Manuel Zürn ist neuer Leiter der Krautheimer Grund- und Werkrealschule
Seit zwei Jahren unterrichten Manuel Zürn schon in Krautheim. In seinem neuen Amt setzt der 32-Jährige auf Prozess- und Projektmanagement. Ob er damit die bevorstehenden Herausforderungen stemmt?

Das mit den Baustellen, die man angehen muss, ist ja so eine Redensart. Im Fall von Manuel Zürn trifft sie aber im wahrsten Sinne zu. Denn als der 32-Jährige Anfang Juli das Amt des Schulleiters der Grund- und Werkrealschule in Krautheim übernahm, waren die rund 3,4 Millionen Euro teuren Sanierungsarbeiten am Gebäude voll im Gange. "Zu koordinieren, dass der Arbeitsablauf für die Lehrkräfte und für die Schüler gut funktioniert, ist eine große Herausforderung", sagt der Pädagoge. Bis Schuljahresbeginn 2019/20 soll alles fertig sein.
Es gibt dem neuen Rektor aber zugleich die Gelegenheit, seinen Wirkungsort sogar baulich mitzugestalten. Und von der Stadt werde er ebenfalls sehr gut unterstützt, wie Zürn betont. "Unsere Sekretärin hat mir am Anfang auch sehr, sehr viel geholfen", sagt der Schulleiter. Sein Fazit der ersten Wochen fällt darum positiv aus: "Es war wirklich sehr spannend und hat Spaß gemacht. Es ist ein ganz neues Aufgabengebiet."
Seit zwei Jahren arbeiten Manuel Zürn schon in Krautheim
Für 234 Schülerinnen und Schüler, 21 Lehrkräfte, zwei pädagogische Assistentinnen sowie eine Schulsozialarbeiterin ist Zürn nun verantwortlich. Ein neues Gesicht ist er an der Schule indes nicht. Vor zwei Jahren ist Zürn von der Max-Eyth-Schule in Bieringen nach Krautheim gekommen.
Nachdem Konrektorin Birgit Brenner dort seit 2015 kommissarisch die Leitung innehatte, beschloss Zürn sich auf den Posten des Rektors zu bewerben. "Um Frau Brenner zu entlasten und mich persönlich und beruflich zu verändern", wie er erklärt. Aus dem Kollegium heraus an die Spitze der Schule: "Das war ein super Wechsel", sagt Zürn. "Die Rollenklarheit war sofort da. Ich wurde sofort als Chef angenommen. Mein Wort hat auch sofort gezählt."
Zur Amtseinsetzung gab es eine Trillerpfeife und Schokolade
Ob er mit 32-Jahren nicht zu jung für eine solche Führungsposition sei, nahm Schulamtsdirektorin Ursula Jordan bei der offiziellen Einsetzungsfeier am 12. Oktober im Eugen-Seitz-Bürgerhaus in ihrer Ansprache einen Kritiker-Einwand auf. "Wir tun uns schwer, im mittleren Bereich jemand zu finden. Von daher sind wir sehr glücklich, dass wir junge, engagierte Bewerbungen haben", sagte sie. "Und mit Ihrer Bewerbung haben Sie, Herr Zürn, dafür gesorgt, dass dieser Kritikpunkt ausgeräumt wird", so Jordan, die zudem Zürns bisherige Leistungen und Fähigkeiten als Lehrer würdigte.
"Bleib freundlich, nett und ehrlich, denn das schätzen wir an Dir", sangen die Kollegen an diesem Tag in einem Ständchen. Dazu gab es von ihnen außerdem zahlreiche kleine Helferlein, die dem neuen Rektor den Schulalltag erleichtern sollen - darunter etwa eine Trillerpfeife für die Schüler und eine Glocke für die Lehrerkonferenzen, Wasserwaage und Meterstab für die Bauarbeiten, aber auch Kaffee, Schokolade und andere Süßigkeiten als Nervennahrung.
Welche Ziele sich der neue Rektor gesetzt hat
"Die Aufgabe des Schulleiters ist nicht mehr so wie früher, als es nur um den Unterricht ging", erklärt Manuel Zürn. Zwar stehe dieser nach wie vor im Zentrum. Impulse möchte er aber unter anderem über Projekt- und Prozessmanagement setzen. "Mir ist es wichtig, die Eltern dabei mit ins Boot zu holen. Wenn irgendetwas ist, ist meine Tür immer offen. Ich bin gesprächsbereit", sagt Zürn, der das Miteinander an der Schule sehr schätzt.
Eine weitere Stärke sei im Hauptschulbereich die Berufsorientierung. "Uns ist wichtig, dass die Schüler nach Klasse 9 ins Berufsleben kommen und dass da keiner zwischen den Zeilen hängen bleibt", sagt er. Mit Blick auf die Werkrealschule räumt Zürn aber auch ein: "Wir sind momentan von der Schülerzahl her knapp an der Grenze, dass es eigenständige Klassen sind." Eine große, künftige Aufgabe sei es daher, dieses Modell weiter zu stärken. "Dazu möchte ich aktiv auf die umliegenden Grundschulen zugehen, um ins Gespräch zu kommen und die Schüler quasi dort schon abholen", so der 32-Jährige.
Die Baustellen gehen Manuel Zürn also so schnell nicht aus.
Manuel Zürn wurde am 5. Juli 1986 in Künzelsau geboren. 2006 machte er am Technischen Gymnasium in Öhringen sein Abitur. Nach seinem Zivildienst, den er an den Krautheimer Werkstätten für Menschen mit Behinderung absolviert hatte, begann er 2007 sein Studium an der PH in Schwäbisch Gmünd. Seine Fächer waren Technik, Mathematik und katholische Religion. 2012 folgte das Referendariat in der Grund- und Werkrealschule in Bieringen. Seit 2016 unterrichtet er an der Krautheimer Grund- und Werkrealschule.