Jüngster Rathauschef Deutschlands: Das sind die Pläne von Sören Döffinger in Mulfingen
Klares Votum für Sören Döffinger: Zwei Monate hat der jüngste hauptamtliche Bürgermeister Deutschlands nun Zeit, sich für die Mulfinger Verwaltung vorzubereiten.

Es ist ein Erdrutschsieg – so bezeichnet es auch Sören Döffinger selbst nach der Wahl. Er wird nach dem 25. März den Posten des Mulfinger Bürgermeisters von Robert Böhnel übernehmen. Dass es ein deutliches Ergebnis wird, war für Beobachter schon bald nach der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr deutlich, und zwar im Sitzungssaal des Rathauses: Hier sind die Stimmen ausgezählt worden, die per Briefwahl abgegeben wurden.
Da zeigte die Höhe der Stapel mit den Stimmzetteln für die jeweiligen Kandidaten, dass einer klar vorne liegt. Am Ende haben 85,3 Prozent der Wähler für Döffinger gestimmt, 14,4 Prozent für den einzigen Gegenkandidaten Christian Völkel.
Pläne des neuen Mulfinger Bürgermeisters: Einzelgespräche und Klausurtagung mit Verwaltungsmitarbeitern
"Ich bin überwältigt von dem Wahlergebnis", sagt der im Dezember gerade 25 Jahre alte gewordene Döffinger im Gespräch mit der Hohenloher Zeitung. Da haben er und seine Partnerin schon hunderten Menschen die Hände geschüttelt. Grob geschätzt 400 Interessierte haben vor dem Rathaus die Verkündung des Ergebnisses miterlebt.
"Das ist ein schönes Zeichen, dass ich so einen Rückenwind für die Arbeit bekomme", freut sich Döffinger. Trotzdem wolle er Demut behalten. Nach seinem Amtsantritt soll es losgehen mit Einzelgesprächen und einer Klausurtagung mit den Verwaltungsmitarbeitern starten.
Neuer Bürgermeister backt am Wahltag, um die Zeit zu überbrücken
Sein Wahlergebnis ist nicht nur bei der Briefwahl in allen acht Ortsteilen durchweg hoch: Von 77,9 Prozent in Ailringen bis 93,1 Prozent in Simprechtshausen. Von den 3006 Wählern haben 2175 abgestimmt – das sind 73,4 Prozent. Erstmals durften auch jugendliche Mulfinger ab dem Alter von 16 Jahren wählen.
Döffinger erzählt, er habe während des Wahlkampfs durchgehend ein gutes Gefühl gehabt. Nur am Wahltag sei er sehr angespannt gewesen. Er habe die vergangenen drei Monate Wahlkampf Revue passieren lassen, aber auch versucht sich abzulenken: "Ich habe etwas gebacken und den Abend mit Gottvertrauen erwartet."
Bürgermeisterwahl in Mulfingen: Freibier für alle nach der Ergebnisverkündung
In den zwei Monaten bis zu seinem Amtsantritt wolle er sich in die Mulfinger Verwaltung einarbeiten. Robert Böhnel hat ihm direkt nach der Ergebnisverkündung eine Zusage gemacht: "Wir werden uns in den kommenden Tagen öfters sehen", so Böhnel übers Mikrofon. Das übernimmt dann Döffinger und dankt den Wählern. Er bekommt an einer Stelle besonders lauten Applaus: Als er ankündigt, dass es in der Bar des Jugend- und Kulturclub Himmelreich Freibier geben werde.
Joachim Döffinger ist Bürgermeister in Assamstadt und Vater des zukünftigen Mulfinger Verwaltungschefs. "Ich bin stolz und erleichtert", sagt er. Es seien drei sehr harte Monate gewesen. Ob sein Sohn nun bei ihm in die Lehre geht? "Wenn er Fragen hat, dann gebe ich ihm meine Meinung. Aber aus der Mulfinger Politik halte ich mich zurück."
Jetzt sei das Wichtigste, dass sein Sohn erst einmal etwas herunterkomme. Er müsse die Essenz aus den "vielen Gesprächen" herausziehen, die er im Wahlkampf geführt habe, um die Inhalte dann bald in seine Arbeit einfließen zu lassen. "Es ist gut zu wissen, dass so viele hinter ihm stehen", so Joachim Döffinger.
Sören Döffinger zieht nach Mulfingen
Viele Gratulanten auf dem Platz vor dem Rathaus betonten, dass sie sich freuen, wenn ihr neuer Bürgermeister in die Gemeinde ziehe. Das gehe er nun an, sagt er. "Am Mittwoch ist mein letzter Arbeitstag bei McDonald's." Dazu sei er noch in München, weswegen er die Gemeinderatssitzung in Mulfingen am Abend verpasse. Die Wohnung in der bayerischen Landeshauptstadt sei schon gekündigt.
Jetzt werde Döffinger erstmal in eine Wohnung im Hauptort seiner Gemeinde ziehen. "In den letzten Tagen haben schon viele Mulfinger angerufen, die etwas zu vermieten oder zu verkaufen haben." Das Ziel sei aber zu bauen oder ein Haus zu kaufen und umzubauen, "da hat ja auch meine Partnerin mitzureden".