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OB-Wahl in Öhringen
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Patrick Wegener will Zukunft gestalten

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Am 13. Juli haben die Öhringer die Wahl: Wer soll die kommenden acht Jahre Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt sein? Neben Amtsinhaber Thilo Michler bewerben sich Peter Lohnert und Patrick Wegener. Welche Vorstellungen und Ideen Patrick Wegener für seine Stadt hat. 

Patrick Wegener will Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Öhringen werden.
Patrick Wegener will Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Öhringen werden.  Foto: Alternativer Fotograf

Ein wenig surreal findet Patrick Wegener es schon, dass der Wahlkampf nun auf die Zielgerade einbiegt. „Ich wollte eigentlich jeden Flyer persönlich ausgeben“, nennt er das Ziel, das trotz der akribischen Vorbereitung nicht machbar war. Seit dem Pferdemarkt, also seit er seine Kandidatur verkündet hatte, ist Patrick Wegener unterwegs und tauscht sich mit den Öhringer Bürgern darüber aus, was die von ihrem Stadtoberhaupt erwarten.„Mittlerweile, seit die Plakate hängen, ist den Öhringern schon klar, dass am 13. Juli gewählt wird“, hat Patrick Wegener (30) bei seinen Gesprächsrunden erfahren. „Das Interesse an der Wahl ist gewachsen.“ Das führt er auch darauf zurück, dass es bei dieser Wahl eine tatsächliche Auswahl gibt. Neben ihm bewerben sich Amtsinhaber Thilo Michler und der Diplom-Kaufmann Peter Lohnert.

Patrick Wegener will die Menschen mitnehmen

Ob auf dem Öhringer Markt oder bei Terminen in den Stadtteilen – „es ergeben sich immer gute Gespräche“, findet Patrick Wegener. Jeder habe so sein Thema, die Familien interessieren sich für Bildung, die Älteren für Barrierefreiheit. Mobilität und Radinfrastruktur seien Themen in den Teilorten. „Und wir dürfen die Menschen mittleren Alters nicht vergessen“, mahnt Wegener an. Seit jeher interessiert er sich für Politik, ist seit elf Jahren für die SPD im Gemeinderat, ist dort wie auch im Kreistag zwischenzeitlich Fraktionssprecher. Wobei er seinen Wahlkampf als überparteilicher Kandidat führe und auch alle Werbemittel selbst finanziere, betont Wegener seine politische Unabhängigkeit. Warum er seinen Schreibtisch in Brüssel im Europabüro der baden-württembergischen Kommunen, das er leitet, gegen den im Öhringer Rathaus tauschen will? „Da ist der Wunsch, wieder nach Hause zu kommen“, sagt Patrick Wegener. „Wobei ich eigentlich nie so richtig weg war.“

Patrick Wegener will den Blick weit nach vorne richten

Die Kandidatur habe auch damit zu tun, „dass die kommunalpolitische Ebene die ist, auf der man am meisten den Alltag der Menschen gestalten kann“. Die Zeit in Brüssel möchte er dennoch nicht missen, denn dort habe er viel gelernt und ein parteiübergreifendes starkes Netzwerk aufgebaut. Das möchte er nutzen, um Öhringen voran zu bringen. Zwei Ziele verfolge er: Ihm fehlt zum einen der strategische Blick nach vorn. „Wo soll sich Öhringen hin entwickeln, um attraktiver zu sein für die Menschen hier und die Unternehmen?“, fragt Wegener und möchte diese Frage mit den Bürgern beantworten. Er mahnt an, den Blick viel weiter nach vorne zu richten: „Ich möchte acht Jahre alles geben, damit es sich in zehn, 15 Jahren gut leben lässt in Öhringen.“Zweitens will Patrick Wegener das Thema Stadtentwicklung ganzheitlicher betrachten, das Wir-Gefühl wieder entwickeln. „Da ist Luft nach oben“, findet er und sagt: „Da kommt dem OB vielleicht nicht die wichtigste Rolle zu, aber eine wichtige.“ Ein OB müsse die Themen in die Gesellschaft bringen, als Moderator unterwegs sein. „Und dann müssen wir uns auch fragen, wie wir die Menschen erreichen. Ist es noch zeitgemäß, wie wir informieren?“ Bildung ist Patrick Wegener ein wichtiges Thema. „Aber da geht es nicht allein um Gebäude“, regt er pädagogische Schwerpunkte an. „Da könnte Öhringen eine Vorreiterrolle einnehmen.“ „Ich will acht Jahre Vollgas geben“, nennt Patrick Wegener sein Ziel. Wissend, dass ein Stadtoberhaupt nicht alleine eine Stadt verändern kann. „Aber man muss Dinge vorbereiten und um Mehrheiten kämpfen, sich gut vorbereiten, auf Entscheidungen, auf Projekte.“ Denn: „Mit Schnellschüssen, die nach hinten losgehen, verspielt man Vertrauen, das man nur schwer zurück bekommt.“

Patrick Wegener hofft auf Impulse 

Er will die Menschen mitnehmen. „Der Trinkwasserbrunnen auf dem Marktplatz ist gut. Man könnte aber auch im Limespark Hochbeete aufstellen, um die sich die Menschen dort kümmern, bepflanzen und beernten, statt einen einzigen Baum zu pflanzen, der dem Klimawandel nicht standhält“, wirbt Patrick Wegener für klimaangepasste Entscheidungen, die zeitgleich das Miteinander in der Stadt verbessern. „Dafür könnte das Laga-Jubiläum doch einen ersten Impuls geben.“ Und wenn in den Hochbeeten dann Erntezeit ist, dann hat vielleicht auch Patrick Wegener wieder mehr Zeit zum Kochen.

Zur Person

Patrick Wegener (30) ist in Öhringen aufgewachsen, hat in Jena Politik studiert und in Kehl und Ludwigsburg den Master im Europäischen Verwaltungsmanagement gemacht. Er arbeitet als Leiter des Europabüros der Kommunen in Brüssel und ist Lehrbeauftragter an der Hochschule für öffentliche Verwaltung. Kommunalpolitisch ist er seit über zehn Jahren in Gemeinderat und Kreistag für die SPD aktiv. Er engagiert sich bei der AWO und in Vereinen und lebt mit seiner Frau Natalie in Öhringen.

Wahlveranstaltungen

Vor der Oberbürgermeisterwahl in Öhringen am 13. Juli gibt es zwei Gelegenheiten, die drei Bewerber im direkten Vergleich zu erleben. Die Kandidatenvorstellung der Stadt ist für den 1. Juli, 19 Uhr, in der Kultura terminiert. Die Kandidaten haben 10 bis 15 Minuten Redezeit. Am Mittwoch, 9. Juli, 19 Uhr, findet ebenfalls in der Kultura das Wahlforum der Hohenloher Zeitung statt. Die Kandidaten stehen den HZ-Redakteuren Yvonne Tscherwitschke und Ralf Reichert Rede und Antwort, es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede sichtbar gemacht. Leserfragen, die bis Montag, 7. Juli, 18 Uhr, eingehen, können berücksichtigt werden. Gern per Mail an yvonne.tscherwitschke@stimme-mediengruppe.de.

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