Hornschuch-Markt in Weißbach schließt Ende des Jahres
Der Hornschuch-Markt in Weißbach macht zu. Der Grund sind stark rückläufige Umsätze. Alle Mitarbeiter sollen im Konzern weiter beschäftigt werden.

Der Hornschuch-Markt in Weißbach schließt. Das hatte das Unternehmen zunächst der Gemeinde mitgeteilt, Geschäftsführer Elmar Zschau, der die Hornschuch Markt GmbH zusammen mit Ulrich Klug leitet, hat die geplante Schließung gegenüber der Hohenloher Zeitung bestätigt. Das geschehe aus "rein wirtschaftlichen Überlegungen", erklärte Zschau. "Die Umsätze sind seit ein paar Jahren rückläufig."
Das Kaufhaus in der Salinenstraße, in dem unter anderem Spielwaren, Geschenkartikel, Schreibbedarf und Unterwäsche verkauft werden, gibt es seit 1955/56. Die Schließung ist zum 31. Dezember 2020 geplant, ob das funktioniert, wird laut Zschau derzeit ebenso von einer Projektgruppe erörtert wie die Frage, was danach mit dem Gebäude passieren wird. "Es drängt uns niemand, wir gehen mit Bedacht ran", sagt Zschau. Das gilt nach seinen Worten auch fürs Personal: Aktuell sind im Markt fünf Personen beschäftigt, man sei bestrebt, "alle beim Hornschuch unterzubringen", in diesen Prozess sei auch der Betriebsrat eingebunden.
Dem Trend geschuldet
"Noch sind die Ergebnisse nicht im Negativen", sagt der Geschäftsführer zu den aktuellen Umsätzen, die sich allerdings seit ein paar Jahren kontinuierlich rückwärts bewegten. Das sei dem Trend geschuldet, dass immer mehr Einkäufe online getätigt werden. Dazu passt, dass auch der Online-Shop des Hornschuch-Markts weiter bestehen und ausgebaut werden soll.
Sanierung wäre zu teuer

Auch wenn man derzeit noch keine Verluste schreibe, sei es wichtig, "rechtzeitig Entscheidungen" zu treffen, findet Zschau. Schließlich habe man sich auch mit der Frage beschäftigt, ob beispielsweise eine Sanierung und Modernisierung des Gebäudes dem Geschäft einen neuen Schub hätte geben können. "Da wären massive Investitionen notwendig gewesen", gibt Zschau Einblicke und spricht von möglichen Kosten in einem "sehr hohen Bereich". Man habe abwägen müssen, ob sich diese Investitionen jemals rechnen könnten. "Wir wollen und müssen die Verantwortung übernehmen, was zukunftsfähig ist und was nicht", erklärt Zschau, dass man daran nicht geglaubt habe.
Kein Zusammenhang
Nachdem derzeit der Continental-Konzern, der 2017 die Firma Hornschuch übernommen hat, als Zulieferer der Auto-Industrie wegen der Corona-Krise in den negativen Schlagzeilen steckt, versichert Zschau: "Dieses Thema ist komplett unabhängig, das steht in keinem Zusammenhang." Zudem sei er "weder befugt noch imstande", sich zur aktuellen Situation von Hornschuch oder Continental zu äußern.

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