Holding mit Heilbronn ist das Ziel
Aufsichtsrat der Hohenloher Krankenhaus GmbH beschließt Aufnahme von Verhandlungen
In nichtöffentlicher Sitzung tagte gestern Nachmittag der Aufsichtsrat der Hohenloher Krankenhaus GmbH. Wichtigster Tagesordnungspunkt: Wie geht es nach dem Abbruch der Verhandlungen mit den Nachbarn aus Hall weiter? Bekanntlich war an der ungelösten Frage der neuen Klinik-Gesellschaft und am Standort das 200-Millionen-Projekt gescheitert. Die Neubaupläne mit 700 Betten wurden nach eineinhalbjährigen Verhandlungen zu den Akten gelegt.
Jetzt schlagen die Verantwortlichen in Künzelsau und Öhringen ein neues Kapitel in Sachen Klinikzukunft auf. Statt der Fusion ist nun eine Holding geplant. Sprich: Die Hohenloher Krankenhaus GmbH möchte selbstständig bleiben, innerhalb der Holding soll nach HZ-Informationen zumindest eine Sperrminorität mit 25,1 Prozent erreicht werden.
Die Vorgaben sind klar: Die Gemischtwarenklinik , in der jedes Haus alles anbietet, wird bald der Vergangenheit angehören. Der Abbau von 8000 Klinikbetten im Land als Folge der Gesundheitsreform erfordert ein Umdenken. Jetzt gilt es auszuloten, wie man mit den Nachbarn aus dem Westen eine Verbindung eingehen könnte, bei der alle sechs Krankenhäuser weiter bestehen sollen. Sowohl Künzelsau als auch Öhringen sollen erhalten bleiben, wenn auch wohl in einigen Jahren abgespeckt. Gleiches könnte für die SLK-Häuser in Heilbronn, Bad Friedrichshall, Brackenheim und Möckmühl gelten.
Obwohl die Mitglieder des Aufsichtsrates der Hohenloher Krankenhaus GmbH gestern nichtöffentlich tagten und sich anschließend auch bedeckt hielten, bestätigte Landrat Helmut M. Jahn weitgehend die HZ-Informationen. Wir wollen jetzt in Ruhe die Verhandlungen führen und nicht zu offensiv werden , so Jahn gestern Abend. Die Stimmung in seinem Gremium bezeichnete er als optimistisch - nach dem Scheitern der Verhandlungen mit den Haller Nachbarn soll nun bis Mitte 2006 versucht werden, die Holding mit Heilbronn ins Leben zu rufen. Ein Stuttgarter Fachbüro wies den 15 Aufsichtsratsmitgliedern dafür Wege auf.
Wir wollen jetzt keinen zeitlichen Druck aufbauen, die Gremien müssen sich erst einmal finden und dann versuchen, die angedachte Holding umzusetzen , sagt Jahn.
Nach Informationen der HZ hat der Aufsichtsrat der Heilbronner SLK-Klinik, dem unter anderem Heilbronns Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach und Landrat Detlef Piepenburg angehören, bereits vergangene Woche bei seiner Sitzung den Weg für die Verhandlungen mit dem Hohenlohekreis frei gemacht. In Heilbronn wollte man aber zu den nichtöffentlich getroffenen Entscheidungen keine Stellung nehmen. Äußerungen zu den Verhandlungen mit dem Hohenlohekreis gibt es nicht - auch SLK-Geschäftsführerin Susanne Schlichtner gab gestern auf HZ-Anfrage zu der heiklen Thematik keinen Kommentar ab.