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ÖPNV im Hohenlohekreis wird noch länger Mittelmaß bleiben

  
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Wer einen viel besseren ÖPNV im ländlichen Raum will, muss viel mehr Geld setzen. Das wird aber nicht passieren, und so muss der Hohenlohekreis weiter das pflegen, was er zuletzt in kleinerem Stil ausgebaut hat – unter anderem einen Rufbus, der jetzt bis 2028 verlängert wurde. 

Der Rufbus wird im südlichen Hohenlohekreis rund um Öhringen seit Januar 2023 getestet. Jetzt hat der Kreistag das Angebot bis 2028 verlängert.
Der Rufbus wird im südlichen Hohenlohekreis rund um Öhringen seit Januar 2023 getestet. Jetzt hat der Kreistag das Angebot bis 2028 verlängert.  Foto: Nick\, Christian

Wer den ÖPNV im ländlichen Raum im großen Stil verbessern will, braucht kluge Konzepte, ein pfiffiges Marketing und vor allem: sehr viel Geld. Der Hohenlohekreis hat zuletzt schon einiges erreicht: Drei Rufbuslinien wurden erweitert und werden immer stärker frequentiert. An den Vormittagen fahren jetzt wieder mehr Busse im Regelangebot. Und im Süden rollt ein Rufbus mit fünf Linien, von denen zwei voll eingeschlagen sind.

900 000 Euro pro Jahr: Das ist eine stolze Summe 

Diese drei Zusatzpakete kosten den Kreis 900 000 Euro pro Jahr. Das ist eine stolze Summe, zieht man in Betracht, dass er dazu noch rund fünf Millionen Euro aufbringen muss, um das normale Jahres-Defizit seines Nahverkehrsbetriebs auszugleichen, der insgesamt sogar 8,4 Millionen Miese macht. Tendenz: steigend.

Bund und Land werden nicht viel mehr Geld geben

Das heißt: ÖPNV bleibt ein teures Zuschussgeschäft, das man nicht weiter ausreizen kann, weil der Kreishaushalt von Pflichtaufgaben erdrückt wird. Es sei denn, Bund und Land meinen es mal ernst mit ihren ewigen Ankündigungen, diesen Bereich massiv zu stärken. Dazu müssten sie den Kreisen viel mehr Geld geben, was sie nicht können, weil eine Flut an nicht priorisierten Ausgaben ihre Etats platzen lassen.

Große Lücken mit kleinen Nadelstichen stopfen

Der ÖPNV im Hohenlohekreis wird also weiterhin nicht mehr sein als solides Mittelmaß. Und er kann die großen Lücken nur mit kleinen Nadelstichen stopfen. Wer genau hinschaut, erkennt aber: So schlecht ist das Angebot gar nicht. Es müsste nur noch besser beworben werden.

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