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Waldenburg
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Urweltmuseum schließt − Neues Konzept gesucht

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Schwerpunkt soll künftig auf Familien liegen: Stadt will mit neuem Fokus in kleinerem Raum punkten

Von unserer Redakteurin Juliane Renk
Der Urlurch Mastodonsauraus blickt ins Urweltmuseum .Fotos: Juliane Renk
Der Urlurch Mastodonsauraus blickt ins Urweltmuseum .Fotos: Juliane Renk

Es geht mir nicht gut, wenn jemand ins Museum geht", sagt Bettina Lutz. Die Waldenburgerin ist seit kurzem für das Tourismuskonzept der Stadt zuständig und das Urweltmuseum macht nicht nur ihr Sorgen. "Man muss es besser machen und dazu gibt es eine Menge Ideen", sagt Dr. Rainer Schoch vom Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart.

Das Museum entstand im Rathaus, weil ein Waldenburger 1977 beim Bau der Autobahn A6 in der Nähe von Bauersbach (Kupferzell) eine bedeutende Saurierfundstelle entdeckte. Rund 30.000 Knochen und Skelettteile von Urlurchen, Echsen und von Vorfahren der Dinosaurier fand ein Grabungsteam dort. Sogar internationale Bedeutung hat der Raubsaurier, Batrachotomus, der damals ausgegraben wurde, sagt Schoch.

Doch die Ausstellung in Waldenburg ist nicht mehr zeitgemäß, urteilt der Experte. Angefangen bei den Ausstellungsobjekten, die in dem riesigen Saal förmlich untergehen. Die Objektauswahl und die Präsentationsform ist veraltet. Heute sind Museen anders aufgebaut, erklärt Schoch. Bürgermeister Markus Knobel schließt sich an. "Die Ausstellung ist bisher ein negatives Erlebnis", sagt er.

Anders aufbereiten

Doch das soll sich künftig ändern. Die Stadt will einen kleineren Raum suchen und das Thema soll grundlegend anders aufbereitet werden. Das hat zwei Gründe. Zum einen braucht das Museum nicht so viel Platz wie bisher, zum anderen braucht aber die Verwaltung den Raum dringend.

Vergilbte Fotos und Erklärungen zeigen, wie die Grabung 1977 ablief.
Vergilbte Fotos und Erklärungen zeigen, wie die Grabung 1977 ablief.

Die künftige Ausstellung soll so konzipiert werden, dass sie vor allem Familien mit Kindern anspricht, darüber sind sich Rat, Schoch und Lutz einig. Von vielen der Echsen, Lurche und saurierähnlichen Tiere gibt es Kopien in Originalgröße. "Diese Modelle werden Sie nichts kosten", verspricht Schoch. Sie könnten vom Naturkundemuseum in Stuttgart ausgeliehen werden. Schoch schlägt vor, die Geschichte der Grabung bei Kupferzell in ein größeres Thema wie den Klimawandel oder die Erdentstehungsgeschichte einzubetten. Kinder und Erwachsene sollen die neue Objekte anfassen können.

Kleinerer Raum

Möglich wäre auch, den Sauriern lediglich einen Raum in einem Museum zu widmen, das sich mit der Geschichte Waldenburgs auseinandersetzt. Konkrete Ideen dazu gab es noch nicht. Rat Heinrich Schüz stellte, den Antrag die Verwaltung damit zu beauftragen, einen neuen Raum und ein neues Konzept für das Urweltmuseum auf den Weg zu bringen. Dies solle in Zusammenarbeit mit der Tourismusbeauftragten geschehen. Das Gremium stimmte zu.

 

 

 

 
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