Öhringen investiert 45 Millionen Euro in modernen Bildungscampus
Die Pläne zum Neubau des Hohenlohe-Gymnasiums sind nun öffentlich, ein Wohlfühlort mit großen Klassenräumen, Dachterasse, Innenhöfen und Kletterwand soll realisiert werden. Doch erst einmal muss ein Teil der Schüler in den Container umziehen.

Am liebsten würde vermutlich ein Großteil der Eltern, die derzeit während der Info-Nachmittage die Pläne der neuen Schule sehen, gleich selbst noch einmal zur Schule gehen. Das Hohenlohe-Gymnasium Öhringen wird sich die nächsten fünf Jahre von einer verschachtelten und Stück für Stück erweiterten Schule zu einem modernen Bildungscampus entwickeln.
Helle offene Räume. Sichtbeziehungen durch um Innenhöfe angeordnete Klassenzimmer. Breite Treppen, die zum Sitzen einladen. Offene Räume, die als Markplatz dienen und neue Lernformen fördern. Ein zentraler Zugang von der Weygangstraße, von dem aus sich Schüler und Lehrer in ihre Bereiche verteilen - all das wird es im HGÖ der Zukunft geben.
Für die Schule gibt es Geld vom Land
Die Pläne dafür hat das bundesweit tätige Architekturbüro AGN gezeichnet. 45 Millionen Euro kostet die neue Schule nach jetzigem Stand der Dinge den Schulträger, also die Stadt. Ein Viertel davon, sagt Oberbürgermeister Thilo Michler, wird vom Land kommen.

Schulleiter Frank Schuhmacher erklärt das Planwerk: Bestehen bleibt der B-Bau aus dem Jahr 1998. Dort sollen die Fünft- und Sechsklässler untergebracht werden.
In dem dann neuen Bauwerk etwa am Platz des A-Baus sollen die Klassenstufen sieben bis neun lernen. Die Klassen zehn ziehen nach vorne Richtung Straße. Aula, Musikräume und mehr werden dort auch sein, darunter die Tiefgarage für die Lehrerparkplätze. Die Verwaltung und Lehrerzimmer werden nahe des zentralen Eingangs sein. Nach links, Richtung C-Bau, schließt sich der zur Straße hin offene Radkeller an, darüber kommen die Kunsträume mit Blick ins Grüne. Dahinter schließen sich die Klassen elf und die Kursräume an sowie die Fachräume für die Naturwissenschaften.
Für 1200 bis 1300 Schüler wird die Schule ausgelegt. Es wird also sechszügig geplant.Zu den weit über tausend Schülern kommen etwa 100 Lehrer. Die Klassenzimmer sind um die 60 Quadratmeter groß. Eine kleine Mensa wird eingeplant. Die Schulsporthalle wird saniert und soll auch eine Kletter- oder Boulderwand bekommen.
Wünsche von Schülern, Lehrern, Eltern eingearbeitet
Frank Schuhmacher erinnert daran, dass das Büro AGN den Architektenwettbewerb auch deshalb gewonnen hat, weil es die Wünsche seitens der Lehrer, Schüler und Eltern am besten realisiert hat. Zu den 25 formulierten Thesen gehören Digitalisierung, Clusterbildung, kürzere Wege, helle, freundliche Gebäude, eben viele Dinge, die aus einer Lernanstalt "eine Schule als Lebensraum machen, einen Wohlfühlort", wie es Schuhmacher formuliert. Das setzt der Entwurf des Büros AGN um.
Es gibt Innenhöfe, eine Dachterrasse, Sitzfenster, eine große Schüler- und Lehrerbibliothek mit Computerarbeitsplätzen, dazu Lehrerarbeitsplätze in den Clustern. Für die digitale Ausstattung der Schule gibt es Geld aus dem Digitalpakt.

Doch bis es soweit ist, dass die Schüler vor nagelneuen Whiteboards sitzen und in Grüppchen verteilt ihre Aufgaben zusammen bearbeiten, muss erst ein Teil der Schüler in die Container beim Sportplatz umziehen. Die Vorarbeiten dafür laufen bereits.
Die Großbaustelle wird seitens der Stadt von Manfred Escherle betreut. Er weiß, dass er eine Mammutaufgabe vor sich hat. "So ein Umzug hat auch Vorteile", sagt Escherle. "Es wird mal richtig ausgemistet", ergänzt Schuhmacher. Etliche Container seien bereits gefüllt. Doch nicht alles wandert in den Müll. Wichtige Dokumente und besondere Fundstücke werden im Schularchiv gesammelt, das vom früheren stellvertretenden Schulleiter Manfred Guldan betreut wird.
Ein virtueller Rundgang ist den HGÖ-Entwurfs-Clip möglich:

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