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Überrascht von großem Andrang

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Hohenlohe - Kompliment an die Frauen im Hohenlohekreis“, sagt Dr. Michael Marx. Der Radiologe mit Praxis im Hohenloher Krankenhaus in Öhringen hat vor nicht ganz einem Jahr in Hohenlohe die Untersuchungen im Rahmen des Mammographie-Screenings übernommen und ist hochzufrieden. Mehr Frauen als erwartet nützen die Chancen der Krebsvorsorge.

Von Barbara Griesinger
„Wir gehören damit zur Spitzengruppe in der ganzen Bundesrepublik.“
          Dr. Michael Marx
„Wir gehören damit zur Spitzengruppe in der ganzen Bundesrepublik.“ Dr. Michael Marx

Hohenlohe - Kompliment an die Frauen im Hohenlohekreis“, sagt Dr. Michael Marx. Der Radiologe mit Praxis im Hohenloher Krankenhaus in Öhringen hat vor nicht ganz einem Jahr in Hohenlohe die Untersuchungen im Rahmen des Mammographie-Screenings übernommen und ist hochzufrieden. Über 70 Prozent der Frauen zwischen 50 und 70 Jahren, die von der Zentralstelle in Baden Baden eine Einladung zur der bundesweiten Reihenuntersuchung eingeladen werden, kommen in seine Praxis, um eine Mammographie machen zu lassen. „Das ist wesentlich mehr, als wir erwartet haben“, sagt er und fügt hinzu: „damit gehören wir zur Spitzengruppe in der ganzen Bundesrepublik.“ Die Hohenloherinnen hätten den Sinn und Zweck der Reihenuntersuchung erkannt und würden die Möglichkeit, einer frühern Erkennung von Brustkrebs nutzen.

Aber er ist auch unzufrieden. Allerdings nicht mit den Frauen, sondern mit der Zentralstelle, die von Baden Baden aus die Aktion koordiniert und die Frauen in die Praxis von Marx einlädt. Aus dem Hohenlohekreis selbst sind rund 12.000 Frauen berechtigt, das Mammographie-Screening zu nutzen. Bis Ende Februar haben 4627 Frauen an der Untersuchung teilgenommen. „Das sind deutlich weniger als 70 Prozent der Hohenloherinnen. Und daran sieht man das Problem“, sagt er. Denn in den ersten Monaten wurden die Einladungsbriefe vor allem in Orte aus dem Landkreis Heilbronn verschickt, die der Praxis zugeordnet sind. Möckmühl oder Jagsthausen zum Beispiel. Und zwar so, dass pro Tag etwa 100 bis 150 Teilnehmerinnen an den drei Mammographie-Tagen in Marx' Praxis eingeladen wurden. Aus diesen Orten nahmen indes - nicht zuletzt der weiteren Wege wegen - weniger Frauen das Angebot an. Damals waren täglich rund 60 bis 70 Frauen in der Praxis. „Mehr ist auch nicht zu schaffen“, so Marx.

Wartezeiten

Nun sind Frauen aus Öhringen, Pfedelbach, Bretzfeld und Neuenstein an der Reihe - sie kommen zu Hauf' und „in weit stärkerem Maße“. Und ausgerechnet jetzt lädt die Zentralstelle täglich bis zu 200 und 240 Frauen ein. „Das ist einfach nicht zu schaffen, und der Berg, der abzuarbeiten ist, wächst“, sagt Marx - obwohl er mittlerweile ein zweites Mammographie-Gerät angeschafft hat, um schneller arbeiten zu können. „Dennoch haben wir immer noch nicht unheimlich lange Wartezeiten, die eigentlich niemandem zuzumuten sind“, bedauert der Radiologe. „Ich hoffe, dass in der zweiten Runde gleichmäßiger eingeladen wird.

Leidet da auch die Qualität der Aufnahmen und der Befundung? Nein, sagt der Arzt. Alle Mitarbeiterinnen, die die Mammographien anfertigen, werden einmal im Jahr zertifiziert. In Öhringen das letzte Mal 2008. Dabei wird die Qualität der Mammographien stichprobenartig geprüft. „Das haben wir problemlos geschafft.“

Zwei Ärzte

Auch die befundenden Ärzte werden regelmäßig kontrolliert. „Das steht im Sommer wieder an“, so Marx. Zudem wird jede Aufnahme von zwei Ärzten unabhängig von einander beurteilt. Ist nur einer von ihnen der Ansicht, dass die Mammographie verdächtige Strukturen aufweise, wird sie einem sechsköpfigen Ärztekonsilium noch einmal zur Befundung vorgelegt.

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