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Schöntals Kindergärten sind ausgelastet: Das sind die Pläne für die Zukunft

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Der Kindergarten in Oberkessach soll bald mehr Plätze erhalten. Zukünftig kann es zu Wartezeiten bei der Platzvergabe kommen.

Im Kindergarten in Bieringen sollen zum kommenden Kalenderjahr zwei weitere Gruppen eröffnet werden. Foto: Archiv
Im Kindergarten in Bieringen sollen zum kommenden Kalenderjahr zwei weitere Gruppen eröffnet werden. Foto: Archiv  Foto: Griesinger

Die Erzieherinnen in den kommunalen Kindergärten sammeln immer mehr Überstunden: Von bereits knapp 980 Stunden, Ende April 2022, stieg die Zahl auf fast 1680 Stunden an, Ende Mai dieses Jahres, heißt es in den Unterlagen zur Juni-Sitzung des Gemeinderats. "Das hat in der Corona-Zeit angefangen", sagt Hauptamtsleiter Kim Bareiß auf Nachfrage der HZ. "Der Betrieb war nie eingeschränkt, der Preis dafür sind die Überstunden." Gleichzeitig steht die Gemeinde vor einem Problem: Die Kindergartenplätze reichen in der kommenden Zeit gerade so aus, oder sind vielleicht sogar zu wenig - so die Berechnungen der Verwaltung.

Von den fünf Kindergärten gehören drei der Gemeinde - Bieringen, Marlach und Berlichingen - und zwei der katholischen Kirche: Westernhausen und Oberkessach. Zusammengerechnet gibt es 207 Plätze für Kinder über drei Jahren. Zum Teil können diese Plätze auch für jüngere Kinder vergeben werden. Jedes jüngere Kind besetzt aber rechnerisch zwei Plätze.

Ein Kindergarten wird wohl in Überbelegung gehen

"Wir sind ausgelastet", kommentiert Bareiß die Situation. Im Juli 2024 werden voraussichtlich 209 Kinder in den Einrichtungen angemeldet sein, "der Kindergarten in Westernhausen wird dann wohl in Überbelegung gehen". Es werde zu Engpässen kommen. Das bedeutet, dass Kinder einige Zeit auf einen Platz in einer Einrichtung warten müssen. Dabei handele es sich aber nur um Wochen, so Bareiß. Ein großes Problem sei der Personalmangel. Eigentlich habe die Gemeinde ein Polster aufgebaut gehabt, aber es schwinde, denn viele Fachkräfte gehen in Rente. "Es ist eine starke Belastung fürs Personal, wenn sie mehr Kinder betreuen - und das geht auf die Qualität. Das wollen wir eigentlich nicht."

Derzeit sei eine Laien-Kraft in der Kinderbetreuung tätig. "Die Qualität ist uns wichtig, deswegen legen wir Wert auf die Ausbildung." Alle anderen Mitarbeiterinnen seien Kinderpflegerinnen oder Erzieherinnen. Was wäre aber, wenn die Gemeinde vor der Frage stünde: Betreuungszeiten kürzen oder noch eine Laienkraft einstellen? "Da würden wir doch eher erwägen, eine ungelernte Kraft einzustellen."

Vergrößerung in Oberkessach wohl nur eine Frage des Amtes

Eine gute Nachricht gibt es aus Oberkessach: Die Vergrößerung der Einrichtung von 1,5 auf zwei Gruppen ist wohl nur noch eine Frage der Bürokratie: "Das hängt nur noch an den Genehmigungsbehörden." Und auch die beiden Gruppen in der Bieringer Einrichtung sind bald fertig, die der Gemeinderat im März des vergangenen Jahres beschlossen hat. "Hoffentlich können wir sie zum nächsten Kalenderjahr eröffnen - wenn das Personal dafür da ist."

Der Plan der Gemeinde ist, einen neuen Kindergarten in Oberkessach zu bauen. Dafür habe es kürzlich Gespräche gegeben mit Bürgermeister Joachim Scholz, dem Ortschaftsrat und Grundstückseigentümern, sagt Bareiß. Der Bedarf für die Einrichtung entstehe vor allem durch Pläne für fünf neue Baugebiete. "Aber die Baupreise steigen. Bauplätze werden gerade schlechter verkauft", so Bareiß. Die Baugebiete sollen wieder auf die Tagesordnung des Gemeinderats kommen. "Wenn wir die nur Stück für Stück erschließen, ist es unklar, wie es mit dem Kindergarten weitergeht."

Die Anmeldung für die Kindergartenplätze sei in diesem Jahr erstmals zentral im Rathaus organisiert worden. Jetzt können sich Eltern für einen Platz in den drei Einrichtungen der Gemeinde auf einer Online-Plattform bewerben, statt wie früher direkt bei jeder Einrichtung. Diese Plattform ist in diesem Jahr gestartet, dadurch haben sich die Zusagen verzögert. In den künftigen Jahren werden die Eltern früher Bescheid wissen, sagt Bareiß.

 

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