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Noch heute tauchen Australier auf

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Ein Jahr danach profitieren Öhringen und Zweiflingen weiter von Euphorie

Von Hagen Stegmüller
Australische Fans fallen fröhlich in die Stadt Öhringen ein. Solche Bilder kannte man bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Hohenlohe nicht.Foto: Archiv/Kümmerle
Australische Fans fallen fröhlich in die Stadt Öhringen ein. Solche Bilder kannte man bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Hohenlohe nicht.Foto: Archiv/Kümmerle

Fussball-wm - Der WM-Beauftragte der Stadt Öhringen ist eher ein zurückhaltender Typ. Worte wie „denkwürdig“ und „absolut einmalig“ kommen Dr. Michael Walter selten über die Lippen. Im Rückblick auf die Begeisterung, die rund um die deutsche Nationalmannschaft und die australischen „Socceroos“ herrschte, lässt sich aber auch der Sprecher der Stadt Öhringen zu Superlativen verleiten.

Die australischen Nationalspieler, die im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe logierten und im Öhringer Stadion trainierten, zogen tausende Fans aus dem In- und Ausland an. Dutzende Presseleute und TV-Teams fielen ein, berichteten aus Hohenlohe bis nach Australien und Japan. Zur Großleinwand auf der Öhringer Herrenwiese strömten abermals Tausende. Für mehrere Wochen herrschte in Hohenlohe Ausnahmezustand.

Fans, Sportler und Presseleute sind längst abgezogen, doch die Weltmeisterschaft hat ihre Spuren hinterlassen. „Wir haben uns bei der WM viel Selbstvertrauen geholt“, sagt der Zweiflinger Bürgermeister Klaus Gross. Viele Bürger hätten sich engagiert, um den Ansturm der Fans zu bewältigen - zum Beispiel bei dem Frühstück, das die Zweiflinger den in- und ausländischen Gästen jeden Morgen in der Gemeindehalle servierten. „Das hat die Leute im Ort zusammengeschweißt“, meint Gross. Im Übrigen sei auch zwischen der Gemeinde und dem Schlosshotel ein Gefühl der Zusammengehörigkeit entstanden. Früher sei man eher „auf Abstand“ gewesen, meint Gross.

Die Bekanntheit, die Öhringen durch die Fußball-WM in Australien erlangt hat, lockt noch ein Jahr später Touristen in die Stadt. „Die Australier schauen sich Heidelberg und Rothenburg an - und manche machen in Öhringen einen Zwischenstopp“, weiß Stadtsprecher Walter. Den Kontakt zum australischen Fußballverband habe man aufrechterhalten. Derzeit wartet die Stadtverwaltung noch auf eine Nachricht von der australischen Botschaft. Sie soll Öhringen eine Partnerstadt in dem Land mit 20 Millionen Einwohnern vermitteln. Nach Großenhain, Treffen und Wickersley wäre das Öhringens vierte Städtepartnerschaft. Einen konkreten Nutzen von der WM haben die Fußballer der TSG Öhringen, die von den Australiern einen frisch verlegten Rollrasen übernahmen. Und an der Stadtmauer zeugt noch der australische Garten von all den Projekten und Ideen, die anlässlich der Fußball-WM umgesetzt wurden.

Zweiflingens Bürgermeister kann in der jüngeren Geschichte der Gemeinde kein Ereignis erkennen, das eine ähnliche Bedeutung wie die Fußball-WM und die Ankunft der Australier erlangte. Auch bundesweit hätten die friedlich-fröhlichen Feiern zu einem neuen Nationalgefühl geführt, meint Gross. „Die Deutschen beschäftigen sich wieder mit ihrem Heimatland und stehen zu ihm.“

Die australischen Fußballer trainierten im Öhringer Stadion.Foto: Archiv/Veigel
Die australischen Fußballer trainierten im Öhringer Stadion.Foto: Archiv/Veigel
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