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Neues Hospiz in Künzelsau: Kurze Liegezeiten sind herausfordernd

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Die Einrichtung wird sehr gut angenommen, aber die Patienten kommen sehr spät und werden deshalb nur sehr kurz betreut, bevor sie sterben. Der Hohenlohekreis trägt jetzt das Defizit für zwei von acht Plätzen mit jährlich bis zu 90.000 Euro.   

So sehen die Zimmer aus in dem neuen stationären Hospiz in Künzelsau.
So sehen die Zimmer aus in dem neuen stationären Hospiz in Künzelsau.  Foto: Ludwig, Tamara

Das stationäre Hospiz St. Elisabeth ist seit Mitte März in Betrieb. Darin werden sterbenskranke Menschen bis zu ihrem Tod begleitet. „Es läuft sehr gut von medizinischer Seite. Es ist noch nicht zu hundert Prozent ausgelastet, aber stark frequentiert. Und die Bewohner sind sehr zufrieden“: Dieses positive Fazit zieht FDP-Kreisrätin Waltraud Kuhnle bei der jüngsten Kreistagssitzung, als das Thema unter dem Punkt „Verschiedenes“ aufgerufen wurde. „Worüber ich erschrocken bin, sind die kurzen Liegezeiten. Die Patienten kommen und sind nur sehr wenige Tage bei uns“, erklärt Kuhnle.

Fünf Prozent der Betriebskosten muss der Betreiber selbst aufbringen

Landrat Ian Schölzel bestätigt: „Das Hospiz wird sehr gut angenommen, die auffallend kurzen Verweildauern sind aber eine große Herausforderung für das Personal.“ Die BBT-Gruppe betreibt die Einrichtung, Bauherrin war die Hohenloher Krankenhaus gGmbH mit dem Hohenlohekreis als Minderheitsgesellschafter. Zum Baupreis von vier Millionen Euro hatte er 750 000 Euro beigesteuert. Auch an der Finanzierung des laufenden Betriebs ist er beteiligt. 95 Prozent der Kosten tragen die Kranken- und Pflegekassen. Die restlichen fünf Prozent muss der Träger selbst aufbringen – mit Unterstützung des Fördervereins.

„Wenn es gut läuft, wird der Betrag wohl sinken“

Nun teilt der Landrat mit, es sei entschieden worden, das Defizit für zwei der acht Plätze mit jährlich bis zu 90 000 Euro auszugleichen. „Könnte es perspektivisch weniger sein?“, fragt Thomas Dubowy (Freie Wähler). „Ja“, antwortet Ian Schölzel. Ursprünglich war der Betrag pro Platz auf 25 000 Euro taxiert worden, nun hätte die „Hochrechnung“ 44 556 Euro ergeben, so Schölzel. „Wenn es gut läuft, wird der Betrag wohl sinken.“ Anfangs hätten der Prognose „andere Zahlen und Daten“ zugrunde gelegen. Für das Hospiz wurde das Gebäude des einstigen Pflegestützpunkts in der Rösleinsbergstraße 29 umgebaut. 

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