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Mitarbeiter beweist Mut zur Selbständigkeit

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Dörzbach - Kirchenbäck bleibt der Hauptstraße unter neuer Führung erhalten. Friedrich Burkert freut es, dass aus eigenen Reihen sein Nachfolger kommt. 1983 begann Thomas Stutz beim Kirchenbäck seine Ausbildung.

Von Claudia Burkert- Ankenbrand

Dörzbach - Morgens um zwei Uhr ist für Thomas Stutz und seine beiden Bäckergesellen die Nacht vorbei. Dann brennt Licht in der Bäckerei im Herzen von Dörzbach. "Ab halb sechs ist das volle Programm fertig", beschreibt der neue Chef das Sortiment an frisch gebackenem Brot, Brötchen und den weit über Dörzbach hinaus bekannten Brezeln, die ab sechs Uhr morgens beim Kirchenbäck zu haben sind. Und nicht nur die werden weiterhin in Handarbeit gemacht.

Mit der Bäckerei gegenüber der Kirche ist der Name Friedrich Burkert verknüpft. "Die Bäckerei gibt es seit 1754", erzählt der Bäckermeister, der das Geschäft an seinen langjährigen Mitarbeiter übergeben hat. In der sechsten Generation war Friedrich Burkert der Kirchenbäck.

Freude

Weit über 40 Jahre schafft er schon im Bäckerhandwerk. "Ich habe gute Mitarbeiter gehabt", sagt er. Ihn freut es, dass aus diesen Reihen sein Nachfolger kommt. 1983 begann Thomas Stutz beim Kirchenbäck seine Ausbildung. "Es ist ein wunderschöner Beruf", versichert er. Seit gut einer Woche ist er Chef. "Dass das Bäckerhandwerk fortgeführt wird, ist ganz im Sinne von Friedrich Burkert", meint Thomas Stutz. Denn nur eine Backfiliale in seinem Geschäft zu haben, damit hätte sich der bisherige Kirchenbäck nur schwer abfinden können. Mit Thomas Stutz hat er zudem die Garantie, dass die Qualität der Backwaren beibehalten wird. Dazu gehört auch das umfangreiche Kuchen- und Tortensortiment, bei dem weder der Frankfurter Kranz, noch die Schwarzwälderkirschtorte fehlen. Nicht zu vergessen der Himbeerkuchen, der beim Kirchenbäck ein Klassiker ist.

Thomas Stutz ist es auch ein Anliegen, dass das gute Image der Bäckerei erhalten bleibt. Tradition bewahren, ist für ihn und seine Frau Brigitte das eine. Gleichzeitig gelte es, das Angebot aktuell zu halten. So ist eine gemütliche Sitzecke eingerichtet worden, die zum Kaffeetrinken und Frühstücken einlädt. Neu ist auch, dass sonntags von acht bis zehn Uhr die Bäckerei geöffnet ist.

Versorgung "Im Gemeinderat haben wir uns Gedanken gemacht, wie es wohl weitergeht, wenn Friedrich Burkert sein Geschäft übergibt", sagt Bürgermeister Willi Schmitt, der mit dem Gewerbevereinsvorsitzenden Anton Reuter zum Neustart gratuliert. Nun sei die Bäckerei wieder in sicheren Händen.

Ein weiteres Traditionsgeschäft bleibe der Hauptstraße erhalten. "In punkto Versorgung sind wir in Dörzbach prima aufgestellt", beschreibt der Bürgermeister das Einzelhandelsspektrum. Von A wie Apotheke bis Z wie Zweiräder umfasst die Angebotspalette in der Gemeinde. Als wichtig betrachtet Schmitt, dass im Ortskern die Einzelhandelsgeschäfte lebendig bleiben: "Es braucht Leute, die den Mut haben, in die Selbständigkeit zu gehen."

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