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Mulfingen
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Mulfingen will neues Sanierungsgebiet im Ortskern

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Da die Stadtsanierung im Westen des Mulfinger Ortskerns endet, soll nun der Osten drankommen. Was nötig ist, dass das auch klappt, wurde im Gemeinderat besprochen.

Nachdem der letzte Antrag abgelehnt wurde, hat die Gemeinde nachgebessert und ein Entwicklungskonzept erstellt. 
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Nachdem der letzte Antrag abgelehnt wurde, hat die Gemeinde nachgebessert und ein Entwicklungskonzept erstellt. Foto privat

Das Sanierungsgebiet "Ortskern West" begleitet die Gemeinde Mulfingen seit mehr als zehn Jahren. Genauer gesagt seit Juni 2010. Denn damals wurde die Gemeinde in das Landessanierungsprogramm aufgenommen. In den darauffolgenden Jahren wurde das Gebiet immer wieder verändert - neue Flächen aufgenommen, das Verfahren mehrmals verlängert und die Geldmittel des öfteren aufgestockt. Ende des Monats läuft das Zeitfenster für das Sanierungsgebiet nun endgültig aus, deshalb soll ein neues her. Was genau das für die Gemeinde bedeuten könnte, wurde dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung vorgestellt.

Weitere Sanierung im Ort nötig

Mehrere Gebäudesanierungen, Grunderwerb, Abbruch von Häusern, private Erneuerungsmaßnahmen sowie die Neugestaltung der Ortsmitte, die 2020 fertiggestellt wurde - nur einige Projekte, die in den vergangenen Jahren im "Ortskern West" gefördert wurden. Bereits 2020 war dem Gemeinderat klar, dass diese Entwicklung noch nicht genügt. Und so sollte ein neues Sanierungsgebiet ausgewiesen werden: "Ortskern Ost". Doch der Antrag wurde abgelehnt. Der Grund: Das sogenannte integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) fehlte.

Das hat Mulfingen inzwischen nachgeholt und das Konzept nun dem Gemeinderat vorgestellt. Katharina Lieser von der Landesbank Baden-Württemberg Immobilien Kommunalentwicklung (LBBW) erklärt dem Gemeinderat, was es damit auf sich hat. "Bei der Erstellung eines ISEK wird auf den Themenpool des Gemeindeentwicklungskonzepts zurückgegriffen." Damit ist also das gesamtstädtische Entwicklungskonzept "Mulfingen 2030", das die Ziele vorgibt, die die Gemeinde erreichen möchte, gemeint.

Innenentwicklung forcieren

In Mulfingen bedeutet das: Innen- vor Außenentwicklung. Konkret geht es um die Themen Siedlungsentwicklung, also "Wohnungsentwicklung mit einem differenzierten Angebot, etwa Miet- und Eigentumswohnungen und in verschiedenen Preisstufen", wie Lieser erklärt. Aber auch um die Gestaltung: "Die Ortsmitte soll gestärkt werden und dabei der Dorfcharakter aufgewertet werden". Weitere Felder sind Einzelhandel, also "Nahversorgung verbessern und Flächen reaktivieren", Mobilität, das heißt "Bushaltestellen ertüchtigen und Bürgerbus", sowie Energie und Klimaschutz, etwa mit "PV aufs Dach".

Aus diesem Themenpool des Gemeindeentwicklungskonzepts wird dann das kleinere Gebiet definiert, wie Lieser erklärt. Das sei besonders wichtig, weil sich einige Ecken des Ost- und West-Gebietes überschneiden. "Wir brauchen jetzt eine Begründung, warum nicht alles gemacht wurde und was passieren soll", erklärt Katharina Lieser.

Bestandsaufnahme gemacht

Für das Sanierungsgebiet Ost wurde bereits eine Bestandsaufnahme von der LBBW getätigt. Dabei wurde klar: 50 Prozent der Gebäude haben starke Mängel, meist energetischer Natur, so Lieser. Acht Prozent der Gebäude haben schwerwiegende Mängel. Auch die Parkplatzsituation in der Bachgasse und der Parkplatz vor dem Rathaus und seitlich des Wertplatzes könnten verbessert werden, erläutert Lieser detailliert.

Im nächsten Schritt soll im Herbst 2022 der Antrag gestellt werden. Sollte er genehmigt werden, bedeutet dies, dass auf die Gemeinde Investitionen von 1,3 Millionen Euro zukommen. Eine halbe Million davon müsste sie selber bezahlen. Da der Durchführungszeitraum in der Regel acht Jahre beträgt, wären dies rund 66 000 Euro pro Jahr für die Gemeinde. Wichtig, so betont Lieser jedoch, sei bei dem ganzen Projekt, dass eine Bürgerbeteiligung stattfindet. So soll es Mitte Mai eine offene Diskussion geben, um die Stimmungs- und Interessenslage der Mulfinger in Erfahrung zu bringen.

 
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