Weichtiere aus 148 Ländern
Seit 1981 sammelt Kurt Kreipl Schnecken und Muscheln. Vor 20 Jahren, am 19. Januar 1994, wurde seine Privatsammlung als "Meeresmuseum Öhringen" der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Viele Gäste waren damals gekommen, die Exponate des 60-jährigen Realschullehrers zu sehen. 7000 Exponate umfasste die Sammlung zur Eröffnung des Museum. Heute sind es mehr als 39 000 Meeresschnecken, Muscheln, Haigebissen, Korallen, Krebsen und Schwämme. In 20 Jahren haben fast 15 000 Menschen das Meeresmuseum besucht.
Die meisten Besucher kommen aus der Umgebung, berichtet Kurt Kreipl. Er hatte aber auch schon Gäste aus anderen Teilen Europas. Sogar Besucher aus Australien, Vietnam und Südafrika waren schon da. Kreipl: "Die Zusammensetzung der Museumsklientel hat sich ziemlich stark verändert. War es anfangs überwiegend sonntägliche Laufkundschaft, so sind es heute meist Gruppen." Firmenausflüge, Kindergeburtstage, Tauchvereine, Schulklassen und Kindergartengruppen führt er durch die Sammlung.
Namensgeber
Das Meeresmuseum Öhringen, so Kreipl, genieße inzwischen internationales Ansehen. Kreipl ist freier Mitarbeiter des französischen Nationalmuseums für Naturgeschichte in Paris und hat mittlerweile über 50 Fachartikel und sechs Bücher veröffentlicht und an weiteren Büchern mitgearbeitet. 28 neue Spezies von Meeresschnecken wurden von ihm entdeckt und beschrieben. Und - das ist die höchste Ehre - drei neue Arten tragen seinen Namen. Kreipls Sammlung zeigt Weichtiere aus 148 Ländern. Bei Reisen nach Afrika, Mittelamerika, Südostasien und in die Karibik hat Kreipl etwa 80 Prozent selbst gesammelt. Die Vielfalt der Exponate reicht von einer griechischen Landschnecke mit gerade mal 0,8 Milimeter Länge bis zu einer australischen Riesenmeeresschnecke mit 74 Zentimeter Gehäuselänge, einer Riesenmuschel von den Philippinen mit einem Gewicht von 42 Kilogramm, einer Tiefseeschnecke aus 5.100 Meter Tiefe bis hin zu Haigebissen mit gewaltigen, fast sieben Zentimeter langen Zähnen.
Versorgt
Kreipl: "Das Sammeln liegt mir im Blut. Schon als Kind habe ich alles mögliche zusammengetragen. Es fing an mit Federn und Zapfen, dann folgten Mineralien und Fossilien und nun seit über 30 Jahren alles, was mit dem Meer zu tun hat." Selbst darf er nicht mehr fliegen und tauchen. "Aber ich habe viele Freunde, die mich nach wie vor mit Material versorgen. Selbst-sammeln war aber schöner." red
Öffnungszeiten
Jeden Sonntag von 14-17 Uhr im Höhenweg 6 in Cappel und nach Vereinbarung unter der Nummer 07941 62826.
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