"In Hohenlohe sind wir jetzt weltberühmt"
Ins Finale von "Das Supertalent" hat es die Künzelsauer Band Gonzo'n'Friends nicht geschafft. Doch der Fernsehauftritt der vier Berufsmusiker um Frontsänger Josip "Gonzo" Krolo schlägt über den Hohenlohekreis hinaus Wellen.

Unsere Redakteurin Tamara Kühner hat mit Gonzo über diese neue Erfahrung, Reaktionen und die Zukunft der Band gesprochen.
Castingshows sind bei etablierten Künstlern häufig verpönt. Wieso habt ihr euch getraut?
Gonzo: Als uns die Produktionsfirma des Formats angerufen hat, haben wir natürlich erst überlegt, ob wir das machen sollen. Entscheidend war für uns, dass wir dort gemeinsam als Band auftreten konnten und man uns einen wirklich fairen Vertrag angeboten hat.
Das heißt?
Gonzo: Dass wir uns über die Castingphase oder gar darüber hinaus musikalisch nicht an den Sender binden mussten. Im Vertrag ging es nur um das Aufzeichnungsmaterial von den Castings und der Show.
Wie lief das denn bei der Aufzeichnung genau ab?
Gonzo: Wir sind nach Wiesbaden gefahren. Dort hat das Ganze stattgefunden. Alle waren wirklich nett zu uns. Beim Soundcheck haben wir dann auch gleich Applaus von den Technikern bekommen. Das hat uns ein gutes Gefühl gegeben.
Und dann ging es vor die Jury?

Gonzo: Na ja, insgesamt haben wir sieben Stunden mit den anderen Bewerbern in einem Saal auf unseren Auftritt gewartet. Überall sind Kameras und man hat die ganze Zeit die Mikrofone dran. Die lauern natürlich auf Storys, die sie dann aus Gesprächen zusammen schneiden können.
Was war eure Story?
Gonzo: Wir haben von vornherein gesagt, dass wir kein Kasperletheater mitmachen und genau aufpassen, was wir sagen. Deshalb gibt es von uns keine Story. Wir sind auch auf private Fragen nicht eingegangen.
Haben sich die anderen Kandidaten auch so zurückgehalten?
Gonzo: Es gibt schon viele, die es darauf anlegen, gesendet zu werden. Eine junge Frau hat beispielsweise ständig hysterisch geschrien.
Und was war euer Ziel?
Gonzo: Natürlich haben wir gehofft, dass wir gesendet werden. Aber nicht backstage und nicht um jeden Preis, sondern mit unserem Auftritt. Dass wir dann sogar so ausführlich gezeigt wurden, freut uns natürlich.
Wie waren die Reaktionen auf den Auftritt?
Gonzo: Durchweg positiv. Wir wussten ja selbst nicht genau, wie die Fans reagieren würden. Zuerst hat mir meine Tochter geschrieben, dass sie stolz auf mich ist. Da wusste ich, dass es gut gelaufen ist. Seitdem stehen die Telefone kaum noch still. Wir haben in vier Tagen 100 Anfragen bekommen. Unsere Facebook-Seite hatte unzählige Besuche. Gleich zwei unserer CD"s haben es in die Top 100 Musik-Downloads bei Amazon geschafft.
Ward ihr enttäuscht, dass es nicht fürs Finale gereicht hat?
Gonzo: Nein, es war ein Experiment und auf alle Fälle ein Erlebnis. Die Reaktionen von Jury und Fans haben uns in unserer Arbeit bestätigt.
Klingt nach einem Erfolg.
Gonzo: Ja, in Hohenlohe sind wir jetzt weltberühmt. Spaß beiseite. Wir wollten noch bekannter werden und präsent sein. Das ist uns, denke ich, gelungen. Besonders aus Norddeutschland bekommen wir unglaubliches Feedback.
Und wie geht es jetzt für Gonzo'n'Friends weiter?
Gonzo: Wir müssen uns überlegen, was wir wollen. Wollen wir festigen, was wir haben, oder gehen wir das Risiko ein und versuchen es jetzt auch mal mit eigener Musik. Material dafür hätten wir jedenfalls.
Wann dürfen die Fans mit dieser Entscheidung rechnen?
Gonzo: Jetzt ist erst einmal Weihnachten. Zeit, das Ganze sacken zu lassen. Dann sehen wir weiter.
Website der Band: www.gonzoandfriends.de
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