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Austauschreise fällt aus
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Öhringer Schüler wollten nach Israel fliegen

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Die Flugtickets lagen schon bereit, doch aus dem Schüleraustausch wird nichts. Am Öhringer Hohenlohe-Gymnasium herrscht große Betroffenheit. Wie die Schüler den Kontakt nach Israel halten.

Deutsche Schüler und Lehrer aus Israel wurden ausgeflogen − und die 18 Öhringer Schüler und die drei Lehrer fliegen nicht nach Israel.
Foto: dpa
Deutsche Schüler und Lehrer aus Israel wurden ausgeflogen − und die 18 Öhringer Schüler und die drei Lehrer fliegen nicht nach Israel. Foto: dpa  Foto: Robert Michael

Die Flugtickets liegen bereit. Das abschließende Treffen hatte letzte Woche stattgefunden. Doch aus der geplanten Austauschreise des Hohenlohe-Gymnasiums wird nichts. Die Partnerschule liegt im Norden von Tel Aviv.

Es waren ein Ausflug geplant ans Tote Meer. Am Hohenlohe-Gymnasium Öhringen (HGÖ) herrscht bei Schülern, Lehrern und Schulleitung große Betroffenheit.

Austauschreise nach Israel geplatzt: Öhringer Schüler im Kontakt mit Partnerschule

"Wir sind in ständigem Kontakt", berichtet Schulleiter Frank Schuhmacher. Das HGÖ hat wie auch das Albert-Schweitzer-Gymnasium Neckarsulm eine Partnerschule in Israel. Schuhmacher und Marco Haaf waren bereits vor Ort. Marco Haaf berichtet, dass Lehrer und Schüler seiner Austauschschule wohlauf seien.

Zehn Lehrer seiner Partnerschule seien zum Militärdienst eingezogen worden, berichtet Frank Schuhmacher. Er habe mit seinem direkten Ansprechpartner für den Austausch telefoniert und sei erschüttert gewesen, mit welchem Selbstverständnis der sagte, dass er jetzt sein Land verteidigen müsse. Den Filmemacher, der vor Monaten am HGÖ war, hat Schuhmacher bei Fernsehaufnahmen aus dem Kriegsgebiet gesehen. "Er ist jetzt Pressesprecher der Reservisten".

Im Mai waren Schüler in Öhringen zu Gast

Seit vier Jahren läuft die Partnerschaft einiger Schulen in Baden-Württemberg mit Schulen in Israel. Direkte Kontakte seither waren wenig. Denn erst erschwerte Corona den Austausch. Nun die Bombenangriffe. Im Mai, berichtet Frank Schuhmacher, seien Schüler aus Israel in Öhringen gewesen. Nun sei der erste Gegenbesuch geplant gewesen.

Die Schüler werden nun am Mittwoch mit den Austauschschülern in Kontakt treten. Wie genau das geschehen soll, wusste Frank Schuhmacher am Dienstag noch nicht. Ob es als Videobotschaft auf der Homepage der Schule stehen werde, ob eine Teams-Sitzung stattfinden könne, das müsse noch geklärt werden. Die Betroffenheit bei den Schülern jedenfalls sei groß. Bei den Lehrern und der Schulleitung ebenso. "Der Terror ist unfassbar. Mit nichts zu erklären", sagt Frank Schuhmacher bedrückt.

Er hofft nun, dass der geplante Flug von der Fluggesellschaft gestrichen wird. Nicht wegen der pragmatischen Gründe, dass dann die Flugtickets erstattet würden. Nein: "Wir hätten gern eine Gutschrift, damit wir das Signal senden können, dass der Flug hoffentlich nur verschoben wird", blickt Schuhmacher in die Zukunft. Er gibt aber nach Gesprächen mit den israelischen Kollegen zu: "So schnell wird das wohl nicht sein können. Die, mit denen ich gesprochen habe, rechnen mit einer längeren Auseinandersetzung."

 

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