Hohenloher Archivare sammeln Spukgeschichten aus der Region
Drei Archivare vom Hohenloher Zentralarchiv stellen in ihrem Buch "Hohenlohica Obscura" Geschichten über kopflose Reiter, tote Prinzen und sich selbst erfüllende Prophezeiungen vor. Im Rahmen der Baden-Württembergischen Literaturtage in Öhringen findet eine Lesung statt.

Dem kopflosen Reiter sind die Zweiflinger möglicherweise schon einmal begegnet. Denn er soll im Salltal sein Unwesen treiben, wie die drei Archivare vom Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein in ihrem Buch "Hohenlohica Obscura" beschreiben. Das Buch aus der Feder von Jan Wiechert, Dinah Rottschäfer und Andreas Volk ist pünktlich zu den Baden-Württembergischen Literaturtagen in Öhringen im Gmeiner Verlag erschienen.
Nachdem bereits die beiden Bücher "Böse alte Zeit" und "Scheidung mit dem Beil" von Jan Wiechert mit ihrer Mischung aus Krimi und Historie faszinierten, waren die Leser schon sehr gespannt, was sie im dritten Buch erwartet. Das hat Jan Wiechert mit zwei weiteren Mitarbeitern des Zentralarchivs geschrieben. Sechs Geschichten erzählen sie auf knapp 160 Seiten.
Termin
"Hohenlohica Obscura" erschien im Gmeiner Verlag. Lesung im Schlosskeller am Samstag, 2. November, 21 Uhr.
Es handelt von wilden Heeren und den Raunächten, es geht um einen Pakt mit dem Teufel und es gibt Magie für jeden Tag. Ganz spannend ist die Geschichte - oder vielmehr Legende - um den früh verstorbenen Prinzen Alexander, der in Friedrichsruhe begraben werden wollte.
Aufzeichnungen aus Kirchenbüchern

Die drei Autoren schreiben im Vorwort: "Die Menschen glaubten nicht, sie wussten, dass der Teufel selbst auf der Erde wirkte, dass Hexen Schaden anrichteten und dass der Himmel ihnen Zeichen sende." Grundlage des Buches sind Aufzeichnungen, die sich in gedruckter oder handschriftlicher Form erhalten haben. Neben Schriften aus dem Zentralarchiv lieferten Kirchenbücher, sogenannte Konferenzaufsätze des 19. Jahrhunderts, die Vorlagen.
Während Geschichten von wilden, kopflosen Reitern in fast allen Regionen erzählt werden und auch Frauen allerorts als Hexen verdächtigt wurden, sind zwei Geschichten erwähnenswert, da es sie so tatsächlich nur in Hohenlohe gibt. Hohen Gruselfaktor und Wahrheitsgehalt hat die sich selbst erfüllende Prophezeiung, die mit dem Tod von Albrecht Ludwig Friedrich von Weikersheim 1744 endet, kurz nachdem er die Prinzessin Christiane-Luise geheiratet hat.
Legende ist Thema bei einer Lesung in Öhringen

Die andere Geschichte endet 1829. Dann nämlich stirbt mit eben einmal 30 Jahren, acht Monaten und 20 Tagen Prinz Alexander von Hohenlohe-Ingelfingen. Reine Legende sei, so die Autoren, dass er sich bei einem Sturz vom Pferd das Genick gebrochen habe und seither als kopfloser Reiter erscheine.
Im Kirchenbuch in Öhringen sei eine Lungenentzündung als Todesursache vermerkt. Warum es trotzdem so viele Geschichten um den Prinzen gibt, der in Friedrichsruhe begraben werden wollte? Das berichten die Autoren bei ihrer Lesung in Öhringen.
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