Provokante Thesen in der Jubiläumsrunde
Wolfgang Grupp beim Öhringer Wirtschaftsstammtisch

"Deutschland - noch ein Standort mit Zukunft!" lautete das Thema, das die Öhringer ihrem Gast vorgegeben hatten. Doch Grupp machte rasch klar, dass er sein Thema längst gefunden hat: "Ich möchte zur Verantwortung der Unternehmer sprechen." Grupp sprach also über Grupp. Verantwortlicher Unternehmer in seinem Sinne kann nur der persönlich haftende Firmenchef sein, der seinen gesamten Betrieb überschaut und Patriarch seiner Mitarbeiter ist, fordernd und fürsorglich zugleich. Sein Gegenbild sind anonyme Aktiengesellschaft mit unüberschaubaren Strukturen und hoch bezahlten Managern, denen jede persönliche Bindung fehlt zum Unternehmen und den Menschen, die darin arbeiten.
Die 1200 Beschäftigten Grupps kommen nahezu ausschließlich aus der näheren Umgebung. Begründung: "Ein Hamburger kommt doch nur nach Burladingen, weil er zu Hause keine Arbeit findet. Wenn ihn dort keiner will, warum sollte ich ihn dann nehmen?" Unternehmensberater kommen ihm nicht ins Haus: "Ein Fremder kann mein Unternehmen nicht besser kennen als ich." Verlagerung der Produktion ins Ausland kommt nicht in Frage: "Ich muss dort sein, wo die Produktion ist. Und da ich nicht gern in Rumänien bin, produzieren wir hier." Werbeagenturen sind kein Thema: "Wir machen alles selbst." Die Unternehmensnachfolge wird innerhalb der Familie geregelt: "Alles andere ist ausschließlich das Versagen der Eltern." Die Zuhörer dankten mit kräftigem Applaus.
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