen, Schwabbach, Niedernhall, Dörzbach und Bieringen sowie den zentralen und größten Wertstoffhof in Beltersrot. Künftig wird es neben diesem sechs große Recyclinghöfe (Künzelsau wird umgebaut) und Mulfingen als letztem kleinen Standort geben. Sie sind alle überwacht, die Öffnungszeiten sind begrenzt. Gleiches gilt für die 14 Grüngutplätze im Kreisgebiet, wo Reisig und Grüngut ganzjährig abgegeben werden können. Auch deren Anzahl wurde in den vergangenen Jahren verringert und die Flächen und Ausstattungen stattdessen erweitert und verbessert. Am 29. Juli war der Baustart für den neuen Grüngutplatz in Hohebach unweit der Kreisstraße 2310 am Heßlachsgraben. 

So viele Gebühren zahlen die Bürger für diese Leistungen

33 Prozent der jährlichen Müllgebühren entfallen auf die Recyclinghöfe und Grüngutplätze, die Sperrmüllabgabe sowie weiteren Sonderentsorgungen und Spezialsammlungen. Die Recyclinghöfe allein für sich gerechnet kommen auf acht Prozent. 

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