Rewe und Netto dürfen sich in Neuenstein vergrößern
Beide Supermärkte am nördlichen Stadtrand bekommen 200 respektive 300 Quadratmeter zusätzliche Fläche. Auch die Pläne für das avisierte neue Medi-Haus in der Nachbarschaft werden nun konkreter.

Schon seit über einem Jahr beschäftigt der Wunsch die Stadtverwaltung: Sowohl der Netto- als auch der gegenüberliegende Rewe-Supermarkt an der Landesstraße 1051 wollen sich gerne vergrößern.
Doch die für derartige Erweiterungswünsche zur Verfügung stehende Fläche ist limitiert - und übergeordnete Behörden wie Regionalverband und Regierungspräsidium haben bei Expansion des sogenannten großflächigen Einzelhandels ein Wörtchen mitzureden.
Um die Modalitäten nach den Vorstellungen der Stadt und ihrer Bürger zu gestalten und überdies zu verhindern, dass sich das eine Unternehmen womöglich zulasten des anderen unbotmäßig vergrößert, hatte der örtliche Gemeinderat im Juli 2021 den entsprechenden Bebauungsplan "Einzelhandel Salzweg/Kirchensaller Straße" auf den Weg gebracht - und mittels einer sogenannten Veränderungssperre dafür gesorgt, dass der Status quo am nördlichen Stadtrand zunächst nicht angetastet wurde.
Grünes Licht von oben
Nun indes ist sicher: Beide Supermärkte werden ab Frühsommer 2023 ihre Fläche ausweiten dürfen. Denn die Behörden haben grünes Licht signalisiert - und die örtlichen Kommunalpolitiker im Rahmen ihrer jüngsten Sitzung einen entsprechenden Planungsauftrag an eine Fachfirma vergeben.
Das Ziel? Um die angestrebte Erweiterung - der Netto-Markt soll künftig 200 und der Rewe 300 Quadratmeter mehr bekommen - realisieren zu dürfen, braucht es ein sogenanntes Zielabweichungsverfahrens vom im Landesentwicklungsplan verankerten lntegrationsgebot für besagte Supermärkte.
Das klingt im Bürokratendeutsch kompliziert, bedeutet aber lediglich: Da die Nahversorger etwas abseits - und nicht im direkt bebauten Areal - liegen, ist eine Art Sondererlaubnis notwendig. Und damit diese vom Regierungspräsidium erteilt werden kann, muss vonseiten der Stadt die Planung eine gewisse Tiefe erreicht haben.
Interessenten gibt es schon
Deshalb treibt man ebendiese jetzt energisch voran: "Dass die Supermärkte bald erweitern können, ist eine super Sache für Neuenstein", freut sich Bürgermeister Karl Michael Nicklas. Doch nicht nur die größeren Einkaufsmöglichkeiten beim Kreisverkehr an der L 1051 kommen im Zuge des nun angeschobenen Planungsverfahrens in Fahrt - sondern auch die Pläne fürs angestrebte neue Medi-Haus werden jetzt langsam konkreter.
In das voraussichtlich zweistöckige Gebäude, welches in direkter Nachbarschaft zum dortigen Regenrückhaltebecken geplant ist, soll eine Arztpraxis und im Erdgeschoss eine Apotheke einziehen. "Ein Allgemeinmediziner wäre uns sehr recht, aber auch ein Facharzt wäre willkommen", so der Bürgermeister.
Es gebe auch bereits Interesse vonseiten potenzieller Apotheken-Betreiber. Wie das Gebäude konkret aussehen wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt indes noch nicht klar. "Wir wollen, dass es sich architektonisch gut einfügt", sagt Karl Michael Nicklas.