Wo in Kupferzell zwei weitere Solarparks entstehen
2023 werden zwei neue große Photovoltaik-Anlagen in Kupferzell gebaut. Die Planungen für die Solarparks sind auf den Weg gebracht.

Seit 2019 produzieren im Rüblinger Steinbruch bereits tausende Photovoltaik-Module Ökostrom - bald werden zwei weitere große Solarparks auf Gemeindegebiet dasselbe tun: Nördlich des 40-Seelen-Weilers-Ulrichsberg wird - angrenzend an den Rechbach - auf einem bisher landwirtschaftlich genutzten Südhang der neue 5-Megawatt-Solarpark "Ulrichsberg" gebaut werden (wir berichteten).
Nach der jüngsten Tagung des örtlichen Gemeinderats ist nun auch klar: Ein ebenfalls privater Vorhabenträger - ein Landwirt - plant, östlich von Goggenbach eine weitere 3,5-Hektar-Solarfläche zu installieren. Hier wird es sich um eine sogenannte Agri-PV-Anlage handeln: ein Verfahren zur gleichzeitigen Nutzung von Flächen zur landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion und Photovoltaik-Stromerzeugung.
"Wir wissen, dass wir die Energei brauchen"
Dabei werden die Module in rund drei Metern Höhe über dem Boden errichtet, so dass die darunter liegenden Böden noch kultiviert werden können. Für beide Projekte ist die Aufstellung entsprechender Bebauungspläne erforderlich: Bei einer Enthaltung - im Fall Ulrichsberg - brachten die örtlichen Kommunalpolitiker ebendiese nach nur kurzer Diskussion auf den Weg: Der Technische Ausschuss des Gremiums hatte sich zuvor bei Vor-Ort-Terminen Eindrücke von den Gegebenheiten verschafft - und dem Plenum die Zustimmung empfohlen.
"Wir wissen, dass wir die Energie brauchen", subsumierte SPD-Rat Oliver Gaßner das Credo. Dennoch gab es einige Rückfragen zu den avisierten Ökostrom-Vorhaben: Für den Ulrichsberger Solarpark, der jährlich rund fünf Millionen Kilowattstunden generieren soll, sind zwei Flurstücke mit der Gesamtgröße von 11,5 Hektar vorgesehen.
Zwar liegt bisher vom Projektierer nur ein Antrag zur Photovoltaik-Nutzung auf einem acht Hektar großen Bereich vor, aber eine Erweiterung ist möglich - und auch mit den acht Hektar bewegt sich das Vorhaben deutlich über jenen fünf Hektar Maximalfläche, die sich Rat und Verwaltung erst im Oktober vergangenen Jahres selbst als Limit für Solarparks auf eigenem Territorium gesetzt hatten.
Kriterien? "Kein starres Gebilde"
Warum legt man sich Kriterien auf, nur um sie sofort wieder zu missachten? "Der Kriterien-Katalog ist kein starres Gebilde", sagt Bürgermeister Christoph Spieles auf HZ-Nachfrage. "Einen Projektierer, der 100 Prozent der Vorgaben einhält, werden wir schwerlich finden." Die Flächen bei Ulrichsberg und Goggenbach seien indes beide für das Vorhaben optimal geeignet.
Im kommenden Frühjahr soll - ziemlich zeitgleich - mit den beiden Bauten begonnen werden, die dann innerhalb einiger Wochen fertig sind. Unterdessen wird bekannt: Es existiert auch die Anfrage, einen Solarpark bei Westernach zu bauen. "Wir werden sehen, ob das was wird", zeigt sich Spieles abwartend.