Stadt möchte Fäden in der Hand behalten
Künzelsau - Es war lange vor seiner Zeit als Bürgemeister. Damals stand die Zukunft des Peka-Areals, das die Stadtverwaltung "Quartier an der Stadtmauer" nennt, schon auf der Tagesordnung im Gemeinderat der Kreisstadt. Jetzt wollen Bürgermeister Stefan Neumann und die Stadtverwaltung das Tempo erhöhen. Der Gemeinderat hat am Dienstag die Änderungen des Bebauungsplans abgesegnet.
Künzelsau - Es war lange vor seiner Zeit als Bürgemeister. Damals stand die Zukunft des Peka-Areals, das die Stadtverwaltung "Quartier an der Stadtmauer" nennt, schon auf der Tagesordnung im Gemeinderat der Kreisstadt. Jetzt wollen Bürgermeister Stefan Neumann und die Stadtverwaltung das Tempo erhöhen. Der Gemeinderat hat am Dienstag die Änderungen des Bebauungsplans abgesegnet. Für Diskussionen sorgten die genauen Pläne, die die Stadt für das Areal hat.
Eine Garage mit mehr als 70 Parkplätzen und ein Flachdachgebäude, das Möglichkeiten für ein großes Kaufhaus bietet: So sehen die bisherigen Entwürfe aus. "Ob das mit dem Flachdach auch gut aussieht?", fragt sich FfK-Stadtrat Hubert Schirmer. Andere Räte wundern sich über die genauen Vorstellungen, die die Stadt den Planern bereits vorgibt. Die Pläne, wie das Areal aussehen soll, seien recht konkret, findet SPD-Gemeinderätin Reintraut Lindenmaier: "Man denkt fast, einen Investor gibt es schon." Schade sei, dass man die Bevölkerun mit ihren Vorschlägen kaum miteinbeziehe. "Im Laufe der Planung habe man genug Zeit gehabt, die Bevölkerung mehr zu fragen."
Zu konkret
"Ich finde, inzwischen sind die Vorgaben der Stadt schon zu festgezurrt", meint Stadtrat SPD-Stadtrat Erhard Demuth. Mit diesem Plan, der öffentlich ausgelegt werden soll, werde bereits zu viel festgelegt. "In dieser Form soll der Plan nicht öffentlich ausgelegt werden", schlägt er weiter vor.
UBK-Stadtrat Boris d ´Angelo wirft ein: "Ich hatte eigentlich eher an einen Ideenwettbewerb gedacht, als die Stadt das Areal gekauft hat." Auch der Stadtrat findet, man müsse die Bürger mehr beteiligen. Bürgermeister Stefan Neumanns antwortet mit deutlichen Worten: "Wir müssen nicht wiederholen, was wir auf der Bürgerversammlung gesagt haben." Die Bürger seien genug beteiligt worden. Die Vorgaben der Stadt seien im Rahmen. "Sonst werden die Vorschläge zu wild, es soll klar für die Investoren sein, was wir wollen." "Ich finde, wir sollten versuchen, nichts mehr zu verzögern", mahnt CDU-Stadtrat Karl Wunderlich, der öffentlichen Auslegung und dem bisherigen Entwurf zuzustimmen. Die FfK-Fraktion ist gegen eine überstürzte Lösung. "Man sollte jetzt nicht einfach so aufs Gas drücken", sagt Dieter Bäumlisberger aufgeregt.
Schlichter
Neumann versucht sich als Schlichter: "Soweit sind Sie, Herr Wunderlich und Herr Bäumlisberger, gar nicht auseinander." Auch CDU-Stadtrat Erich Schwarz versucht, einen Kompromiss zu finden: "Dieses Areal ist ja stadtkernprägend, einen Grundlinie für die Planung muss man da schon ziehen." Die Bürger wollten schon sehen, dass eine Lösung auf den Weg gebracht werde. "Zwölf zu zwölf", Neumann zählt die Stimmen und gibt das Ergebnis geknickt bekannt. Der Gemeinderat stimmt zwar der Aufstellung eines Bauplans zu, jedoch nicht für die genauen Vorgaben und die öffentliche Auslegung der Pläne.
Hintergrund: Bauvoranfrage
Bereits im April 2010 hat der Gemeinderat eine Bauvoranfrage zum Quartier an der Stadtmauer beschlossen. Bei der Anhörung der Öffentlichkeit haben sich Änderungen im Bereich der Zufahrt zur geplanten Tiefgarage ergeben. Angrenzende Bürger haben sich zudem gegen eine gastronomische Nutzung des geplanten Wohn-und Geschäftshauses ausgesprochen. sk
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