Niedernhaller Gemeinderat berät über weitere Details für das neue Solebad
Außenanlagen, Innendesign: Was die Niedernhaller Räte für das Solebad beschlossen haben und welcher Wunsch aus Kostengründen gestrichen wurde.

Außenanlagen und Innendesign: Der Gemeinderat Niedernhall beschäftigte sich in der letzten Sitzung des vergangenen Jahres mit einigen optischen Details für das neue Solebad. Während die Sanierung in vollem Gange ist, lassen die Entwürfe der Planer bereits erahnen, wie das fertige Projekt einmal aussehen könnte. Doch dafür musste der Gemeinderat grundlegende Entscheidungen treffen – und versuchen, zu sparen. Denn, das betonte Bürgermeister Achim Beck: „Wir haben Kostendruck.“ Und mit Blick auf die Wirtschaftsprognosen mahnte er zur Vorsicht. Zumal – das kam ebenso aufs Tapet – „die Hälfte unserer Kosten in der Technik steckt“ und damit kaum Spielraum bieten.
Niedernhaller Räte diskutieren über die Außenanlagen für das Solebad
Den gibt es für die Räte zunächst bei den Außenanlagen. Denn die Vorschläge von Planerin Anette Luib bewegen sich preislich zwischen 340 000 und 540 000 Euro. In allen vorgestellten Varianten sind Fahrradstellplätze, Sitzgelegenheiten und „eine pflegeleichte Bepflanzung“, etwa mit Gräsern und Blumenwiese vorgesehen. Die Kostenunterschiede ergeben sich vorwiegend durch mehr oder weniger Bodenbeläge wie gepflasterte Wege, Treppen und die Größe des Vorplatzes im Eingangsbereich. Je mehr Pflaster, desto höher die Kosten. Ein weiterer Kostenfaktor: ein Kneippbecken, das man sich dort in früheren Beratungen gewünscht hatte. „Ich hätte große Lust, das alles ganz groß zu planen, aber ich glaube, wir müssen uns auf Kleineres besinnen“, gibt Beck den Räten mit auf den Weg.
Stadtrat Michael Breitschopf etwa geht es darum, „das Solebad in die Natur einzubinden und weniger Pflaster“ zu verwenden – unabhängig von den Kosten. Das Kneippbecken, so schlägt er vor, könne ja auch durch entsprechende Leitungen im Boden vorbereitet und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Andere Stimmen aus dem Rat plädieren dafür, für das Kneippbecken einen Sponsor zu suchen, um es irgendwann umzusetzen.
Sind zu wenige Fahrradstellplätze am Niedernhaller Solebad vorgesehen?
Ralf Herrmann bemängelt an den Plänen, dass seiner Ansicht nach zu wenig Fahrradstellplätze vorgesehen seien. „Ich spreche mich für mobile Fahrradständer aus“, erwidert indes Achim Beck. Denn das Solebad-Klientel komme erfahrungsgemäß weniger mit dem Rad, man sei aber gesetzlich zu einer gewissen Anzahl verpflichtet. Herrmann wiederum befürchtet, dass die mobilen Ständer mitsamt der mittlerweile teuren E-Bikes gestohlen werden könnten. „Wer einen 30-Bügler inklusive Rädern wegtransportiert, der hat es auch verdient“, scherzt Bürgermeister Beck und sorgt für Lacher in den Zuschauerreihen.
Diesen Wunsch haben die Räte gestrichen
Ernst meint er hingegen die Sparpläne: Das sei ein Bereich, in dem man sich etwas Luft verschaffen könne, „auch wenn ich nichts schwarzmalen will“, doch streiche man in den Baustellen-Besprechungen bereits immer wieder auch kleinere Posten. Überzeugen muss er die Räte indes nicht, die Mehrzahl spricht sich eindeutig für die kostengünstigste Variante ohne Kneippbecken und ohne Treppenanlage aus.

Planerin Simone Waldenmaier lässt die Räte dann schon einmal das neue Foyer begehen, zumindest virtuell. Visualisierungen zeigen einen schwarzen Kubus vor einer riesigen Fensterfront. Die goldfarbene Info-Theke leitet in den Cafébereich über. Auch der Sole-Brunnen „bekommt seinen Auftritt“. Doch während es hier im Ratsrund kaum Redebedarf zu geben scheint, ist das Format der Bodenfliesen ein Thema, das bewegt.
Denn eigentlich hatte man sich auf Fliesen der Größe 30 mal 30 Zentimeter im Nassbereich geeinigt. Das würde aber bedeuten, dass man aufgrund des Gefälles im Badebereich ein Wirrwarr an Gärungsfugen kreieren würde. Dabei wollte man sich ja gerade Fugen – und Arbeitszeit des Fliesenlegers – sparen, wie Michael Breitschopf anmerkt. Matthias Lutz wiederum findet, „die vielen Schnitte machen es optisch auch unruhig“. So einigt man sich auf das Format zehn mal zehn Zentimeter. Allerdings lediglich in der Badehalle: Im Duschbereich und den Umkleiden entscheidet der Rat, an 30 mal 30 festzuhalten, im Foyer sind es dann 60 mal 60.