Mehr Plätze für Sperrmüll und behandeltes Altholz im Hohenlohekreis
Die Abfallwirtschaft verbessert Service auf den vier Schwerpunkt-Recyclinghöfen. Ein Alternativ-Standort für Dörzbach ist nun gefunden.

Die Schwerpunkt-Recyclinghöfe im Hohenlohekreis sollen noch bürgerfreundlicher werden. Künftig können dort auch Sperrmüll und Altholz der Klasse 4 (behandelt) entsorgt werden. Dies war bisher nur auf dem zentralen Wertstoffhof des Kreises in Beltersrot möglich.
Auf dem Platz in der Öhringer Ziegeleistraße ist diese Neuerung schon umgesetzt worden. "Die drei anderen werden folgen", sagt Joachim Bahr, Leiter der Entsorgungsanlagen bei der Abfallwirtschaft Hohenlohekreis (AWH). Damit meint er die Höfe in Niedernhall, Schwabbach und Dörzbach.
Das sind die Regeln für Anlieferer
Handelsübliche Mengen Sperrmüll und Altholz können dort dann gegen Vorlage der AWH-Servicekarte ohne Zusatzzahlung abgegeben werden. Zwei Lieferungen Altholz bis jeweils 50 Kilogramm sind in dem Budget enthalten, das über die Jahresmüllgebühr abgegolten ist, zudem zwei Wertmarken, um jeweils einen Kubikmeter Sperrmüll abzuladen oder alternativ vor der Haustüre abholen zu lassen. Alle Mengen, die darüber liegen, kosten extra. Die Kapazitäten der Sperrmüllpressen sind begrenzt. Wer größere Mengen entsorgen will, steuert weiter Beltersrot an.
Service soll weiter verbessert werden
Rund acht Prozent der Abfallgebühren fließen in den Betrieb der zwölf Recyclinghöfe. Am meisten Stoffe entsorgt werden können auf dem Wertstoffhof in Beltersrot. Mittlerweile hat sich bei den AWH-Machern die Erkenntnis durchgesetzt, flankierend dazu auch mehr Müllsorten auf den vier Schwerpunkthöfen anzunehmen, die seit 2018 in Betrieb sind, als das System umgestellt wurde. "Unser Ziel ist, den Service weiter zu verbessern", sagt Bahr. Die Anfahrtswege würden für viele Kunden dadurch kürzer. Bislang bestand der Unterschied zu den erst acht und jetzt noch sieben normalen Recyclinghöfen darin, dass nur dort Bauschutt, Altholz der Klasse 1 (unbehandelt) bis 3 (bearbeitet) und Elektro-Großgeräte abgegeben werden durften.
Bauschutt und Elektro-Schrott
Beim Bauschutt bleibt alles gleich, dafür gilt ebenso ein Limit für die kostenlose Anlieferung: zwei Fuhren zu je 50 Liter. Auch bei den Elektro-Großgeräten ändert sich nichts, dafür sind keine Wertmarken nötig. Allerdings sind ebenfalls nur haushaltsübliche Mengen drin.
Annahmestelle für weiße Ware bei früherer AIH in Neuenstein weggefallen
Als Annahmestelle für ausrangierte Waschmaschinen oder Kühlschränke weggefallen ist seit 1. Dezember 2023 die Arbeitsinitiative Hohenlohekreis (AIH) in Neuenstein. Das gemeinnützige Unternehmen nahm viele Jahre weiße Ware an, die von geringfügig Beschäftigten zerlegt und repariert wurde. Die seit Juli aktive Nachfolge-GmbH Pluspunkt Mensch wurde jedoch Ende 2023 aufgelöst. Die AWH übernahm insgesamt sechs Mitarbeiter, von denen fünf Serviceleistungen im Bereich der Entsorgungsanlagen übernehmen. Dazu gehört etwa, die weiße Ware von allen Schwerpunkthöfen in einen Großcontainer in Beltersrot zu fahren.
Neuer Schwerpunkthof in Niedernhall ist größer und länger geöffnet
Zuletzt musste die Abfallwirtschaft den Schwerpunkthof in Niedernhall von der Bahnhofstraße in den Warrwiesenweg verlegen, weil die Stadt den Pachtvertrag gekündigt hatte, um dort ein Seniorenzentrum zu bauen. Die AWH nutzte dies, um den Platz von 700 auf 1700 Quadratmeter zu vergrößern. Er ist seit Oktober in Betrieb, besser besetzt und länger geöffnet.
Neuer Standort für Schwerpunkthof in Dörzbach gefunden
Auch in Dörzbach musste die AWH einen neuen Standort finden, weil die Firma Kocher-Jagst-Beton die Fläche in der Sonnenhalde beansprucht. Die Fläche liegt nicht weit entfernt zwischen Rüdinger und Penny im Unteren Ried. "Der Platz wird noch größer als in Niedernhall, ist von der Grundstruktur aber identisch", so Bahr. Die Gemeinde müsse noch den Bebauungsplan ändern, "dann wollen wir das so schnell wie möglich umsetzen".
Der neue Platz in Niedernhall kostete rund 500 000 Euro, der in Dörzbach wird bislang auf 700 000 Euro geschätzt. Der Schwerpunkthof in Öhringen war von der Kuhallmand in die Ziegeleistraße verlegt worden, weil auf der bestehenden Fläche die neuen Hoffnungshäuser gebaut wurden. Der Platz wurde im April 2022 eröffnet.