Menschen hören lauten Knall – Kampfflugzeug fliegt über Hohenlohe in Überschallgeschwindigkeit
Menschen haben am Dienstag in Künzelsau und Krautheim gegen 10 Uhr einen lauten Knall wahrgenommen. Zunächst war die Ursache unklar, jetzt steht fest: Es handelte sich um einen Tornado. Was war das Ziel des Flugzeugs?
Gegen 10 Uhr erschreckte ein ohrenbetäubender Knall Menschen im Kochertal. Nach Berichten von Augenzeugen wackelten am Dienstagmorgen (19.9.) zudem die Scheiben in Künzelsau und Krautheim. Zunächst blieb unklar, woher der Knall kam – bis Mittwochmorgen.
Die Bundeswehr meldet am Mittwoch auf Nachfrage, dass ein Kampfflugzeug der Bundeswehr vom Typ Tornado während eines Testflugs kurzzeitig mit Überschallgeschwindigkeit geflogen sei. Das Flugzeug sei von Nörvenich (Nordrhein-Westfalen) nach Ingolstadt unterwegs gewesen. "Dabei führte der Flugweg um 10 Uhr in circa 11.280 Meter über dem Meeresspiegel knapp zehn Kilometer nordöstlich am Stadtzentrum von Künzelsau vorbei", teilt ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr auf Stimme-Nachfrage mit. Am Dienstag hatte die Luftwaffe noch keine Informationen parat.
Nach lautem Knall in Hohenlohe: Was Überschallflüge nötig macht
Gründe für Überschallflüge seien, dass nach Instandsetzungsarbeiten und Kontrollen ein Testflug auch im Überschallbereich notwendig sei, erklärt der Sprecher weiter. Dabei überprüfe man Triebwerke, Steuereinheiten und andere Flugzeugsysteme. Bei einem Überschallflug erreiche der Tornado eine Geschwindigkeit von mehr als 330 Metern pro Sekunde. "Das entspricht etwa 1188 Stundenkilometern. Und höher." Abhängig sei die Geschwindigkeit von Luftdruck und umgebender Luftdichte.
Eine Begleiterscheinung von Flügen in dieser Geschwindigkeit sei der Überschallknall. Dieser sei physikalisch bedingt und werde durch die aerodynamische Form des Flugzeuges, dessen Geschwindigkeit, der Flughöhe sowie meteorologischen Bedingungen bestimmt, erklärt der Sprecher. "Mit dem Eintritt in den Bereich der Schallgeschwindigkeit treten Druckverdichtungen in der umgebenden Atmosphäre des Flugzeugs auf, die sich durch Druckstöße entladen." Diese breiteten sich kegelförmig hinter der Schallquelle aus. "Die Breite dieses Kegels kann bis zu 80 Kilometer betragen." Die Druckstöße werden von Menschen als Knall und Druckschwankungen wahrgenommen.
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