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Wie es bei der Hohenloher Kult-Band Annâweech weitergeht

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Annâweech, die Kult-Band aus Hohenlohe, will nach dem Tod ihres Bandkollegens Peter Botsch 2020 weitermachen: Die vier hinterbliebenen Musiker proben und planen wieder. Auch eine personelle Verstärkung ist denkbar.

Dieses Bild wird es nicht mehr geben: Die Hohenloher Mundart-Band ist nach dem überraschenden Tod von Gitarrist und Liederschreiber Peter "Boudsch" in einer Findungsphase und überlegt, wie es weitergeht. Geprobt wird aber schon. 
Foto: privat
Dieses Bild wird es nicht mehr geben: Die Hohenloher Mundart-Band ist nach dem überraschenden Tod von Gitarrist und Liederschreiber Peter "Boudsch" in einer Findungsphase und überlegt, wie es weitergeht. Geprobt wird aber schon. Foto: privat  Foto: privat

Viele Fans dürften aufgeatmet haben, als Annâweech im Sommer des vergangenen Jahres verkündete, weitermachen zu wollen: Nach dem überraschenden Tod von Gitarrist und Liederschreiber Peter Botsch im Oktober 2020 war lange nicht klar, wie es um die Zukunft der Hohenloher Mundart-Gruppe bestellt war.

Der Verlust von "Boudsch" sei wie ein Schiffbruch gewesen, sagt Frank "Molle" Winkler im Gespräch mit der Hohenloher Zeitung. Nun werde man sehen, wo es die Band hintreibe. "Wir waren wie paralysiert. Da verschaffte uns die Corona-Pandemie in der Tat die notwendige Zeit", gibt der 66-Jährige zu.

 


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"Wir waren wie Ying und Yang"

Seit dem Tod seines geschätzten Kollegen, mit dem er bereits rund 180 Lieder gemeinsam erarbeitet habe, fühle er sich wie halbiert: "Peter und ich waren wie Yin und Yang, charakterlich völlig unterschiedlich - und trotzdem, oder gerade deshalb, haben wir uns in allen Belangen bestens ergänzt." Während Peter bekannt dafür gewesen sei, eher kurze und trockene Kommentare abzuliefern, war Frank Winkler die "Labbertasche", erzählt der 66-Jährige lachend und in Erinnerung schwelgend.

Die Anteilnahme von Fans der Hohenloher Kultband rund um Volker "Gassi" Gässler (Keyboard), Rolf "Frett" Schneider (Schlagzeug), Harry Weber (Bass) und "Molle" Winkler sei so groß gewesen, wie sie der Musiker noch nie zuvor nach dem Tod eines Freundes erfahren habe: Karten, E-Mails Beileids-Briefe erreichen noch heute die Band, sagt der Forchtenberger.

 


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Die Band will sich neu erfinden

Wie es nun weitergeht? "Wir sind aktuell immer noch in der Findungsphase", erklärt Winkler und verweist auf das eine oder andere Treffen, das schon stattgefunden hat und noch stattfinden soll. Man wolle auf jeden Fall weitermachen - wie genau, sei aber noch unklar. "Auf den gleichen Pfaden zu wandeln wie früher, das wird nicht funktionieren. Wir müssen uns im Prinzip neu erfinden." 26 Jahre lang habe man immer in die gleiche Kerbe gehauen. Eine Sache aber steht felsenfest: "Wir ersetzen Peter auf keinen Fall. Einen so einzigartigen Menschen wie ihn zu ersetzen, das ist unmöglich", stellt "Molle" klar.

Aktuell überlege man jedoch durchaus, das Erscheinungsbild der Band zu ändern und personell aufzustocken: "Es gilt, neue Akzente zu setzen. Ob - und wenn ja - wie viele Neuzugänge es geben soll, wird sich beim Ausprobieren finden."

Im Vordergrund stehe für die Band, dass die Seele von Annâweech verstanden wird: "Es gibt viele gute Musiker, aber sie reinzunehmen macht nur Sinn, wenn sie uns verstehen", betont der 66-Jährige. Annâweech sei kein Geschäftsmodell, sondern eine Band, in der Harmonie und Freundschaft an oberster Stelle stünden.

Hohenloher Dialekt soll weiter gepflegt werden

Trotz aller möglichen personellen Veränderungen wolle man dem eigenen Musikstil treu bleiben - und natürlich auch den Hohenloher Dialekt weiterpflegen: "Er ist die beste Ausdrucksform für unsere Gefühle", befindet "Molle" Winkler. "Ein Dialekt ist wie der kleinste gemeinsame Nenner einer Region. Er strahlt Wärme aus und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl, wie etwa ein Fußballtrikot", schwärmt der Musiker und erklärt, dass sich Annâweech nun wieder regelmäßig im Proberaum trifft.

"Es wird nie wieder so sein wie vorher. Trotzdem wollen wir optimistisch in die Zukunft blicken. Ich hatte immer die Vision, gemeinsam Musik zu machen, solange es irgendwie geht."

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