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Unbekannte Täter füllen Sand in Motoren von fünf Traktoren: Mindestens 150.000 Euro Schaden

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War es ein übler Mai-Scherz oder gar Sabotage? Der Pfedelbacher Landwirt Friedrich Stengel musste feststellen, dass nach der Mai-Nacht fünf seiner Landmaschinen ruiniert waren. Die Polizei ermittelt.

Friedrich und Thomas Stengel bei einem der beschädigten Traktoren: Der eingefüllte Sand im Motor hat mindestens 150 000 Euro Schaden verursacht.
Friedrich und Thomas Stengel bei einem der beschädigten Traktoren: Der eingefüllte Sand im Motor hat mindestens 150 000 Euro Schaden verursacht.  Foto: Yvonne Tscherwitschke

Immensen Schaden haben bislang unbekannte Täter auf dem Hof der Familie Stengel in Pfedelbach angerichtet: Sie füllten Sand in das Motorsystem von gleich fünf Traktoren. Die Tat muss sich in der Zeit zwischen 16.30 Uhr am Samstag und 14.45 Uhr am Montag ereignet haben. In dieser Zeit standen die Traktoren in und bei der offenen Maschinenhalle auf dem Aussiedlerhof. Der oder die Täter füllten den Sand in die Öl-Einfüllstutzen. Dadurch entstand ein hoher Schaden, der aktuell auf 150.000 bis 200.000 Euro geschätzt wird.

Ein missglückter Mai-Streich? Der Polizei in Öhringen sind keine weiteren Aktionen aus der Mai-Nacht bekannt, die auf großen Übermut, Vandalismus und Randale hindeuten würden. Die kriminelle Tat eines Unbekannten also, begangen aus Rache oder Neid? Friedrich Stengel schüttelt den Kopf. Der 58-Jährige weiß es nicht. Dass Jugendliche sich in der Mai-Nacht einen Scherz erlaubten, der deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist, das glaubt niemand. Deshalb war die Polizei am Dienstagvormittag auf dem Hof, um alles genau zu dokumentieren, Spuren zu sichern.

Ob Versicherung zahlt, ist noch unklar

Friedrich Stengel hat den Schaden am Montagnachmittag entdeckt, als er routinemäßig den Ölstand an einem Traktor kontrollierte. Dabei fiel ihm der Sand am Einfüllstutzen auf. "Zuvor hatten wir aber schon drei andere Schlepper bewegt", sagt Stengel. Auch in diese Fahrzeuge war Sand gefüllt worden, der sich so im Motor verteilt hat. Die Reparatur wird teuer und vor allem lange dauern, das hat Stengel zwischenzeitlich schon in Erfahrung gebracht. Wer für den massiven Schaden aufkommt? Er zuckt die Schulter. Ob und in welcher Höhe die Versicherung das übernehme, sei noch unklar.

 


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Sicher ist dagegen, dass die Arbeit der nächsten Wochen im Pflanzenschutz und beim Silieren und Mähen getan werden muss - egal mit welchen Fahrzeugen. Die Reparatur werde sicher nicht vor Juli gemacht sein, weiß Stengel von Versicherung und Landmaschinenhändler. Die Schlepper sind zwischen zehn und 15 Jahren alt. "Da sprechen wir auch von wirtschaftlichem Totalschaden", weiß Stengel. Ob die Sabotage an den Schleppern etwas mit seinem beantragten und genehmigten Bullenmaststall zu tun hat, der den Milchviehbetrieb zwischen Pfedelbach und Windischenbach künftig ergänzen soll? Stengel zuckt auch hier mit den Schultern. Das glaube er weniger, sagt der Senior. Zudem gebe es auch viele Pfedelbacher, die froh um den Bullenstall seien, da der wiederum ein ungeliebtes Wohngebiet verhindere.

Streich oder Sabotage?

Er vermutet eher Neid eines Berufskollegen hinter der Aktion. Zum 120 Hektar großen Hof gehören neben den Milchkühen Ackerbau und Biogasanlage. Bewirtschaftet wird der Hof von Stengel, seinem Sohn Thomas und einem Angestellten.

Dass ein ortsunkundiger Fremder die Tat begangen hat? Ausschließen könne man es nicht, sagt Stengel: Der Hof liegt zusammen mit vier weiteren Aussiedlungen abgelegen. Das Gelände ist weitläufig. Der Maschinenschuppen befindet sich außerhalb der Hör- und Sichtweite des Hauses. Doch die fünf Traktoren standen nicht nebeneinander in der Halle, sondern über das Gelände verteilt, so dass der oder die Täter nicht einfach von Fahrzeug zu Fahrzeug gehen konnten.

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