Kupferzell: Wohngebiet "Wolfert/Riedenstraße" rückt einen Schritt näher
Der Vorentwurf zum Bebauungsplan "Wolfert/Riedenstraße" ist vom Gemeinderat gebilligt worden. Welche Änderungen eingeflossen sind – und was den Kommunalpolitikern noch unter den Nägeln brennt.

Vor anderthalb Jahren entzündete sich eine hitzige Diskussion im Kupferzeller Rat: Ganze anderthalb Stunden lang debattierten die Kommunalpolitiker seinerzeit über den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan fürs neue Wohngebiet "Wolfert/Riedenstraße" im Süden der Kommune. Die Gretchenfrage: Wie verdichtet soll in jenem Areal - wo die Gemeinde mit rund einem Dutzend neuer Häuser in den kommenden Jahren weiter wachsen will - gebaut werden können? Am Ende war klar: Statt auch Einfamilienhäuser wird man hier nurmehr noch Mehrparteien-Gebäude zulassen.
So heiß wie damals ging es nun bei der jüngsten Ratssitzung nicht mehr her. Dennoch gab es zahlreiche Wortmeldungen, als die Verwaltung den Vorentwurf des B-Plans samt Auftakt zur Beteiligung der Bevölkerung und Träger öffentlicher Belange ins Plenum brachte.
Weniger Geschosse - und weniger Tiefgaragen
Eine Gegenstimme sowie zwei Enthaltungen standen am Ende der Debatte. Damit ist der Weg frei für Runde zwei im baurechtlichen Verfahren. Einige Änderungen wurden in das Planwerk integriert: So ist etwa die sogenannte Grundflächenzahl entlang der Bahnlinie etwas erhöht worden; die Gebäude sollen dort nur zwei Vollgeschosse samt Staffelgeschoss aufweisen. Auch eine der vorgesehenen Tiefgaragen findet sich nun nicht mehr im Plan.
Peter Lemke (UWG) regte dringend an, eine Analyse der Auswirkungen auf das Mikroklima der näheren Umgebung vorzunehmen. "Das sollte unbedingt noch gemacht werden." Denn: Bei einer solchen "massiven Bebauung" sei angesichts der Erderhitzung womöglich mit noch nicht kalkulierten Auswirkungen zu rechnen - insbesondere auf ältere Menschen. "Das können wir gerne mit aufnehmen", so Bürgermeister Christoph Spieles.
Zufahrt zum neuen Wohngebiet soll gesichert sein
Dieter Karle (FWV) monierte die Vorgaben in puncto Farbe für die Bauherren: Lediglich Pastelltöne - das sei doch zu einschränkend. "Das Farbkonzept kann nicht in die Beliebigkeit gehen", entgegnete Planer Werner Tafel. UWG-Rat Marco Suleder wollte wissen, wie viele Wohnungen wohl tatsächlich in den rund zwölf neuen Gebäuden entstehen werden - auch hinsichtlich des stetig wachsenden Gewerbeparks in der unmittelbaren Nachbarschaft. "Das ist noch ziemlich offen", hieß es vom Verwaltungschef. "Es liegen ja noch keine Bauanträge vor."
Architekt Tafel wies darauf hin, dass die Ratsmitglieder durchaus noch entsprechende Vorschriften ins Planwerk einbringen könnten: "Aktuell haben wir ein sehr großes Spektrum." Was passiert mit einer Zufahrtsstraße, die sich noch in privatem Besitz befindet? Diesbezüglich wollte Joachim Deitigsmann (FWV) lieber nochmals nachfragen: "Nicht dass da irgendwann ein Schild mit der Aufschrift ,Privatstraße" steht." Dies werde durch einen gerade in Ausarbeitung befindlichen städtebaulichen Vertrag geregelt, beruhigte der Rathauschef. Die Straße gehe dann natürlich in gemeindliches Eigentum über.

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