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Heilbronn/Hohenlohe
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Mutter und Sohn stehen wegen Einbruchserie vor dem Landgericht

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Ein halbes Jahr lang haben sie laut Anklage Vereinsheime in näherer und weiterer Umgebung ihres Wohnortes Forchtenberg heimgesucht - etwa in den Kreisen Heilbronn und Hohenlohe, aber auch Richtung Schwäbisch Hall und Tauber. Der Schaden wird auf 180.000 Euro beziffert.

Von Eleonore Heydel

Enge Bande verbindet ein Paar, das nun wegen einer Serie gemeinsamer Einbrüche vor dem Landgericht Heilbronn steht. Es sind eine 45-jährige Mutter und ihr 20-jähriger Sohn. Ein halbes Jahr lang haben sie laut Anklage jede Menge Vereinsheime in näherer und weiterer Umgebung ihres Wohnortes Forchtenberg heimgesucht - etwa in den Kreisen Heilbronn und Hohenlohe, aber auch Richtung Schwäbisch Hall und Tauber.

Nicht einmal vor Kirchen machten sie Halt

Ihre Beute war vielfältig. Der Sachschaden wird auf 180.000 Euro beziffert. Ihren größten Coup sollen beide am 29. Juni in der Bergkirche von Weikersheim-Laudenbach gemacht haben. Dort stahlen sie laut Anklage die edelsteinbesetzte Krone einer Madonna im Wert von 30.000 Euro.

Die beschuldigte 45-Jährige ist eine kleine Frau mit schwarzem längerem Haar. Modisch gekleidet in einer wattierten beigefarbenen Jacke wird sie vorgeführt. Am 10. November wurde sie festgenommen, genauso wie ihr mitangeklagter Sohn. Der bärtige, kräftig gebaute 20-Jährige sitzt im fliederfarbenen Kapuzenpullover da.

Ein zweiter, jüngerer Sohn der geschiedenen Angeklagten wurde zunächst auch festgenommen, kam aber schnell wieder frei. Er steht nicht vor Gericht.

Den Tätern auf die Spur zu kommen war extrem kompliziert

Ein Ermittler der Polizei spricht vor Gericht von 47 nachgewiesenen Diebstählen und von der "Spitze eines Eisbergs". Angeklagt sind aber nur 23 Taten. Bei den letzten im November 2022 soll das Duo eine geladene Schreckschusswaffe mitgenommen haben. Deswegen lautet die Anklage auf "Diebstahl mit Waffen".

Lange blieb das kriminelle Duo unentdeckt. Die geschiedene 45-Jährige hatte ihr Handy gezielt ausgeschaltet, bevor sie und ihr Sohn einen Tatort erreichten. Die Polizei kam ihr dennoch auf die Schliche. Die Ermittler suchten nach Handydaten nicht nur an den Tatorten, sondern auch in deren Umgebung. So stießen sie auf die wiederholt auftauchende Handyverbindung der Forchtenbergerin. Eine verdeckte Überwachung schloss sich an.

Die Mutter kommt womöglich in die Psychiatrie

Der Mutter und ihrem Sohn drohen mehrjährige Haftstrafen. Sie könnte in der Psychiatrie untergebracht werden. Ihr Verteidiger sagt, sie habe aufgetretene Depressionen immer wieder mit dem Konsum von Kokain bekämpft. Ob sie gestohlen hat, um sich Drogen zu beschaffen, ist bisher offen. Wie so oft wird hier ein psychiatrischer Sachverständiger mit über den Ausgang des Verfahrens entscheiden. Der Prozess ist bis 10. August terminiert.

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