Das sind die Hohenloher Sportler des Jahres 2022
Premiere für Hohenloher Sport Award: Bera Wierhake, Ole Federolf und die Fußballerinnen des TSV Neuenstein sind die Hohenloher Sportler des Jahres 2022. Bei der Veranstaltung, die bisher der Ball des Sports war, gab es einige Neuerungen.

Die Tischreihen sind einer Tribüne gewichen. Frischer und jugendlicher will der Sportkreis Hohenlohe seine Ehrungsveranstaltung aufstellen. Aus dem traditionellen Ball des Sports in der Öhringer Kultura ist der Hohenloher Sport Award geworden. Statt einer Band spielt nun ein DJ erst bei der Aftershow-Party zum Tanz auf.
Der Sport steht im Vordergrund
Ansonsten ist aber das meiste gleich geblieben. Es ist ein Samstagabend, bei dem der Sport im Vordergrund steht, an dem Verdienste geehrt werden und dessen Höhepunkt die Proklamation der Hohenloher Sportlerin, des Sportlers und der Mannschaft des Jahres ist.
"Ich bin etwas aufgeregt, weil es das erste Mal ist", meinte Sportkreispräsidentin Barbara Eckle kurz vor Beginn. "Wie alles Neue kann es aber entwickelt werden." Schon länger hatte sich der Sportkreis überlegt, der Veranstaltung ein anderes, jüngeres Gesicht zu geben. Durch die Corona-Pandemie wurden die Überlegungen forciert. "So haben wir ein modernes, zukunftsorientiertes Konzept entwickelt", sagte Eckle und erklärte den neuen Namen so: ",Hohenlohe" steht für Bodenständigkeit, ,Award" für den Blick in die Welt."
Bodenständigkeit und Blick in die Welt
Und auch die Sieger und Nominierten für die Wahl der Hohenloher Sportler des Jahres 2022 spiegeln diese Attribute wider. Bera Wierhake (TSG Öhringen), Weltmeisterin der Transplantierten in der Leichtathletik, steht für beide Werte, aber sicher in erster Linie für den Blick in die Welt, ist sie doch auch - aber nicht nur - in Sachen Sport weit gereist. Bodenständigkeit verkörpern Ole Federolf (TSG Öhringen), der Sportler des Jahres 2022, und wie Wierhake Mitglied der TSG Öhringen sowie das Siegerteam, die Fußballerinnen des TSV Neuenstein, die Pink Ladies, die im vergangenen Jahr die Verbandsliga-Meisterschaft und den Oberliga-Aufstieg realisierten.
Ein Abend der Wiederholungen
Und so war es auch ein Abend der Wiederholungen. Wierhake und die Neuensteiner Fußballerinnen haben schon den früheren Glas-Pokal zu Hause stehen. Nun gab es für sie den neuen, etwas an den Oscar erinnernden, Award. Und bei den Federolfs ist die Trophäensammlung zumindest Familiensache. Oles Bruder Til wurde 2020 zum Sportler des Jahres gekürt.
"So klar erkennbar ihr als Mannschaft hier steht", spielte Laudatorin Stefanie Leenen auf die zum Teil in pinkfarbenen Oberteilen erschienenen Spielerinnen des TSV Neuenstein an, "so habt ihr auch gespielt. Ihr zeichnet euch als Mannschaft aus, ihr seid als solche gewachsen. Ihr zeigt Teamgeist, ihr kämpft, ihr seid eine Marke." 1970 hatte es beim TSV Neuenstein die ersten Gehversuche in Sachen Frauenfußball gegeben, 2003 gelang die erste Meisterschaft, in der jüngsten Vergangenheit begann dann der rasante Aufstieg - der idealerweise noch nicht zu Ende sein soll.
Siegermannschaft feiert eher ruhig

Doch ihre dritte Auszeichnung als Hohenloher Mannschaft des Jahres nach 2013 und 2015 genossen sie zunächst still. Die große Feier blieb am Samstagabend aus. Und das mit gutem Grund. Am Sonntag waren sie beim FSV Waldebene Stuttgart-Ost auf dem Platz gefragt. Bei jenem Team, gegen das sie eine Woche zuvor aus dem Verbandspokal ausgeschieden waren.
"Ein Cola-Rausch muss heute reichen", sagte Defensivspielerin Laura Adler lachend und trotzdem gut gelaunt. "Die sollen gut Fußball spielen, das ist wichtiger", meinte Trainer Thilo Baier. Schließlich ist der Aufsteiger derzeit Oberliga-Zweiter mit nur geringem Rückstand auf den VfB Stuttgart. Ein großer Teil des Teams gehörte trotzdem zu den Letzten, die die Kultura verließen. Noch später ging das drittplatzierte Team, die Jazztanz-Gruppe Out of Control des TSV Ingelfingen. Die Zweiten, das Kunstrad-Duo Serafin Schefold und Max Hanselmann, konnten nicht kommen; sie waren bei einem Nationalmannschaftslehrgang.
Am Ende war auch die Nervosität von Barbara Eckle abgefallen. "Ich bin ganz zufrieden", meinte sie. "Ich denke, das ist ein guter Ansatz, mit dem wir weiterarbeiten können. Wir werden die Veranstaltung nun auseinandernehmen und schauen, was wir noch optimieren können."
Für Lebenswerk geehrt

Eine besondere Auszeichnung gab es am Samstagabend für Inge Bopp vom SV Westernhausen, die für ihr Lebenswerk geehrt wurde. 45 Jahre arbeitet sie mittlerweile als Übungsleiterin und war in ihrem Verein von 1980 bis 1999 Abteilungsleiterin Turnen. Doch damit nicht genug, Inge Bopp war auch darüber hinaus aktiv und organisierte den Weiberfasching in Westernhausen.


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