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Volksfest auf Wert-Wiesn – fast tausend Menschen feiern in Künzelsau

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Fast tausend Menschen feiern in Lederhose und Dirndl alleine beim Auftakt der Wert-Wiesn in Künzelsau. Das Volksfest wird immer beliebter.


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Die Zahl zwei scheint Glückszahl am Freitagabend zu sein. Genau so viele Schläge brauchte der Künzelsauer Bürgermeister Stefan Neumann beim mittlerweile traditionellen Fassanstich des Volksfestes Wert-Wiesn in Künzelsau. Beim zweiten Lied der Partyband Frontal – Party Pur standen bereits zahlreiche Menschen auf den Bänken.

Oktoberfeststimmung mitten in Hohenlohe: Das gefällt nicht nur dem Festwirt Roland Rachinger. Und der Bayer muss es schließlich wissen, wie ordentlich gefeiert wird. „Das ist schon ganz gut“, ist ein Urteil. Auch in Baden-Württemberg gebe es Regionen, wo die Menschen so richtig ausgelassen seien und feiern könnten.

Volksfest als Auszeit – Wert-Wiesn in Künzelsau wird immer beliebter

Seit der Pandemie wird das Fest in Künzelsau immer beliebter. Feiern als Ablenkung gegen Krisen und Kriege? „Ich glaube schon, dass die Leute die kleine Auszeit auf den Festen genießen, das gilt auch für andere Veranstaltungen“, überlegt Stefan Neumann, der am Freitag zunächst noch am Kinderkarussell steht – stilecht in Lederhose. „Die habe ich schon lange – noch aus meiner Zeit in München“, erzählt er.


Für ihn gehört die Wert-Wiesn zu den liebsten Veranstaltungen in der Stadt. „Das Schöne ist, dass es nicht so anonym ist wie bei großen Volksfesten. Ich habe Bekannte, die sehe ich einmal im Jahr hier.“ Das Konzept, vor allem im Festzelt, habe sich bewährt. Die Fahrgeschäfte um das Zelt, „wollen wir noch ausbauen und noch attraktiver für die Leute machen“.

Mehr Fahrgeschäfte bei Wert-Wiesn in Künzelsau

Während das Festzelt vor allem am Freitag nahezu ausverkauft ist, ist es draußen eher ruhig zwischen den bunt blinkenden Lichtern und den Bassklängen beim Autoscooter. Tatjana Böhm verkauft zum vierten Mal Schokofürchte und Crêpes. Zum frühen Freitagabend sei der Andrang eher verhalten gewesen, meint sie, dabei seien die Leute nett und die Stimmung gut.

„Vielleicht bräuchte man noch einen Aktionstag, um das Publikum anzuziehen“, überlegt die erfahrende Schaustellerin aus Neu-Ulm. Ganz schön Leben bringt eine Gruppe Frauen zunächst zu den Schaustellern. Jessica Giulio feiert mit ihrer achtköpfigen Gruppe Junggesellinnenabschied – und die sind sichtlich gut gelaunt. Treffsicher ist sie, stellen ihre Begleiterinnen fest, als sie die zukünftige Braut am Schießstand beobachten. Das besondere Frauenfest auf der Wert-Wiesn zu feiern, habe sich einfach angeboten, betonen ihre Freundinnen. 

Volksfest Wert-Wiesn Künzelsau: Feiern in Tracht ist Trend 

Ein Teil der Gruppe ist im Dirndl unterwegs. Auch im Zelt drinnen sind die meisten in Tracht. Das sei in den vergangenen Jahren mehr und mehr zum Trend geworden, hat man auch bei der Künzelsauer Stadtverwaltung festgestellt, auch Hauptorganisatorin Renate Kilb ist im Dirndl unterwegs – und eilt zur Kasse, wo einige Menschen noch Tickets möchten.

Drinnen wird die Luft wärmer, Biergläser klirren, die Hähnchen drehen sich weiter um den Grill, sind aber spürbar weniger geworden. Der Hunger ist noch immer groß. Bis zu 14 Essen passen auf die großen Tabletts und tatsächlich wundert sich der Betrachter, wie die Bedienungen es Durchgang für Durchgang schaffen, die Teller durch die tanzenden Besucher zu balancieren. Roland Rachinger ist da gelassen. Sein Team ist immerhin geübt. Über einen Rekordhalter hat der erfahrene Festwirt dennoch gestaunt: „Neulich schaffte es einer 19 Maß auf einmal zu tragen.“

Wer kommt zu Wert-Wiesn nach Künzelsau?

„Hölle, Hölle“, dröhnt es aus den Boxen und nun gibt es für kaum einen mehr ein Halten auf den Sitzbänken. Sophie Lung (19) und Laura Ott (18) aus Mainhardt sind erstmal noch etwas weiter hinten im Zelt und genießen die Stimmung. Sie gehören zu den jüngeren Besuchern. Insgesamt ist das Publikum komplett durchgemischt.

„Wir kommen hier her seit wir 16 sind“, erzählen Jeannine-Claire Zirkler und Inja Schumacher. Die beiden 20-Jährigen gehen auch gerne auf die größeren Feste, wie die Wiesen und nach Bad Cannstatt. Am schönsten, sind sie sich einig, „ist es hier, weil man so viele kennt.“ Und es sei eine gute Gelegenheit, sich mal wieder im Dirndl zu kleiden. Jeannine-Claire Zirkler: „Ich habe bestimmt zehn im Schrank. Von denen kam man nie genug haben.“ 

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