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"Wein als Bindeglied": So lief das Ingelfinger Weinfest am Wochenende

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Drei Tage wird der Wein im Kochertal mit dem Ingelfinger Weindorf gefeiert. Die Hohenloher Weinkönigin, die Weinprinzessin, Gäste und Landwirte erzählen, was das Weinfest so bedeutsam macht.

Großes Glück hatten die Ingelfinger mit dem Wetter: Pünktlich zum Fassanstich und den Tänzen am Samstag gab es sogar ein wenig Sonne.
Fotos: Tscherwitschke
Großes Glück hatten die Ingelfinger mit dem Wetter: Pünktlich zum Fassanstich und den Tänzen am Samstag gab es sogar ein wenig Sonne. Fotos: Tscherwitschke  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Wimpel überspannen die Straßen und Gassen von Ingelfingen. Überall stehen Tische und Bänke. Daran sitzen gutgelaunte Menschen und trinken einen Wein oder einen Cocktail. Es ist Weinfest in der Kochertalstadt.

Kurz nach 19 Uhr brauchen Landrat Ian Schölzel und Bürgermeister Michael Bauer nur je zwei Schläge, um die nagelneuen Fässchen anzustechen. Aus dem Fässchen von Landrat Schölzel fließt schon bald der roséfarbene Wein in den großen Römer. Das Fässchen von Bürgermeister Bauer muss ein wenig angehoben werden, ehe der dunkelrote Traubensaft ins Glas fließen kann.

Ingelfinger Weinfest – 50. Hohenloher Weinkönigin berichtet

Zwei Schläge, dann rinnt der Wein: Weinkönigin Natalie I. (von links) assistiert Landrat Ian Schölzel, Bürgermeister Michael Bauer füllt das Glas von Prinzessin Alisa.
Zwei Schläge, dann rinnt der Wein: Weinkönigin Natalie I. (von links) assistiert Landrat Ian Schölzel, Bürgermeister Michael Bauer füllt das Glas von Prinzessin Alisa.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Unterstützung bekommen die beiden Herren von den Hohenloher Weinhoheiten. Natalie Schäfter (23) aus Schwabbach ist die 50. Hohenloher Weinkönigin. Vor erst sieben Wochen hat sie im Kochertal die Krone übernommen.

Und sie kann den vielen Besuchern berichten, dass es seither schon sehr viele Termine gegeben hat, bei denen sie den Menschen in anderen Regionen vom schönen Hohenloher Land und seinem Wein berichten kann. Dabei ist ihr bereits aufgefallen: "Egal, ob es in Forchtenberg, Bretzfeld oder Ingelfingen ist: Alle Bürgermeister sagen immer, dass es bei ihnen am schönsten ist", sagt sie lachend. Und Bürgermeister Bauer kontert: "Nur, dass es bei uns stimmt."

Welchen Wein der Chef der Weinkellerei Hohenlohe auf Ingelfinger Weinfest trinkt

Das kann Weinprinzessin Alisa Seez (25) so nur unterstreichen. Sie hat am ersten Weinfest-Abend Dienst an einem Stand gemacht, mit vielen Menschen geredet. Nun ist sie als Weinhoheit vor Ort und stimmt Nathalie I. zu, die sagt: "Es ist faszinierend, wie der Wein als Bindeglied funktioniert". Um den Wein mit Aussicht zu genießen, empfiehlt Alisa einen Spaziergang zum Ingelfinger Fass.

Das machen an diesem Abend die Gäste eher nicht. Sie lassen sich im Schlosshof oder im Schwarzen Hof nieder oder eben vor der großen Bühne und genießen den Abend mit einem Glas Wein und guten Gesprächen. Xaver (33) ist aus Berlin gekommen, um Freunde zu besuchen. "Es ist schön hier und der Wein ist gut", deutet er auf sein Glas. Nebensitzer Carlos (34) nickt. Er ist aus Künzelsau zum Weinfest gekommen und findet den Traminer in seinem Glas empfehlenswert. Und was trinkt Fritz, Vorstandsvorsitzender der Weinkellerei Hohenlohe? "Einen Silvaner Muschelkalk", sagt Fritz. Den mag Alfred Zeller auch gerne, aber auch den Grauburgunder, den er im Glas hat.

Immer weniger Menschen wollen steile Hänge im Kochertal bewirtschaften

Muriel (links) hat einen "Kasimirle" im Glas und eine Freundin im Arm.
Muriel (links) hat einen "Kasimirle" im Glas und eine Freundin im Arm.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Beide betonen die Wichtigkeit der Weinfeste, um den Menschen die Bandbreite der Kellereierzeugnisse zeigen zu können. Allein beim Stand des Weinguts Hofmann gibt es 17 verschiedene Weine und Sekte. "Es wird immer schwieriger", sagt Bernd Hofmann. Immer weniger Menschen wollen die steilen Hänge im Kochertal bewirtschaften. Auch er hat zwischenzeitlich nur noch 5,5 statt früher 13 Hektar. Seine Frau Carola nickt. Am Weinfest gefällt ihr die Vielfalt der ausgeschenkten Weine. Auch wenn sie ganz gerne bei ihrem Lieblingswein, einem "Jungspund Cuvée", bleibt.

Bei Carolin Sahm laufen im Vorfeld des dreitägigen Weinfestes die Fäden zusammen. An insgesamt zwölf Ständen gibt es von Freitag bis Sonntag Essen und Trinken. Neben der Weinkellerei und dem Weinkontor schenken die Weingüter Gaufer und Hofmann aus. An allen Tagen gibt es Musik auf der Bühne.

 
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