Kübler legt sein Amt nieder
Öhringen - Paukenschlag im Öhringer Gemeinderat: Gestern Abend verkündete Oberbürgermeister Jochen K. Kübler (CDU) am Ende der Sitzung im öffentlichen Teil, dass er sein Amt in der Großen Kreisstadt zum 31. Juli niederlegen wird. Der 55-Jährige informierte die Hohenloher Zeitung exklusiv kurz vor Beginn der Sitzung. Er möchte sich künftig nur noch auf seine Arbeit als Landtagsabgeordneter konzentrieren.

Öhringen - Paukenschlag im Öhringer Gemeinderat: Gestern Abend verkündete Oberbürgermeister Jochen K. Kübler (CDU) am Ende der Sitzung im öffentlichen Teil, dass er sein Amt in der Großen Kreisstadt zum 31. Juli niederlegen wird. Der 55-Jährige informierte die Hohenloher Zeitung exklusiv kurz vor Beginn der Sitzung. Er möchte sich künftig nur noch auf seine Arbeit als Landtagsabgeordneter konzentrieren.
„Im Juni finden die Kommunalwahlen statt, und es ist Zeit für einen kompletten Neuanfang. Ich laufe nicht davon, sondern es ist jetzt einfach der passende Zeitpunkt“, sagt Jochen K. Kübler.
Doppelbelastung
Für Insider hatte sich sein Rückzug bereits seit einiger Zeit angedeutet. Spätestens bei der Ankündigung, nicht mehr für den Hohenloher Kreistag zu kandidieren. „Ich bin jetzt fast 22 Jahre in Öhringen im Amt und damit seit 1488 der am drittlängsten amtierende Öhringer Schultes. Jetzt möchte ich mich künftig ganz auf meine Tätigkeit im Landtag und andere Bereiche, die zu kurz gekommen sind, konzentrieren“, sagt Kübler.
Das hohe Arbeitspensum des Diplom-Verwaltungswirts wurde in den vergangenen Jahren immer wieder thematisiert. Schließlich drehte er nicht nur in der größten Stadt des Hohenlohekreises, für deren rasante Entwicklung er steht, ein großes Rad, sondern er ist auch im Landtag an vorderster Front aktiv. „Ich war und bin Tag und Nacht unterwegs, jetzt genießen auch mal andere Dinge Priorität“, sagt Kübler.
Zurück zu den Ursprüngen wolle er, eine Resignation sei das Zurücklegen seines Amtes nicht. „Wir haben hier sehr viel bewegt und die Aufgaben erfüllt. Ich will gehen, wenn es die Bürger bedauern und nicht, wenn man darauf wartet, dass ich aufhöre“, so Kübler, der weiterhin in Öhringen wohnt.
Zum 31. Juli wird er im Öhringer Schloss sein Büro räumen, die Wahl seines Nachfolgers könnte gemeinsam mit der Kommunalwahl am 7. Juni stattfinden. „Das aber entscheidet der Gemeinderat, ich halte mich da völlig raus“, sagt Kübler. Auch eine Wahlempfehlung wird er nicht abgeben. „Von mir hören sie dazu mit Sicherheit nichts, ich werde in keinem Fall in eine Nachfolgediskussion eingreifen.“
30 Jahre Schultes
Kübler ist bereits seit 30 Jahren Bürgermeister. Vor seiner Station in Öhringen war er in Enzklösterle/Schwarzwald tätig. Nach seinem Einzug in den Landtag im Jahr 2001 gab es Debatten, wie lange er beide Funktionen noch gemeinsam schultern würde. Seine ursprüngliche Absicht, bei der Öhringer OB-Wahl nicht mehr zu kandidieren, revidierte er, nachdem ihn die Bürger zum Weitermachen aufgefordert hatten. Er wurde schließlich 2003 mit 98,9 Prozent der Stimmen eindrucksvoll im Amt bestätigt.
„Das Wohl der Stadt hängt nicht von Einzelpersonen ab, sondern vom Zusammenhalt, und der hat immer gestimmt. Deshalb ist mir vor der Zukunft nicht bange“, lautet Küblers Botschaft an die knapp 23.000 Öhringer Bürger.
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