Zapfen, frittieren, verarzten
Beim Stadtfest sind viele Helfer vor Ort

Künzelsau - Einmal Potatoes bitte. Das ist das Kommando, auf das Christian Wiedenmeyer am Samstagabend hört. Kartoffeln ins Frittierfett, einmal brutzeln und raus damit. "Meine Schicht geht heute von halb acht bis wahrscheinlich um drei Uhr", erzählt der Helfer des F.C. Phönix Nagelsberg. Rund 50 Vereine sind mit Helfern beim Künzelsauer Stadtfest vor Ort. An jedem Stand herrscht Schichtbetrieb und Schluss ist erst, wenn die Besucher nach Hause wollen.
"Wie noch mal?", fragt Wiedenmeyer einen Gast. Kommunikation ist beim Geräuschpegel vor der Bühne gar nicht so einfach. Im Hintergrund steht die Band Riven und heizt den Rockfans ums Rathaus kräftig ein.
"Ich denke, heute werde ich den Abend vor der Fritteuse verbringen", sagt Wiedenmeyer. Ob er das Stadtfest trotzdem genießt? "Klar, man trifft immer wieder viele Leute von früher oder von auswärts, die man lange nicht gesehen hat."
Pflaster kleben Eher ruhig geht es beim Roten Kreuz zu. Patrick Braun, stellvertretender Bereitschaftsleiter, fasst die beiden ersten Tage zusammen: "Also mehr als Pflaster kleben mussten wir noch nicht." Das Stadtfest sei bisher sehr ruhig verlaufen. Ein gebrochener Finger, so das Fazit nach drei Tagen Stadtfest. Immer wieder laufen die Mitarbeiter eine Runde übers Fest und vergewissern sich, dass alles in Ordnung ist. "Dass noch nicht so viel passiert ist, ist gar nicht so ungewöhnlich. In Künzelsau ist es eigentlich immer ziemlich ruhig", sagt der Sanitäter. Ob das am Verbot von Schnaps und Co. liegt, kann er nicht sagen.
Bier hat schon am frühen Abend Hochkonjunktur an den Ständen. "Für die Uhrzeit ist schon viel los", sagt Fabian Bergmann vom FV Künzelsau. Sechs Mann stehen an den vielen Zapfsäulen und schenken Bier in einen Plastikbecher nach dem anderen. "Radler wird überraschenderweise gar nicht so viel getrunken, eher schon viel richtiges Bier", ergänzt der Fußballer. Wie lange seine Schicht geht, kann er noch nicht abschätzen. Er grinst: "Ich würde mal sagen, bis der neue Bürgermeister vorbeischaut und dicht macht."
Schichtbetrieb Schneiden, mixen Eiswürfel rein und nichts wie zum Kunden. Im großen Getränkewagen des FFW Nitzenhausen muss es schnell gehen. Besonders die leichte Caipirinha-Bowle ist bei jungen Besuchern der Renner. "Aber auch Aperol wird heute viel getrunken", sagt Nadine Rüdenauer. Neun Mitarbeiter stehen in Spitzenzeiten bereit. Das muss auch sein. Laut Stadt haben die Vereine bereits am Freitag den Umsatz erzielt, den sie sonst über das ganze Wochenende erreicht haben. Ein Verein musste am Samstag noch Nachschub bei einem Metzger holen, da die Steaks ausgegangen waren.






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