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Coronafälle und Hitzewelle: So bereitet sich das Hohenloher Krankenhaus darauf vor

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Extreme Temperaturen setzen nicht nur Covid-Kranken, sondern auch Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu. Trotz Personalausfällen wegen Corona-Erkrankungen und Quarantäne ist das Öhringer Krankenhaus gerüstet. Tipps, was Kranke bei Hitze tun sollten.

Ein Öhringer Krankenhaus-Arzt warnt: Hitze kann mehr Corona-Patienten ins Krankenhaus bringen
Ein Öhringer Krankenhaus-Arzt warnt: Hitze kann mehr Corona-Patienten ins Krankenhaus bringen  Foto: Günter Albers/stock.adobe.com

Die Anzeigen auf den Thermometern klettern nach oben. Der Wetterdienst sagt eine Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad voraus. Temperaturen, die schon gesunden Menschen zu schaffen machen. Belastend ist die Hitze vor allem aber auch für ältere Menschen und Kranke.

Die Verantwortlichen im Hohenloher Krankenhaus sind gerüstet. Wenngleich das Krankenhaus wie viele andere Wirtschaftsbereiche auch von Personalausfällen wegen Corona und der damit verbundenen Quarantäne betroffen ist. "Dank des zusätzlichen Einsatzes und großen Engagements unseres Personals können wir aktuell die Patientenversorgung gewährleisten", versichert Ute Emig-Lange, Sprecherin der BBT-Gruppe.

Patienten brauchen mehr Unterstützung

Für ältere und kranke Menschen kann die Hitze gefährlich sein. Ausreichend Flüssigkeit ist extrem wichtig.
Foto: Archiv/Dirks
Für ältere und kranke Menschen kann die Hitze gefährlich sein. Ausreichend Flüssigkeit ist extrem wichtig. Foto: Archiv/Dirks  Foto: Dirks

Dr. Michael Ackermann, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie und Chefarzt für Innere Medizin II erklärt, dass die Hitze durchaus dazu führen kann, dass Patienten, die man sonst mit ihrer Corona-Infektion ambulant hätte behandeln können, einer stationären Therapie bedürfen.

Menschen, die besonders anfällig sind für hitzebedingte Gesundheitsprobleme, hätten auch ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf bei einer Covid-Erkrankung. Das betreffe vor allem ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen etwa der Lunge, der Niere oder des Herzkreislaufsystems. Auch Diabetes oder starkes Übergewicht seien Risikofaktoren für Komplikationen bei einer Corona-Infektion als auch bei Hitze-bedingten Gesundheitsproblemen.

Symptome verstärken sich

Die Covid-19-Erkrankung, so Ackermann, habe unterschiedliche Symptome, dazu gehören vor allem Husten und Fieber, aber auch Schnupfen, Halsschmerzen, Störungen des Geruchs- beziehungsweise des Geschmackssinns sowie Kurzatmigkeit und Beschwerden beim Atmen und Abgeschlagenheit. Gerade die beiden zuletzt genannten Symptome können durch große Hitze zusätzlich verstärkt werden.

Ackermann erklärt, dass es zwar keine Diagnose "Hitze" gebe, "aber bei sehr heißen Temperaturen über mehrere Tage hinweg sehen wir schon mehr Patienten mit Hitze-bedingten Erkrankungen". Dazu gehören etwa Exsikkose, also Austrocknung wegen Flüssigkeitsmangels und - damit verbunden - die Verschlechterung der Nierenfunktion und des Blutdrucks.

"Bei älteren oder vorerkrankten Menschen kann starke Hitze auch zur Verschlechterung des Allgemeinzustands führen", sagt Ackermann. Vor allem bei Menschen, die im Freien arbeiten oder sich lange der Sonne aussetzen, könne es außerdem zu einem Hitzeschlag kommen. Warnzeichen seien Ohnmachts- oder Schwindelgefühle, Kopfweh, ein steifer Nacken und Muskelkrämpfe.

Kontakt halten

"In dem Fall sollte man Kontakt mit seinem Hausarzt aufnehmen", sagt Ackermann. Er rät: ausreichend trinken, mindestens zwei bis drei Liter. In der Nacht oder gleich morgens sollte man die Wohnung gut durchlüften und dann die Fenster verschatten und die Sonne meiden. Zur Abkühlung helfen lauwarme, feuchte Tücher oder kaltes Wasser aus einer Sprühflasche auf Beine, Arme, Stirn und Nacken. Wichtig sei auch, Kontakt zu anderen Menschen zu halten, die sich regelmäßig nach dem Zustand erkundigen.


Dieser Artikel wird in unserem Nachrichten-Podcast AbendSTIMME erwähnt - für weitere Nachrichten aus der Region können Sie hier den ganzen Podcast anhören.

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