Inzidenz in Hohenlohe innerhalb einer Woche um 356 gesunken
Das Corona-Team des Gesundheitsamts arbeitet wieder mit normaler Stärke, das Krankenhaus in Öhringen hält den Betrieb trotz Ausfällen aufrecht. Ausbruchsherde wurden im Hohenlohekreis zuletzt vor allem aus Pflegeheimen gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Hohenlohekreis ist in einer Woche merklich gesunken. Am 26. April lag der Wert bei 913,4, nachdem er ab 14. April zeitweise um 300 gestiegen war. Nun sind es, Stand Mittwoch, 557,8. Die Omikron-Welle erreichte ihren Höhepunkt am 23. März mit 2293,3. Seit Ende Dezember war der Virusmarker von unter 200 steil nach oben geschossen.
Quarantäneregeln seit 3. Mai deutlich gelockert
Das Land hat die Quarantäneregeln jetzt spürbar gelockert: Seit 3. Mai müssen sich Personen, die mittels Schnelltest oder PCR-Test positiv auf das Coronavirus getestet wurden, im Regelfall nur noch fünf Tage isolieren. Danach endet die Quarantäne, sofern sie mindestens 48 Stunden keine Symptome haben. Treten diese weiter auf, muss die Isolation fortgesetzt werden. Sie endet dann spätestens wie bisher nach zehn Tagen. Ein negativer Test ist dafür nicht mehr nötig. Die Quarantäne für enge Kontaktpersonen entfällt.
Gesundheitsamt kommt mit eigenen Kräften klar
Was bedeutet die sinkende Inzidenz für die Arbeit des hiesigen Gesundheitsamts? Zumindest so viel, dass keine externen Kräfte mehr aushelfen müssen. "Unser Corona-Team, das für Fallbearbeitung, Kontaktnachverfolgung und Hotline zuständig ist, umfasst derzeit 13 Vollzeitkräfte, sieben Teilzeitkräfte und sieben 450-Euro-Kräfte. Von anderen Ämtern sind keine Personen abgeordnet", erklärt Sascha Sprenger, Sprecher des Landratsamts. "Die Stabstelle Sonderaufgaben Corona hat derzeit vier Vollzeitkräfte. Auch diese Personen sind originär für das Gesundheitsamt tätig."
Wieder drei neue Ausbrüche in Pflegeheimen: Was ist der Grund für die Häufung?
In der vergangenen Woche gab es drei neue Ausbruchsherde in Pflegeheimen. Warum waren diese Einrichtungen zuletzt so stark betroffen? Die nach wie vor hohen Inzidenzen spiegelten sich auch in diesem Bereich wider, so Sprenger. Und: Zu bedenken sei, dass sich die Nachverfolgung von Kontaktpersonen auf vulnerable Bereiche fokussiere. "Das hat zur Folge, dass insbesondere Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen bei Meldung, Erfassung und Bearbeitung durch das Gesundheitsamt überrepräsentiert sind." Die Behörde tausche sich mit den betroffenen Heimen intensiv aus und berate die Verantwortlichen, um Ausbrüche einzudämmen.
Hospitalisierungsinzidenz in einem Monat mehr als halbiert
Sozialminister Manfred Lucha sagte Anfang dieser Woche: "Die Infektionen mit der Omikron-Variante verlaufen bei den meisten Betroffenen nach wie vor weniger schwer, die Situation in den Krankenhäusern hat sich ebenfalls nicht verschärft." Die Hospitalisierungsinzidenz im Land ist seit 1. April von 7,4 auf 3,5 gesunken, die Zahl der Intensivpatienten von 269 auf 136.
Öhringer Krankenhaus weiter belastet, aber nicht überlastet
Wie ist die Belastung im Öhringer Krankenhaus? "Trotz Ausfällen durch Krankheit kann der Betrieb auf den Normalstationen und der Intensivstation normal aufrechterhalten werden", heißt es von dort. Operationen müssten nicht verschoben werden. Nachdem im März zwischen sieben und 16 Corona-Patienten behandelt wurden, waren es im April zwischen acht und 19. Am Mittwoch lagen dort elf.
Meist wurden in dieser Zeit ein oder zwei auf der Intensivstation versorgt - gestern waren es zwei, die beatmet werden mussten. Das zeigt: Die Öhringer Klinik ist seit Omikron mit einer annähernd gleich großen Fallzahl-Bandbreite kontinuierlich belastet, aber nicht überlastet. Und: Die Verläufe waren in Summe nicht mehr so schwer wie in der Delta-Welle.



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