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Känguru-Nachwuchs im Öhringer Hofgarten

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Seit einigen Wochen haben die Bennett-Kängurus im Tiergehege Nachwuchs. Seit wann genau, weiß selbst Gehegeleiter nicht. Und wer die beiden Babys sehen möchte, braucht Geduld. Sie verstecken sich lieber im Beutel.

Von Ranjo Doering

"Ich habe etwas gesehen, da hat was aus dem Beutel geschaut", sagt Lennart und zeigt energisch mit dem Finger in Richtung Tiergehege. "Aber nur ganz kurz, dann war es sofort wieder weg", ergänzt der Achtjährige und lacht. Geduld muss man im Öhringer Hofgarten derzeit tatsächlich mitbringen. Doch die Ausdauer wird belohnt − mit den neugierigen Blicken der beiden Bennett-Känguru-Babys. Nur selten strecken sie scheu das Köpfchen aus dem Beutel, um im nächsten Moment wieder schnell im sicheren Schoß der Muttertiere zu verschwinden.

Den Geburtstermin der beiden ersten Känguru-Babys in Öhringen kann man nicht wirklich bestimmen, da die Geburt im Verborgenen stattfindet. "Die Jungtiere verstecken sich in den ersten Monaten ihres Lebens im Beutel ihrer Mütter. Erst zwischen dem ersten und zweiten Lebensmonat strecken sie das erste Mal ihr Köpfchen heraus", sagt Hans Stauber, stellvertretender Baubetriebshofleiter, der sich um die exotischen Tiere kümmert. Im Gegensatz zu den allermeisten Säugetieren kommen die kleinen Australier kaum entwickelt zur Welt und wiegen bei ihrer Geburt nur ein Gramm. Die Tiere sind zu dieser Zeit kaum größer als ein Gummibärchen. Im Beutel der Mutter findet dann die Entwicklung statt, die sich bei anderen Säugetieren im Mutterleib vollzieht. Auch wenn das Junge äußerst winzig geboren wird, legt es den Weg in den Beutel aus eigener Kraft zurück.

 


 

Im Hofgarten heißen alle Kängurus Skippy

Bis der Nachwuchs selbst durch das Freigehege hüpft, werde es aber wohl noch einige Wochen dauern, sagt Hans Stauber. Wenn die Tiere ausgewachsen sind, werden sie bis zu 90 Zentimeter groß und 27 Kilo schwer. Namen haben die beiden Känguru-Jungen bislang noch nicht. "Unsere zwei Weibchen haben auch keine Namen. Ich rufe sie eigentlich alle Skippy und sie kommen immer zu mir", sagt Hans Stauber mit einem Augenzwinkern. Anders beim Känguru-Männchen: Sein Name wurde 2015 im Zuge der Öhringer Messe bei einer groß anlegten Suchaktion ausgewählt. Über 700 Vorschläge wurden eingereicht − die Wahl fiel auf Rudi-Skippy.

Bennett-Kängurus leben eigentlich in wärmeren Gefilden, in Tasmanien und in Südost-Australien. Sichtlich genießen die Tiere deshalb die angenehmen Frühlingstage. Die beiden Weibchen, die seit 2009 in Öhringen sind, machen es sich in der Sonne gemütlich und fressen Gras, Rudi-Skippy sucht sich am anderen Ende des Geheges einen Schattenplatz. "Wichtig ist für die Tiere vor allem, dass es trocken und windstill ist", erklärt Stauber. Auch mit ihren "Mitbewohnern" im Freigehege, den Alpakas, verstehen sich die Beuteltiere blendend. Friedlich genießen sie Seite an Seite die Sonnenstrahlen. "Bei den Schafen sind die Kängurus aber noch ein wenig skeptisch", sagt Stauber.

Lennart aus Öhringen möchte in den kommenden Tagen wieder in den Hofgarten kommen. Wie ein echter Tierforscher will er sich dann auf die Lauer legen. Sein Ziel: beide Babys an einem Tag zu Gesicht bekommen. "Vielleicht hole ich auch mein Fernglas von zu Hause. Damit kann man noch besser beobachten", sagt der Achtjährige.

 

Öffnungszeiten

Das Tiergehege im Hofgarten hat seit Juni an Samstagen und Sonntagen bei schönem Wetter von 13 bis 17 Uhr wieder seine Pforten für alle Tierfreunde geöffnet. Das Tiergehege wird dabei vom Freundeskreis Landesgartenschau 2016 betreut.

 

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