Künzelsauer stimmen über ihr Lieblingsprojekt ab
Die Künzelsauer haben Ideen gesammelt, was ihre Stadt bereichern würde. Zehn Projekte wurden nun zur Abstimmung zugelassen. Online können die Bürger bis 10. September abstimmen, welches durch das Bürgerbudget gefördert und damit umgesetzt wird.

Den historischen Klebweg zwischen Künzelsau und Ingelfingen wieder begehbar machen, den Jugendtreff Nizza sanieren, einen Sporttag veranstalten, einen Bürgertreff in Belsenberg schaffen: Das sind vier von vielen guten Ideen für die Stadt.
Insgesamt 30 Vorschläge und Anträge aus der Bevölkerung gingen bis zum 1. Juni im Künzelsauer Rathaus ein.
Gemeinderat hatte Bürgerbudget auf den Weg gebracht
Sie zielen auf den mit 50.000 Euro gefüllten Topf des Bürgerbudgets, das der Künzelsauer Gemeinderat Ende 2018 erstmals verabschiedet hat. Für diese Fördergelder konnten sich private Initiativen, Vereine und Organisationen bewerben. "Es ist schön, dass so viele Bürger mitgemacht haben und viele Projekte auch Eigenleistungen enthalten", freut sich Bürgermeister Stefan Neumann in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Die Bandbreite reicht von Angeboten für Kinder, Familien und Sportler sowie sozialen Projekten. Unter allen Anträgen hat die Stadtverwaltung im Vorfeld zehn Projekte ausgewählt und dem Gemeinderat vorgeschlagen. Auswahlkriterien waren, dass keine dauerhaften Angebote gefördert werden, nur echte Projekte für Bürger berücksichtigt werden können und andere finanzielle Fördermöglichkeiten geprüft wurden.

"Die vorgeschlagenen Ideen machen immer noch eine Gesamtsumme von 130.000 Euro aus. Was passiert, wenn das Geld verbraucht ist", will Stadtrat Robert Volpp wissen. "Der Wettbewerb ist durchaus gewünscht", erklärt Neumann. "Bauchschmerzen haben wir bei der Holzhütte des Werbevereins. Ansonsten hat die Verwaltung gut ausgewählt", lobt Hans-Jürgen Saknus. Die rustikale Holzhütte, für deren Bau die Künzelsauer Werbegemeinschaft einen Zuschuss von 15.000 Euro beantragt hat, soll bei allgemeinen Veranstaltungen von der Stadt oder von Vereinen genutzt werden können.
"Ich staune über die Bandbreite der Ideen", sagt Verena Löhlein-Ehrler. "Ich finde es aber schwierig, dass wir Projekte aussortieren", gibt die Stadträtin zu bedenken. "Wir sollten darüber Nachdenken, ob wird die Projekte, die nicht zum Zuge kommen, auf anderem Wege unterstützen", schlägt Rolf Hamprecht vor.
Zehn Projekte zur Abstimmung zugelassen

"Sind wir denn an die beschlossene Summe gebunden?", will Johannes Rückgauer wissen. "50 000 Euro ist ein Wort, das ist schon ebbes", betont Stefan Neumann. Dann wird abgestimmt. Der Antrag von Verena Löhlein-Ehrler, auch die fünf Projekte, die die Verwaltung in den erweiterten Kreis aufgenommen hat, mit auf die Abstimmungsliste zu setzen, wird mit knapper Mehrheit abgelehnt. Einstimmig angenommen wird der Vorschlag der Verwaltung, die zehn Projektanträge zur Abstimmung zuzulassen.
Wie groß die Hoffnungen sind, bei der Gabe der Gelder berücksichtigt zu werden, spiegelt sich im Ratssaal wieder. Die Antragssteller und ihre Unterstützer füllen den Raum bis auf den letzten Platz. "Wenn es nach mir geht, soll es jedes Jahr ein Bürgerbudget geben", macht Neumann den Besuchern schon einmal Mut. Im Misserfolgsfall könnten sie es im nächsten Jahr noch einmal versuchen.
Abstimmung im Netz
Die Bürger entscheiden, welche Projekte gefördert werden. Zehn der 30 eingereichten Vorschläge hat der Gemeinderat zugelassenen. Abgestimmt werden kann online oder per Stimmzettel im Bürgerbüro von Montag, 29.Juli, bis Dienstag, 10. September. Jeder Einwohner ab 16 Jahren hat eine Stimme.
Der Rat hat ein Bürgerbudget von insgesamt 50.000 Euro genehmigt. Am 8. Oktober sollen die Ergebnisse vorgestellt und eine endgültige Entscheidung über Förderprojekte und die Fördersummen fallen. Weitere Infos unter www.kuenzelsau.de.