Jetzt zehn Schwerverletzte nach Serienunfall
Ilshofen - Nach der Massenkarambolage auf der A6 bei Ilshofen meldet die Polizei nun zehn Schwerverletzte - bisher war nur von drei die Rede. Zwei Lkw-Fahrer starben. Jetzt versucht die Ermittlungsgruppe "Turbolader", den Unfall aufzuklären.
Ilshofen - Nach dem schweren Verkehrsunfall (wir berichteten) am Dienstag gegen 12.40 Uhr auf der A6 bei Ilshofen, Fahrtrichtung Heilbronn, wurde nun eine fünfköpfige Ermittlungsgruppe (EG) eingesetzt. Das Team der EG „Turbolader“ umfasst drei Beamte der Autobahn- und Verkehrspolizei Heilbronn und zwei Beamte der Autobahnpolizei Schwäbisch Hall. Sitz der Ermittlungsgruppe, mit deren Leitung Polizeikommissar Markus Köfler beauftragt wurde, ist Kirchberg.
Mehr Schwerverletzte
Nachdem sich der Unfall in unmittelbarer Nähe zum Standort des dortigen Autobahnpolizeireviers ereignete, habe es sich angeboten, die umfangreichen Ermittlungen von dort aus zu führen, hieß es von Seiten der Polizei. Welches Ausmaß die Unfallaufnahme zwischenzeitlich angenommen hat, zeigen die Zahlen der am dem Vorfall beteiligten Personen. Während am Mittwochvormittag noch von drei Schwerverletzten ausgegangen wurde, hat die Polizei die Zahl zwischenzeitlich auf zehn korrigiert.
Die Polizei erklärt diesen Anstieg dadurch, dass bei einigen der ins Krankenhaus eingelieferten Menschen die Verletzungen zunächst leichter erschienen als dies später tatsächlich der Fall war. Auch habe es zunächst über die genaue Anzahl der Abtransportierten keine absolut gesicherten Erkenntnisse gegeben. Eine ärztliche Behandlung und der Transport in ein Krankenhaus habe zunächst Vorrang vor einer Personalienfeststellung gehabt.
Unter den zehn Schwerverletzen befinden sich laut Polizei Fahrer und Beifahrer eines polnischen Sattelzuges. Beide Männer erlitten sehr schwere Verletzungen, wobei Lebensgefahr zeitweise nicht ausgeschlossen werden konnte. Dreizehn Personen erlitten leichtere Verletzungen. Bei allen Beteiligten handelt es sich um Frauen und Männer im Erwachsenenalter. Kinder waren offenbar nicht beteiligt.
Ursache: Rauchwolke
Die Polizei weist außerdem darauf hin, dass einige Autofahrer inmitten des ganzen Geschehens völlig unversehrt geblieben seien. Auch deren Fahrzeuge haben keinen einzigen Kratzer abbekommen.
Der erste Verdacht hinsichtlich des Auslösers für das schwere Unglück scheint sich zu bestätigen. Demnach wird nach wie vor davon ausgegangen, dass ein Defekt an dem Turbolader eines Lkw der Marke DAF zu einer erheblichen Rauch- und Qualmentwicklung geführt hatte, die letztendlich als ursächlich für die anschließende Massenkarambolage angesehen werden muss.
Der Fahrer und sein Beifahrer im DAF hatten vermutlich bemerkt, dass an ihrem Lkw etwas nicht in Ordnung war und fuhren laut Polizeiangaben mit dem Fahrzeug auf den Standstreifen. Was dann genau passierte, ist derzeit noch unklar. Sowohl Zeugenvernehmungen, als auch die technische Untersuchung des Lkw und des Turboladers stehen noch aus. red
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