Mulfingen plant Grundschulneubau und liebäugelt mit Bildungszentrum
Mulfingen - Munteres Schulen-Tauschen in Mulfingen: Die neue und private Bischof-von-Lipp-Schule soll umziehen in das Gebäude der staatlichen Grundschule. Die Grundschule wiederum soll dort hin, wo die Bischof-von-Lipp-Schule – bislang noch in Containern – ihren Platz hat: in einen Neubau am Standort "Bolzplatz".

Mulfingen - Munteres Schulen-Tauschen in Mulfingen: Die neue und private Bischof-von-Lipp-Schule soll umziehen in das Gebäude der staatlichen Grundschule. Die Grundschule wiederum soll dort hin, wo die Bischof-von-Lipp-Schule − bislang noch in Containern − ihren Platz hat: in einen Neubau am Standort "Bolzplatz". In gut zwei Jahren könnte das Gebäude fertig sein, wenn alles so kommt, wie es sich die Mulfinger wünschen.
Mit der Bischof-von-Lipp-Schule hat Mulfingen seit September eine Haupt-, eine Werkreal- und eine Realschule. Bislang allerdings provisorisch untergebracht in Containern beim Bolzplatz. "Es geht gut in den Containern", sagt Johann Dirnberger, Geschäftsführer der St. Josefspflege in Mulfingen, "aber dabei kann es auf Dauer nicht bleiben". Die Schule mit derzeit 90 Schülern wird wachsen.
Hanglage
Die von der St. Josefspflege getragene Privatschule wird − zur Pacht − in das Gebäude der bisherigen Grund- und früher auch Hauptschule wechseln. Architekt Uwe Hein präsentierte den Gemeinderäte zwei Varianten. Ein Anbau an die bestehende Schule kommt weder für den Planer noch für die Räte in Frage. Mit 130 Metern entstünde so das längste Gebäude im Ort und das in auffälliger Hanglage.
Zudem wäre kaum Platz für eine ansprechende Gestaltung des Pausenbereichs, und ganz nebenbei hätten "alle staatlichen Stellen" Mulfingen eine räumliche Trennung von staatlicher und privater Schule empfohlen, sagte Uwe Hein. Mit rund vier Millionen Euro liegen die Kosten zudem über denen eines Neubaus, für den der Planer eine "eindeutige Empfehlung" abgab.
Zweizügig und zweigeschossig soll die neue Grundschule sein, mit einem großen, hellen Foyer. Die Kosten von 3,5 Millionen Euro sieht Hein an der Obergrenze, optional wäre ein eingeschossiger Pavillon für die Ganztagesbetreuung für rund 500 000 Euro. Damit wäre der Weg nicht mehr weit zur Vision "Campus im Roggelshäuser Tal", erklärte Hein. Möglich wäre eine gemeinsame Mensa für beide Schulen in einem Anbau an die Stauseehalle.
Der Bürgermeister ermutigte das Gremium: Die Haushaltslage sei wegen hoher Gewerbesteuereinnahmen besser als erwartet. Da gelte auch für die kommenden zwei Jahre. Außerdem seien in Mulfingen im zurückliegenden Jahr 29 Kinder geboren worden − genug für zwei Klassen im Schuljahr 2016/17. Sein Fazit: "Wenn nicht jetzt, wann dann?"
Vorsicht
Die Gemeinderäte blieben dennoch vorsichtig. Wilhelm Kellermann: "Wir wissen nicht, wie sich die staatliche Grundschule entwickeln wird." Walter Beez: "Es muss kein Prachtbau sein, sondern ein funktionierendes Gebäude." Manfred Lang: "Die wirtschaftliche Entwicklung ist nicht planbar. Nicht, dass wir uns unser Grab schaufeln."
Am Ende überwog dennoch der Wunsch, in Mulfingen ein Schulangebot auch für Kinder aus Nachbargemeinden zu schaffen. Architekt Uwe Hein soll zwar eine abgespeckte Planung als Alternative vorlegen, grundsätzlich aber wollen die Räte eine neue Grundschule am Standort "Bolzplatz". Bis zum Frühjahr 2014, erklärte der Planer, könnte der Neubau fertig sein.

Stimme.de